Kein Sieger im Gipfeltreffen, und der SV Oberhausen schlägt den SV Buhlenberg. Aus dem Zweikampf um die Meisterschaft ist nun endgültig ein Dreikampf geworden. Und unten im Keller ist es noch enger. Den Befreiungsschlag haben sowohl der SV Heimbach und der TuS Veitsrodt als auch die Spvgg Fischbach und der TuS Mörschied II nicht geschafft. Die SG Idar-Oberstein/TSG/Algenrodt ist auf den vorletzten Platz abgerutscht, und der FC Bärenbach muss nach seiner Klatsche in Mittelreidenbach auch wieder zittern. Die Fußball-A-Klasse Birkenfeld ist eine mega-spannende Angelegenheit.
Richtig Druck auf dem Kessel und dann Feuer unterm Dach war in Fischbach. Im Brennpunkt: Schiedsrichter Ernst-Ludwig Karsch. Der frühere Zweitligakicker sah einen Ball hinter der Fischbacher Linie und entschied auf 1:0-Führung für den TuS Mörschied II. Nie und nimmer sei die Kugel drin gewesen, beteuern alle Fischbacher, und Trainer Martin Fey spricht von einem „Phantomtor“. Nachdem dann auch noch die Schlussphase höchst spektakulär verlaufen war, endete das Kellerduell mit einem 2:2, das keinem der beiden Teams weiterhalf.
Bollenbacher SV – FC Brücken 0:0. „Das war ein 0:0 der besseren Sorte“, urteilte Carsten Fuchs. Der Trainer des Bollenbacher SV erzählte: „Die Partie hätte auf beide Seiten kippen können. Beide Mannschaften hatten Chancen. Es war bis zum Schluss spannend. Die Gäste waren besser ins Spiel gekommen und durch Distanzschüsse gefährlich. Timo Furtwängler im „Daaler“ Kasten war aber zur Stelle. Der BSV hatte seine besten Gelegenheiten im zweiten Abschnitt. Philipp Martin scheiterte mit einem Kopfball an FCB-Keeper Thorsten Schweig und zehn Minuten später am Pfosten. Carsten Fuchs lobte die Leistung von Schiedsrichter Matthias Fuchs (SV Regulshausen) und stellte fest: „Ich kann mit dem Unentschieden gut leben.“ Der BSV bleibt mit nun 62 Punkten Erster. Brücken folgt mit 61 Zählern, und der SV Oberhausen als Dritter hat 60 Punkte.
SV Oberhausen – SV Buhlenberg 2:0 (1:0). André Müller, der Trainer des SV Oberhausen, musste ein bisschen nachdenken, ob der Spieltag wirklich optimal gelaufen war für sein Team. Er erklärte: „Es gibt Stimmen, die hätten einen Sieg des BSV im Spitzenspiel besser für uns gefunden, weil dann am letzten Spieltag mit Punktgleichheit ein Finale um den zweiten Platz gegen Brücken möglich gewesen wäre.“ Doch dann lachte Müller und stellte klar: „Mit fünf Minuten Nachdenken, muss ich sagen, dass es ein geiles Wochenende für uns war. Jetzt ist ja wirklich noch alles für uns drin – eben auch die Meisterschaft.“ Den Sieg verdienten sich die Oberhausener, weil sie 70 Minuten lang die bessere Mannschaft waren. Leandro Fritz bereitete die Führung über außen vor. Alexander Claus vollendete mit einem Kopfstoß-Pressball, der zur unhaltbaren Bogenlampe wurde (41.). Das 2:0 fiel nach demselben Muster: Vorbereitung über außen, aber diesmal war Fritz selbst der Schütze (54.).
Spvgg Fischbach – TuS Mörschied II 2:2 (0:1). „Ich bin sehr enttäuscht. In der 89. Minute haben wir alles gewonnen, und in der 94. Minute alles verloren“, beschrieb Fischbachs Coach Martin Fey den Himmel-und Höllenritt seines Teams. Doch die Partie nur auf die hektische, spektakuläre Schlussphase zu reduzieren, wäre nicht angemessen. „Mörschied hat ein Tor geschossen, das keins war“, meinte Fey und betonte: „Es war ein Phantomtor, das Schiedsrichter „Ernie“ Karsch da anerkannt hat.“ Dieser Super-Aufreger geschah in der 38. Minute, als eine von Fischbach schlecht abgewehrte Ecke bei Marvin Kunz landete. Der Mörschieder zog ab. Fey schildert, wie er die Sache danach gesehen hatte: „Unser Torwart Marc Roth hält, der Ball springt an den Pfoten, von dort an die Latte und unser Torwart fängt die Kugel. Schiri Karsch hat einen Moment nachgedacht, und dann auf Tor entschieden.“ Für Fey und ganz Fischbach ein eklatanter Wahrnehmungsfehler. „Der Schiri hat später gesagt, er habe gesehen, wie das Netz gewackelt habe“, erzählt Fey und nimmt die Zuschauer hinter dem Tor als Kronzeugen: „Alle haben gesagt, dass der Ball nie und nimmer drin gewesen sei.“ Trotzdem hieß es 0:1 durch Marvin Kunz (38.).
