Diese Rivalität wurde auch von Beginn an deutlich. Von Anfang an war Gift im Spiel, Zweikämpfe wurden aggressiv geführt, es kam zu zahlreichen nickeligen Fouls im Mittelfeld. Diese Spielweise ging jedoch auf Kosten der fußballerischen Qualitäten. In der Anfangsphase wurde es – wenn überhaupt – über Standards gefährlich. Die sonst so spielstarken Oberbrombacher wirkten phasenweise konzeptlos und machten ungeahndete Fehler im Spielaufbau. Nach zwei haarsträubenden Fehlern in der Heim-Defensive kam Niederbrombach-Angreifer Christopher Schmidt zur ersten richtigen Chance des Spiels, verzog aus 17 Metern aber knapp.
Die Gäste standen mit einer Dreierkette und drei defensiven Sechsern davor sehr kompakt, was es den im Zentrum agierenden Schlüsselspielern Marco Orth und Matti Hobitz von Oberbrombach sehr schwer machte. Der erste gut vorgetragene Angriff über die Außen, brachte direkt Gefahr. Ein einfacher Doppelpass hebelte die komplette Gäste-Defensive aus, Keeper Dominic Seeger vereitelte mit einer starken Parade gegen Orth den Rückstand. Bis auf diesen Angriff war der Spitzenreiter spielerisch eine Enttäuschung, während sich Niederbrombach auf eine gestaffelte Defensive und Konterversuche über Schmidt und Veton Cori versuchte.
Beide Teams kamen mit mehr Schwung aus der Kabine. Nico Biegels Volleyversuch nach einer Ecke konnte nur mit Mühe von den Niederbrombachern von der Linie gekratzt werden. Direkt im Gegenzug hatte Cori schon den Keeper ausgetanzt, blieb aber auch an einem auf der Linie stehenden Spieler hängen. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr drückten die Hausherren die Gäste in die eigene Hälfte, scheiterten aber mehrmals am starken Gäste-Keeper Dominic Seeger oder, wie Alexander Fuchs in der 62. Minute per Kopf am Pfosten. Seeger machte nicht nur auf der Linie gegen die Ballermänner Orth und Hobitz eine gute Figur, er pflückte auch immer wieder hohe Bälle herunter oder ging per Faustabwehr auf Nummer sicher.
Gerade als das Powerplay von Oberbrombach wieder ein wenig abflaute und sich die meisten Zuschauer auf ein Unentschieden eingestellt hatten, war der eingewechselte Pascal Krieger zur Stelle und erzielte den „Lucky Punch“. Nach einer Flanke war er einfach gedanklich schneller als sein Gegenspieler, stahl sich davon und überwand Seeger aus fünf Metern per Kopf (84.). Der TuS Niederbrombach, der bis dahin aufopfernd gekämpft hatte, war stehend K.O. und schaffte es nicht mehr eigene Offensivaktionen zu starten, wodurch es bei dem 1:0 blieb.
„Wir haben heute unsere schlechteste Saisonleistung gezeigt“, zeigte sich Ralf Eisel, Oberbrombachs Trainer, selbstkritisch. „Aber wenn du da oben stehst, gewinnst du halt so ein Spiel“, ergänzte er. „Jetzt nach dem Spiel überwiegt natürlich die Enttäuschung“, erklärte Niederbrombach-Coach Giuseppe Coco unmittelbar nach dem Abpfiff. „Aber ich denke wir können stolz auf das sein, was wir hier gezeigt haben. Und wenn man die Chancen miteinander vergleicht, ist die Niederlage auch nicht unverdient.“