Oben gegen unten heißt es in den meisten Partien des 20. Spieltags der Fußball-A-Klasse Birkenfeld, und dennoch ist natürlich keinesfalls immer gewährleistet, dass sich das besser in der Tabelle platzierte Team durchsetzt.
So auch beim Derby des TuS Hoppstädten mit dem SV Heimbach, das bereits am Samstag, um 16 Uhr, auf dem Programm steht. Schon das Hinspiel, das mit 1:0 an den TuS ging, zeigte, dass dieses Lokalduell, das es viele Jahre unter den ersten Mannschaften beider Vereine kaum gab, weil Hoppstädten in höheren Spielklassen unterwegs war, eine enge Angelegenheit sein kann.
„Ich finde den SV Heimbach ohnehin stärker, als es die Tabellensituation vermuten lässt“
Hoppstädtens Trainer Philipp Reichert
Das weiß auch Hoppstädten Trainer Philipp Reichert, der natürlich mit seinem Team einen Dreier holen möchte. Er sagt: „Das ist ein Derby und damit schon ein besonderes Spiel. Es gibt in beiden Teams Akteure, die auch schon im anderen Verein gespielt haben.“ Dass die Gäste als Vorletzter gegen den Abstieg spielen, ficht Reichert nicht an: „Ich finde den SV Heimbach ohnehin stärker, als es die Tabellensituation vermuten lässt.“
Ein wenig untermauert wird diese Einschätzung von SV-Coach Kevin Hohrein, der selbst lange beim TuS gespielt hat. Er erklärt: „Wir haben letzte Woche gegen Spitzenreiter BSV und auch in vielen Partien der Vorrunde wirklich gut gespielt und am Ende trotzdem verloren. Ich glaube, wir brauchen einfach mal einen dreckigen Sieg, um die Kehrtwende zu schaffen.“
Dem TuS Hoppstädten fehlen Joshua Flick und Daniel Wilhelm
Für Hohrein selbst ist die Partie natürlich etwas Besonderes. Er bestätigt: „Ich möchte auf jeden Fall in Hoppstädten gewinnen. Ich habe ja lang dort gespielt, und es gibt natürlich noch viele Freunde und Bekannte dort. Das macht es zu einem besonderen Spiel und so geht es ja einigen Akteuren auf beiden Seiten.“
Sportlich haben beide Trainer, die gemeinsam für den TuS in der Landesliga aufgelaufen sind, ähnliche Ideen. Reichert sagt: „Wir sind gut drauf und wollen natürlich sicher stehen und dann unsere offensive Stärke nutzen. Wie ich es genau angehen möchte, weiß ich noch nicht. Das kommt auch auf das Personal an, dass letztendlich zur Verfügung steht.“ Dem TuS fehlen nämlich Joshua Flick und Daniel Wilhelm, die ersetzt werden müssen. Dennoch sind drei Punkte das klare Ziel, auch wenn es schwierig für den Tabellenfünften wird, noch in die Aufstiegsregion vorzustoßen. Reichert sagt: „Mein Ziel ist einfach, möglichst jedes Spiel zu gewinnen und uns immer weiter zu verbessern. Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft.“
Trainingsschnitt beim SV Heimbach ist besser geworden
Eine solch unbeschwerte Situation hat Hohrein natürlich nicht. Mit zehn Punkten rangiert der SV Heimbach auf dem vorletzten Tabellenplatz. Ganze acht Zähler fehlen zum ersten sicheren Nichtabstiegsrang. Dennoch gibt sich der Trainer positiv in Sachen Klassenverbleib. Er sagt: „Mich stimmt vor allem die Personalsituation zuversichtlich. Während wir in der Vorrunde meistens auf Spieler der AH zurückgreifen mussten und im Training auch nur einen Schnitt von acht Leuten hatten, sind wir jetzt zahlreicher unterwegs. Der Trainingsschnitt liegt bei zwölf Leuten, und damit ist schon deutlich besser zu arbeiten.“
Sein Ziel für das Derby sind ganz klar drei Punkte, und er hat dafür auch schon einen klaren Plan. Er erklärt: „Wir werden zunächst versuchen, sicher zu stehen und möglichst nichts zuzulassen. Das ist uns eigentlich auch letzte Woche beim 0:3 gegen den BSV schon ganz gut gelungen, und das war ja eine ähnliche Tabellenkonstellation.“ Aus dieser sicheren Defensive will der SVH dann auch immer wieder gefährlich nach vorne werden und versuchen, selbst Tore zu machen.“ Die Begegnung zwischen dem TuS Hoppstädten und dem SV Heimbach wird höchstwahrscheinlich sehr interessant, weil beide Teams auf Sieg gehen wollen und richtig Brisanz herrscht. Bleibt abzuwarten, wer den kühleren Kopf bewahrt und die vorhandene Energie in die richtigen Kanäle lenken kann.
