Der fünftletzte Spieltag der Fußball-A-Klasse Birkenfeld hat es in sich. Ein Abstiegskrimi, ein Verfolgerduell und das Spitzenspiel in Mittelbollenbach zwischen Tabellenführer Bollenbacher SV und dem Zweiten FC Brücken stehen an. Im Verfolgerduell gastiert am Sonntag um 15 Uhr, der Vierte SV Buhlenberg beim Dritten SV Oberhausen, wobei nur der SVO noch realistische Chancen auf einen der beiden ersten Plätze hat.
Im Abstiegskrimi empfängt der Tabellenvorletzte, die Spvgg Fischbach, am Sonntag um 15 Uhr den Viertletzten TuS Mörschied II. Beide sind nur einen Punkt voneinander getrennt und haben einen beziehungsweise zwei Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz.
SV Oberhausen jagt das Spitzenduo
Das 2:2 des SV Oberhausen beim TuS Hoppstädten am Feiertag hat den beiden Top-Teams ein bisschen in die Karten gespielt. Egal, wie das Gipfeltreffen in Mittelbollenbach ausgeht, der SV Oberhausen kann am Sonntag weder am BSV noch am FC Brücken vorbeiziehen. Allerdings muss der FC Brücken im Falle einer Niederlage befürchten, dass die Oberhausener mit einem Heimsieg den Punktausgleich schaffen. Auf jeden Fall spürt das Spitzenduo Jäger SVO im Genick. Der FC Brücken vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, weil er am letzten Spieltag in Oberhausen ran muss.
Brückens Trainer Stanislaw Gonscharik erklärt: „Egal, wie das Spiel beim BSV ausgeht, wir haben den Aufstieg auf jeden Fall weiter selbst in der Hand. Aber wir wollen in Mittelbollenbach unbedingt gewinnen.“
Hartplatz ein Vorteil für den BSV?
Das möchte BSV-Trainer Carsten Fuchs mit seinem Team natürlich auch. Er erklärt: „Wenn wir gewinnen, ist das noch keine Entscheidung, aber ein großer Schritt, einen der beiden ersten Plätze zu erreichen. Aber das wird sicherlich ein ganz enges, kampfbetontes Spiel auf einem sehr trockenen und staubigen Hartplatz.“
Diesen sieht Fuchs als klaren Vorteil. „Wir trainieren immer drauf und kennen ihn.“ Schon das zeigt, dass beim BSV keine taktischen Überlegungen bei der Auswahl des Geläufs mitgespielt haben. Fuchs erläutert: „Wir können zur Zeit unseren Rasen nicht nutzen, weil wir ein Problem mit Maulwürfen haben und deshalb den Rest der Runde auf dem Hartplatz spielen werden.“ Der BSV-Coach bedauert das und sagt: „Selbst wenn zwei so spielstarke Teams auf einem so trockenen, harten Hartplatz aufeinandertreffen, wird das sicherlich kein schönes Spiel.“ Fuchs ist sich sicher: „Die Partie wird über den Kampf entschieden.“
Unterschiedliche Pläne der Trainer
Gonscharik macht den Platz nicht zum Faktor. Er sagt: „Wir kümmern uns um die Dinge, die wir beeinflussen können. Wir haben auch in Veitsrodt und Kempfeld auf Hartplätzen gewonnen. Wir müssen einfach alles reinhauen und den Kampf annehmen.“ Der Spielertrainer vertraut seiner Mannschaft und betont: „Bis jetzt haben die Jungs immer geliefert, wenn es darauf ankam.“
Die Herangehensweise der beiden Trainer unterscheidet sich allerdings. Fuchs verrät: „Wir möchten zunächst sicher stehen und nichts zulassen. Nach vorne sind wir dann immer für ein Tor gut.“ Gonscharik setzt auf die offensive Wucht seines Teams. Er meint: „Der BSV ist eine abgezockte Mannschaft und wird sicherlich versuchen, über lange Bälle zu kommen. Das wollen wir verhindern, sie direkt vorne pressen und über frühe Ballgewinne zu Chancen kommen.“
Vier richtig starke Torjäger auf dem Platz
Beide Mannschaften können, bis auf Langzeitverletzte, auf ihren kompletten Kader zurückgreifen und erkennen die Qualität des Konkurrenten an. Fuchs sagt: „Brücken ist eine sehr gute, spielstarke Mannschaft und hat noch dazu einige starke Einzelspieler.“ Gonscharik entgegnet: „Der BSV ist sehr clever, erfahren und kompakt.“ Der Brückener Coach weiß um die defensive Klasse der „Daaler“ und warnt speziell vor Mittelstürmer Philipp Martin in der Offensive.
14 Tore hat Martin bisher erzielt, ist damit aber längst nicht der treffsicherste Akteur der beiden Top-Teams. Brückens Dennis Peters hat 21-mal zugeschlagen und rangiert auf dem zweiten Platz der Torjägerliste. Je 18 Tore gehen auf das Konto seines Mitspielers Matthias Busch und des BSV-Standardspezialisten Florian Decker. Decker schlug aiuch im Hinspiel zweimal per Freistoß zu. Sein zweiter bedeutete den Ausgleich in der 90. Minute. „Standards müssen wir vermeiden. Da ist der BSV einfach gefährlich“, betont Gonscharik.
