Zusammenspiel in neuer Saison
TuS Veitsrodt und TuS Tiefenstein bilden eine SG
Der TuS Veitsrodt wird in der neuen Saison nicht mehr eigenständig antreten, sondern mit dem TuS Tiefenstein eine Spielgemeinschaft bilden. Wenn den Veitsrodtern der Klassenerhalt gelingt, soll die erste Mannschaft dieser SG Veitsrodt/Tiefenstein weiter in der A-Klasse und damit - wie auf unserem Foto - auch gegen den TuS Hoppstädten spielen.
Joachim Hähn

Eine A- und eine C-Klasse-Mannschaft möchte die neue SG Veitsrodt/Tiefenstein idealerweise an den Start bringen. Das hat auch Konsequenzen für die Aufstiegsrunde zur B-Klasse und damit für den TuS Rötsweiler und die SG Rhaunen/Bundenbach II.

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Auf eine neue Spielgemeinschaft müssen sich die Fußball-Anhängerinnen und -Anhänger im Kreis Birkenfeld einstellen. Der TuS Veitsrodt und der TuS Tiefenstein machen in der nächsten Saison gemeinsame Sache und werden als SG Veitsrodt/Tiefenstein mit zwei Mannschaften an den Start gehen.

Damit reagierten beide Vereine auf die immer schwierigere Personalsituation. „Der Vorschlag kam tatsächlich von unserer Seite“, bestätigt Martin Göttmann, der Vorsitzende des TuS Veitsrodt, und erklärt: „Diese Spielgemeinschaft lag für uns auf der Hand, weil wir einen guten Kontakt mit den Tiefensteinern pflegen. Christian Müller, der Fußball-Abteilungsleiter des TuS Tiefenstein, stimmt zu: „Wir haben immer gesagt, dass es menschlich passen muss, wenn wir eine SG eingehen. Bei den Akteuren des TuS Veitsrodt ist das der Fall.“ Müller verrät: „Wir haben auch schon öfter gemeinsam trainiert.“

„Eine gut geplante SG hat bessere Voraussetzungen, wenn kein Muss dahinter steckt, aber beide Seiten wollen. Das ist bei uns der Fall“
Christian Müller vom TuS Tiefenstein

Für Müller war die Spielgemeinschaft übrigens noch keine unausweichliche Alternative, aber er hält den Zeitpunkt für günstig. Er erklärt: „Eine gut geplante SG hat bessere Voraussetzungen, wenn kein Muss dahinter steckt, aber beide Seiten wollen. Das ist bei uns der Fall.“

Für den Vorsitzenden des TuS Veitsrodt war es freilich nur eine Frage der Zeit, bis sein Verein Teil einer SG würde werden müssen. Göttmann erläutert: „Man muss sich nur die Mannschafts- und Spielerzahlen im Jugendfußball anschauen, dann wird einem klar, dass viele diesen Schritt gehen müssen. Bei uns ist es so, dass der Zeitpunkt jetzt da ist. Im nächsten Jahr könnte es schon zu spät sein.“

TuS Veitsrodt: Aderlass und Gerüst

Sowohl beim TuS Tiefenstein als auch beim TuS Veitsrodt, die übrigens im Jugendbereich zusammen mit dem TuS Mörschied, dem TuS Kirschweiler, dem TV Hettenodt und der Spvgg Hochwald Teil der JSG Königswald sind, ist es kein Geheimnis, dass die Personallage in der kommenden Saison kompliziert sein würde. Der Tiefensteiner Kader ist schon in der aktuellen Runde ziemlich auf Kante genäht, zudem gehören ihm einige ältere Spieler an.

Der TuS Veitsrodt verliert seinen Spielertrainer Marvin Ensch sowie einige weitere Akteure an den neu startenden TuS Kirschweiler. Daniel Will wird Trainer der zweiten Mannschaft in Weierbach, Björn Rüßler Coach jener des SV Niederwörresbach. Die aktuelle zweite Mannschaft des TuS Veitsrodt besteht derzeit aus vielen ausländischen Akteuren, bei denen unklar ist, ob sie weiter für die Veitsrodter spielen können. „Wir wissen noch nicht, wer bleiben wird“, bestätigt Göttmann.