Derbystimmung auch in Niederwörresbach und Langweiler
SV Oberhausen – TuS Veitsrodt (Sonntag, 15 Uhr). Mit dem nächsten Dreier möchte der Tabellendritte aus Oberhausen den Druck auf das Führungsduo BSV und FC Brücken aufrecht erhalten. Alles andere als ein Gastgeber-Sieg wäre überraschend. Das Hinspiel gewann der SVO 2:0.
Bollenbacher SV – FC Bärenbach (Sonntag, 15 Uhr in Mittelbollenbach). Nach der Heimniederlage gegen den FC Brücken muss der FCB gleich beim nächsten Team des Spitzenduos ran. Der BSV ist mit einem 3:0 in Heimbach gut in die Restrunde gestartet und will nachlegen. In der Hinrunde setzte sich der BSV 4:1 durch.
SV Niederwörresbach – SpvggFischbach (Sonntag, 15 Uhr). Im Derby geht es für die Fischbacher um deutlich mehr. Während der SVN jenseits von Gut und Böse rangiert, sind die „Eulen“ als Drittletzter mit fünf Punkten Rückstand ans sicher rettende Ufer in großer Abstiegsgefahr. Das Hinspiel war beim 5:1 für den SVN eine klare Sache.
Spvgg Wildenburg – TuS Oberbrombach (Sonntag, 15 Uhr in Kempfeld). Die Konstellation im Duell der beiden B-Klasse-Meister der vergangenen Saison ist ähnlich der in Niederwörresbach. Während die Gastgeber elf Punkte Vorsprung nach unten haben, steht der TuS Oberbrombach als Schlusslicht mit dem Rücken zur Wand. Das Hinspiel gewann die Spvgg Wildenburg 5:0 – drei Wochen, nachdem der TuS im Kreispokal nach schnellem 0:2-Rückstand in Scauren noch 3:2 gewonnen hatte.
SG Idar-Oberstein/TSG/Algenrodt – SV Buhlenberg (Sonntag, 15 Uhr in Hammerstein). Der SV Buhlenberg kämpft um den Anschluss ans Spitzenduo, die SG Idar-Oberstein darum, nicht auf die Abstiegsplätze zu rutschen. Vor dem Spiel im Meerhafen rangieren die Gastgeber mit einem Punkt mehr als der TuS Mörschied II knapp über dem Strich. In der Hinrunde gelang der SGIO freilich schon die Überraschung. Sie siegte auf dem „Monte Buhlo“ 1:0.
FC Brücken – TuS Mörschied II (Sonntag, 15 Uhr). Die Mörschieder sind mit zwei Siegen in die Restrunde nach der Winterpause gestartet und somit ein nicht zu unterschätzender Gegner des FCB, der punktgleich mit dem BSV an der Spitze steht. Für die Gäste ist die Partie Bonusmaterial im Kampf um den Klassenverbleib. In der Vorrunde gewann Brücken sicher mit 4:1.
ASV Langweiler/Merzweiler – SV Mittelreidenbach (Sonntag, 15.15 Uhr). Im B-270-Derby dürfen die Langweilerer bei sechs Punkten Vorsprung auf den viertletzten Platz die Abstiegsgefahr nicht unterschätzen. Ein Sieg würde aufkommende Sorgen wegwischen. Doch der SVM möchte sich zweifellos nach der 0:5-Heimniederlage gegen den TuS Hoppstädten rehabilitieren. Das Hinspiel war eine heiße Kiste, das die Mittelreidenbacher nach 3:0-Führung am Ende knapp 5:4 gewannen.