Kellerkrimi in Fischbach mit Ex-Zweitligaspieler an der Pfeife
SV Heimbach - TuS Veitsrodt (Sonntag, 15 Uhr). Beide Mannschaften hocken derzeit am rettenden Ufer. Doch der Abstiegssumpf ist noch nah. Heimbach hat einen Punkt Vorsprung auf den viertletzten Platz, Veitsrodt hat drei Zähler Luft zum Kellergeschoss. Das Hinspiel gewann Veitsrodt 2:1.
Spvgg Fischbach - TuS Mörschied II (Sonntag, 15 Uhr). Fischbach ist Vorletzter mit zwei Punkten Rücstand auf den SV Heimbach, der derzeit auf dem rettenden fünftletzten Platz hockt. Die Mörschieder haben einen Punkt mehr als die „Eulen“. Mehr Abstiegskrimi geht also nicht. Verlieren ist für beide Mannschaften eigentlich verboten. In Mörschied liegen, nachdem die erste Mannschaft in der Bezirksliga keine Abstiegssorgen mehr hat, nun auf dem zweiten Team, das deshalb stärksmöglich antreten dürfte. Fischbach setzt seine bekannte Heimstärke entgegen. Gut, dass eine derart brisante Partie von einem erfahrenen Fußballer geleitet wird. Schiedsrichter ist Ernst-Ludwig „Ernie“ Karsch, der einst für Eintracht Bad Kreuznach in der 2. Bundesliga gespielt hat und für Hassia Bingen und Mainz 05 in der damals drittklassigen Oberliga am Ball war. Das Hinspiel gewann Fischbach 3:0.
TuS Hoppstädten - SG Idar-Oberstein/TSG/Algenrodt (Sonntag, 15 Uhr). Während es für den TuS nu noch um die Sicherung des fünften Platzes geht, brauchen die Gäste dringend Zähler im Abstiegskampf. Einmal nur hat die SGIO nach der Winterpause gewonnen, ansonsten nur Niederlagen eingesteckt. Das Team von Coach Rüdiger Heckmann ist deshalb Drittletzter (punktgleich mit Fischbach). Der negative Trend macht die SGIO zu der Mannschaft, die am gefährdetsten erscheint, auf dem vorletzten Platz zu landen. Das Hinspiel entschied der TuS 3:2 für sich.
SV Mittelreidenbach - FC Bärenbach (Sonntag, 15 Uhr). Beim SVM liegt der Fokaus vor allem auf dem Kreispokalfinale. In der Meisterschaft scheint die Luft raus zu sein. Das könnte die Chance für den FC Bärenbach sein, den entscheidenden Schritt im Rennen um den Klassenverbleib zu tun. Sieben Punkte hat der FCB schon Vorsprung nach unten. Das Hinspiel endete 3:3.
SV Niederwörresbach - TuS Oberbrombach (Sonntag, 15 Uhr). Obwohl abgeschlagenes Schlusslicht, kämpft der TuS Oberbrombach mit guter Moral. Trotzdem ist er auch in Niederwörresbach Außenseiter. Das Hinspiel gewann der SVN 7:0.
SV Oberhausen - SV Buhlenberg (Sonntag, 15 Uhr). Ganz klar, verlieren ist verboten für den SV Oberhausen. Mit einem Sieg würden die Gastgeber den Druck auf Spitzenreiter BSV und den FC Brücken erhöhen. Der SV Buhlenberg könnte bei idealem Spieltagverlauf noch einmal in den Kreis der Aufstiegsanwärter zurückkehren. Der SVB bräuchte dazu einen Auswärtssieg, und Brücken müsste beim BSV verlieren. Dann wäre der Buhlenberger Rückstand auf Platz zwei „nur“ noch sechs Punkte groß. Das Hinspiel gewann der SVB klar 4:1.
ASV Langweiler/Merzweiler -Spvgg Wildenburg (Sonntag, 15.15 Uhr). Eine Partie im Mittelfeld der Tabelle. Das Hinspiel gewannen die Wildenburger 1:0.
Später Elfmeter rettet dem SV Oberhausen einen Punkt
Ganz spät in der Nachspielzeit kam der SV Oberhausen im Nachholspiel der A-Klasse beim TuS Hoppstädten doch noch zum 2:2-Ausgleich. Alexander Claus verwandelte einen Elfmeter (90.+6). Besonders bitter: Keine Minute zuvor schien Hoppstädten das 3:1 erzielt zu haben, doch der Treffer wurde von Schiedsichterin Miriam Dietz wegen Abseits nicht anerkannt. „Beide Entscheidungen - Abseits und Elfmeter - waren fragwürdig“, sagte Peter Schmidt, Hoppstädtens Abteilungsleiter, der aber auch festhielt: „Grundsätzlich passt das Unentschieden. Claus brachte den SVO in Führung (30.), Tobias Alles glich bei seinem Comeback in der ersten TuS-Mannschaft aus (34.). Jonas Juchem besorgte dann das 2:1 für den TuS (81.), ehe die kuriose Nachspielzeit anbrach.