Auf der anderen Seite hat der TuS Veitsrodt ein ordentliches Gerüst an guten, jungen Akteuren aus dem Ort oder solchen, die sich mit dem Verein stark identifizieren. Göttmann nennt als Beispiel Kapitän Jan-Philipp Ballat. Diesen Spielern möchte der TuS weiter eine Heimat und eine Zukunft bieten. Neuzugänge zu finden sei freilich „praktisch unmöglich“ gewesen, erklärt Göttmann und nennt den Hartplatz des TuS Veitsrodt als einen Grund. „In Tiefenstein gibt es einen schönen Rasen. Auch in dieser Beziehung ergänzen wir uns“, betont der Veitsrodter Vorsitzende und fügt hinzu: „Vielleicht schließt sich uns aufgrund der verbesserten Gegebenheiten nun doch noch der eine andere Spieler an.“

TuS Veitsrodt hat die Federführung

Für den TuS Tiefenstein ist die SG ein tiefer Einschnitt. Der Verein hat bekanntlich schon große Fußballzeiten erlebt, hat unter Olympiasieger Bernd Cullmann in der Verbandsliga gespielt und war unter Michael Dusek in der Landesliga ein scharfer Konkurrent des aufstrebenden SC Idar-Oberstein. Nun geht der Traditionsklub als Juniorpartner in die SG. „Wir sind federführend“, bestätigt Göttmann und ergänzt: „Wir starten als SG Veitsrodt/Tiefenstein. Wir wollten uns keinen Fantasienamen überlegen.“

Das aktuelle Kräfteverhältnis legt die Aufteilung auch nahe, schließlich kann der TuS Veitsrodt am Sonntag mit einem Unentschieden gegen den TuS Mörschied II (der auch einen Punkt braucht) die A-Klasse halten, während der TuS Tiefenstein Vorletzter der B-Klasse Birkenfeld 1 ist.

Bei Veitsrodter Klassenverbleib ein Team in der A-Klasse, eins in der C-Klasse

In der kommenden Spielzeit möchte die SG Veitsrodt/Tiefenstein zwei Mannschaften an den Start bringen. „Wenn wir es schaffen, soll die erste Mannschaft in der A-Klasse spielen und die zweite in der C-Klasse“, erklärt Göttmann und Tiefensteins Abteilungsleiter Müller bestätigt das. Beide Verantwortlichen schließen aus, dass die zweite Mannschaft in der B-Klasse antreten wird. Der TuS Veitsrodt verzichtet deshalb auch auf die Aufstiegsrunde zur B-Klasse, für die sich seine aktuelle „Zweite“ bekanntlich als Vizemeister der C-Klasse Birkenfeld 3 qualifiziert hat.

Das bedeutet im Übrigen, dass es keine Aufstiegsrunde zur B-Klasse geben wird, sondern der TuS Rötsweiler-Nockenthal und die SG Rhaunen/Bundenbach II als Vizemeister der C-Klassen BIR 1 und BIR 2 über zwei Aufstiegsspiele und gegebenenfalls einem dritten entscheidenden Treffen den dritten B-Klasse-Aufsteiger ermitteln. Tiefenstein wird übrigens auch nicht an einem denkbaren Entscheidungsspiel der beiden B-Klasse-Vorletzten teilnehmen. Das heißt auch, dass der Vorletzte der B-Klasse Birkenfeld 2 gerettet ist - und damit aus beiden B-Klassen zusammen nur zwei Teams absteigen.

„Wir werfen die Kader zusammen und schauen, was dann herauskommt“
Christian Müller

Doch zurück zur neuen SG. Tiefensteins Müller vertrat sogar die Ansicht, dass eine B-Klasse und eine C-Klasse-Mannschaft beim Start der SG womöglich die bessere Lösung hätte sein können. „Wenn eine neue SG gleich unter Abstiegsdruck gerät, dann kann das leicht zu Schwierigkeiten führen“, formuliert er seine Befürchtungen. Der Tiefensteiner Abteilungsleiter betont aber: „Für den TuS Veitsrodt war es wichtig, mit der neuen SG in der A-Klasse anzutreten, wenn sie es schaffen, drin zu bleiben -  und das kann ich auch verstehen.“ Müller fügt hinzu: „Wir werfen die Kader zusammen und schauen, was dann herauskommt. Vielleicht schätze ich die Situation ja auch falsch ein, und wir können eine ruhige Runde in der A-Klasse spielen.“

Thomas Wiedemann, der aktuelle Spielertrainer des TuS Tiefenstein (vorne in weiß), wird in der neuen SG nicht mehr als Coach, aber unterstützend auftreten.
Joachim Hähn

Trainiert wird die künftige Spielgemeinschaft von Carsten Beicht, den der TuS Veitsrodt schon seit einiger Zeit mit der Nachfolge von Ensch betraut hat. Thomas Wiedemann, der aktuelle Coach des TuS Tiefenstein, wird nicht als offizieller Co-Trainer fungieren, bleibt aber im Boot. Müller erklärt: „Thomas Wiedemann will Carsten Beicht in jeder Beziehung unterstützen und begleiten. Er möchte, dass die SG ordentlich funktioniert.“ Müller wie Göttmann sind guter Dinge, dass der Schritt des TuS Veitsrodt und des TuS Tiefenstein in eine gemeinsame Spielgemeinschaft richtig ist.

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