Vier Jahre lang leitete er zuletzt die sportlichen Geschicke des A-Klassen-Klubs SV Mittelreidenbach – im Gespann mit dem spielenden Kotrainer Andreas Forster. „Die Zusammenarbeit mit Andi war einfach nur geil. Es war eine klasse Erfahrung, zum Abschluss meiner Trainerkarriere mit einem solchen Kotrainer zusammenzuarbeiten“, lobt Rösler.
„Gerne hätten wir mit unserem Trainerteam Rösler/Forster weitergearbeitet. Nicht nur die Arbeit auf dem Platz, sondern auch das Drumherum, gerade in der schweren Corona-Zeit, in der die beiden immer wieder mit verschiedenen Aktionen die Mannschaft zusammengehalten haben, war außergewöhnlich und sehr lobenswert“, sagt SVM-Abteilungsleiter Oliver Reidenbach. Forster bleibt den Mittelreidenbachern immerhin erhalten – auch auf Bitten der Mannschaft. Der neue Mann an Forsters Seite wird ab Sommer dann Daniel Scholz vom SV Oberhausen sein. Beide werden gleichberechtigt als Trainergespann tätig sein.
Forster und Scholz kennen sich schon seit einigen Jahren privat. Nach Röslers Ankündigung, aufhören zu wollen, nahm Forster Kontakt zu Scholz auf. Der hatte in diesem Jahr die B-Lizenz erworben. „Das war eine tolle Sache, weil ich während des Lehrgangs einen sehr regen Austausch mit tollen Fußballern, teilweise mit Bundesliga-Spielern, hatte. Aus dem Lehrgang habe ich enorm viel mitgenommen“, berichtet Scholz, der eigentlich davon ausgegangen war, das erlernte Wissen im Jugendleistungsbereich an Nachwuchsspieler weiterzugeben. „An die Männer hatte ich noch gar nicht gedacht“, bestätigt Scholz.
Doch dann kam die Anfrage Forsters. Scholz brauchte ein wenig Zeit, um sich Gedanken zu machen, ob das nun der richtige Schritt ist. Ein erstes Gespräch mit Forster beseitigte aber bereits sämtliche Zweifel. „Wir haben sehr schnell gemerkt, dass wir die gleichen Ideen von Fußball haben und vor allem die gleichen Gedanken, wie wir unsere Ideen auch vermitteln wollen“, erzählt Scholz. Es folgten Gespräche mit der Vereinsführung. „Mir ist dann sehr schnell klar geworden, dass der SV Mittelreidenbach und mein SV Oberhausen sehr vergleichbar sind, beide sind sehr gut geführt, beide legen großen Wert auf Kameradschaft und Gemeinschaft“, sagt Scholz. Die Einigung mit dem Verein war anschließend schnell erfolgt.
Es ist geplant, dass Forster, der ja schon beim SC Idar-Oberstein und bei der Bundeswehr-Nationalmannschaft im Kasten stand, weiter spielt, und Scholz von außen einwirkt. „Ich glaube, dass davon alle profitieren können. Ich freue mich auch darauf, von Andi noch einiges zu lernen. Schließlich wird es meine erste Station bei den Männern sein“, sagt Scholz, der seine Spielberechtigung nach Mittelreidenbach mitnehmen wird. „Man weiß ja nie, aber geplant ist es nicht, dass ich auflaufe“, sagt Scholz.
Derzeit noch für den SV Oberhausen aktiv
Derzeit spielt er noch für den Klassenkameraden SV Oberhausen. In dem Traditionsverein ist er aber vielmehr als ein Spieler. Er gehörte seit vielen Jahren dem Vorstand an, war auch schon Vorsitzender. Seit einigen Jahren gehört sein Herz dem Nachwuchsbereich. Dort hat er viele Akzente gesetzt. Der Deutsche Fußball-Bund zeichnete ihn beispielsweise für seinen vorbildlichen Einsatz während der Corona-Pandemie aus.
Auch bei der JSG Lützelsoon, in der gemeinsam mit dem FC Hennweiler im Kleinkinderbereich Maßstäbe gesetzt werden, engagiert sich Scholz. „Das ist mein Baby, und da werde ich mich auch nicht ganz rausziehen, aber vielleicht tut es ganz gut, nach vier sehr intensiven Jahren mal etwas Abstand zu gewinnen“, erklärt Scholz. Neben Franz Kromer werden sich deshalb von Oberhausener Seite nun auch Lukas Stilz und Maximilian Porr verstärkt bei der JSG Lützelsoon einbringen, damit Scholz mehr Zeit für seine neue Aufgabe in Mittelreidenbach hat.
Mehr Zeit für die Enkel und den FCK
Apropos Zeit: Mehr Zeit mit seinen drei Enkeln zu verbringen – das war ein Grund für Armin Rösler, seine Trainerpfeife an den berühmten Nagel zu hängen. Zudem leistet er sich ab Sommer eine Dauerkarte für den Betzenberg, will den 1. FC Kaiserslautern regelmäßig unterstützen. „Mal unter der Woche und am Wochenende etwas anderes machen als Fußball, nach 33 Jahren ist dafür der richtige Zeitpunkt gekommen“, sagt Rösler, der betont, dass diese Entscheidung nichts mit dem SV Mittelreidenbach zu tun hat. „Ein toller, gut geführter Verein“, lobt der Coach.
Angefangen hatte für ihn alles beim TuS Hintertiefenbach, den er zwölf Jahre trainierte. Es folgten sechs Jahre bei seinem Heimatverein Spvgg Nahbollenbach, drei Jahre beim VfR Baumholder, ein Jahr als A-Junioren-Trainer der Nahbollenbacher, drei Jahre beim ASV Idar-Oberstein und drei Jahre beim FC Hennweiler. Überall pflastern Aufstiege oder zumindest die Teilnahme an Aufstiegsspielen den Weg von Rösler. Nicht zu vergessen: Zehn Jahre lang förderte er Talente am DFB-Stützpunkt. „Und nun setze ich mich zur Ruhe“, sagt Rösler. Nicht ohne aber noch seine Aufgabe in Mittelreidenbach zu einem erfolgreichen Ende zu bringen: Der Klassenverbleib in der A-Klasse ist das große Ziel.