Die Spvgg Fischbach musste mit dem Treffer leben und werkelte im zweiten Abschnitt am Ausgleich. In der 77. Minute war es soweit. Kevin Meyer flankte, Tim Purper setzte zum Flugkopfball an, und Marius Faller im TuS-Tor hielt herausragend. Doch ihm gelang es nicht, die Kugel weit genug aus der Gefahrenzone zu schaffen. Elias Fuhr staubte ab – 1:1 (70.). Doch es kam noch besser für die „Eulen“. Nachdem TuS-Akteur Florian Schwinn für zehn Minuten vom Feld musste (81.), legte Fischbach in Überzahl nach. Der eingewechselte Bastian Schmidt zog ab, und die Kugel schlug zum 2:1 ein. 89 Minuten waren rum, und kurz darauf zeigte Schiri Karsch eine Nachspielzeit von zwei Minuten an. „Da haben wir den Ball verloren und einen Freistoß verursacht, der zu drei Ecken in Folge führte“, erzählt Fey. Bitter: Aus der dritten Ecke fiel das 2:2 durch André Schatz. „Es war die dritte oder vierte Nachspielminute“, seufzte Fey, wollte das dem Schiedsrichter aber nicht zum Vorwurf machen. Durch das 2:2 rückte Fischbach auf den drittletzten Platz (22 Punkte) vor die SG Idar-Oberstein (21). Mörschied II hat als Viertletzter 23 Zähler. Über dem Strich rangieren der SV Heimbach (24) und der TuS Veitsrodt (27). Und auch der FC Bärenbach muss mit seinen 29 Zählern weiter bibbern.
SV Heimbach – TuS Veistrodt 1:1 (0:1). Für den TuS Veitsrodt begann die Sache „auf Kiefern“ optimal. Schon in der 1. Minute traf Jan-Philipp Ballat nach einer Ecke zur Gästeführung. „Wir haben diesmal zunächst nicht so gut gespielt wie zuletzt. Alles war ein bisschen halbgar, wir waren immer einen Schritt zu spät. Die Veitsrodter Führung ging schon in Odnung“, urteilte SVH-Coach Kevin Hohrein. Es hätte auch 2:0 lauten können, wenn Björn Rüßlers 30-Meter-Freistoß nicht an der Latte gelandet wäre. „In der Pause haben wir uns dann sortiert, und in den zweiten 45 Minuten war es dann ein anderes Spiel“, erzählte Hohrein. Lean Hoferichter glich rasch aus (51.). „Wir hatten noch mehrere Chancen, um den Sieg heimzufahren, haben sie aber nicht genutzt“, sagte Hohrein und gab zu: „Direkt nach dem Abpfiff hat sich das Ergebnis wie eine Niederlage angefühlt.“
TuS Hoppstädten – SG Idar-Oberstein/TSG/Algenrodt 2:1 (0:0). Nach ereignisarmer erster Hälfte gab es drei Minuten nach Wiederanpfiff Elfmeter für den TuS. Ergi Cybi war gefoult worden, und Joshua Kleis verwandelte den Strafstoß brachial und sicher. „Danach haben wir viele Chancen herausgespielt, aber oft war nur der letzte Pass ungenau“, erzählte TuS-Abteilungsleiter Peter Schmidt. Thomas Fischer gelang dann mit einem „Freistoßstrahl“ (Schmidt) aus 30 Metern der Ausgleich (75.). Doch acht Minuten später staubte Tom Grasmück nach einer Ecke zum 2:1-Sieg ab (83.).
SV Mittelreidenbach – FC Bärenbach 5:1 (0:1). In der ersten Hälfte kickte Mittelreidenbach behäbig. „Es war zunächst sowieso so eine Art Sommerkick“, meinte Mittelreidenbachs verletzter Co-Trainer und Keeper Christian Mayer. Coach Florian Herzog hütete erneut die SVM-Kiste und war gegen Julian Schiels Kopfball zum 0:1 machtlos (38.). In der Pause forderten die Mittelreidenbacher Trainer mehr Tempo von ihrem Team ein und wurden erhört. Marcel Müller (55.) und Julian Mach (57.) drehten die Partie mit einem Doppelschlag schnell. Marcel Müller erhöhte, indem er eine Flanke von Christopher Ziegel, die auf die Latte gesprungen war, über die Linie stupste (67.). Das 4:1 von Karsten Bühl war ein Traumtor. Sein Schuss krachte an die Latte, an den Pfosten und dann rein (80.). Noah Bailey legte noch das 5:1 drauf (89.).
SV Niederwörresbach – TuS Oberbrombach 8:2 (3:1). „Es war eine sehr einseitige Angelegenheit“, sagte Stefan Bank. Der Trainer des SV Niederwörresbach war zufrieden mit seiner Mannschaft: „Wir haben zum Teil schön kombiniert, haben den Platz ausgenutzt, den uns Oberbrombach gelassen hat. Ich finde, dass man acht Tore erst einmal schießen muss“, fügte Bank hinzu. Kurios: Supertorjäger Jan Schmidt feierte sein Comeback, traf aber dabei nicht ins Schwarze. „Er hat aber ein paar Tore klasse aufgelegt“, lachte Bank. Tore: 1:0 Tim Hartenberger (19.), 2:0 Eigentor (37.), 3:0 Tim Hartenberger (42.), 3:1 Yannick Bierbrauer (45. Foulelfmeter), 4:1 Timon Weiß (54.), 5:1 André Weber (58.), 6:1 Finn Zillig (67.), 7:1 André Weber (71.), 8:1 Finn Zillig (80.), 8:2 Niklas Schell (89.).
ASV Langweiler/Merzweiler – Spvgg Wildenburg 2:2 (1:2). Das Unentschieden passte. Beide Mannschaften hätten nach dem 2:2 auch den dritten Treffer erzielen können. Die größte Chance hatte freilich die Wildenburg, doch Hannes Müller scheiterte mit einem Handelfmeter an ASV-Torwart Jahn Threin (74.). Tore: 0:1 Jannick Eckardt (8.), 1:1 Lucien Kreischer (20.), 1:2 Jannick Eckardt (45.), 2:2 Nico Schmidt (63.).