Die Entscheidung um die Meisterschaft in der Fußball-A-Klasse Bad Kreuznach ist vertagt. Tabellenführer TuS Winzenheim hätte ein Unentschieden im Stadtderby gereicht, um den Titel perfekt zu machen. Doch die SG Eintracht Bad Kreuznach II hatte etwas dagegen und siegte spektakulär mit 5:1. Durch die Niederlage der Winzenheimer und seinen 1:0-Sieg im Derby gegen den TSV Hargesheim wahrte der Tabellenzweite, der VfL Rüdesheim, seine theoretische Chance, mit dem Tabellenführer gleichzuziehen und ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft zu erzwingen. Spannend bleibt es im Kampf um den zweiten Platz, den neben den Rüdesheimern auch der FC Bad Sobernheim anpeilt, der bei der SG Meisenheim/Desloch/Lauschied II erfolgreich war und sich auf Rang drei vorschob. Dagegen ließ die SG Soonwald zu Hause beim 5:5 gegen den TuS Pfaffen-Schwabenheim II wichtige Punkte liegen und hat die schlechtesten Karten. Ein Torfestival gab es im Salinental, wo Karadeniz Bad Kreuznach gegen den TSV Langenlonsheim/Laubenheim mit 9:5 gewann. Der TSV übernahm damit die rote Laterne der Klasse. Für den TuS Roxheim wird es nach der 0:2-Niederlage beim bisherigen Letzten, der SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim II, im Kampf gegen den Abstieg jetzt richtig eng.
SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim II – TuS Roxheim 2:0 (1:0). Nach der frühen Führung der Hausherren durch Matthies Sander (4.) dauerte es bis zur 87. Minute, bevor erneut Sander mit seinem zweiten Treffer die stark aufspielenden Merxheimer erlöste. SG-Trainer Tobias Petersen zeigte sich sehr angetan von der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben viel Druck aufgebaut und fast keine Chancen der Roxheimer zugelassen“, bilanzierte er.
SG Meisenheim/Desloch/Lauschied II – FC Bad Sobernheim 2:4 (0:3). In einer chancenarmen Begegnung agierten die Bad Sobernheimer äußerst clever und nutzten die Fehler des Gegners rigoros aus. El Houssaine Aoudal (25., 40.) sowie Dominic Kranz (30.) schossen bereits zur Halbzeit eine klare Führung heraus. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren noch einmal auf und schafften durch zwei von Hannes König verwandelte Elfmeter (49., 65.) den Anschluss, doch Johannes Nitsch machte mit seinem Treffer (75.) den Sieg für die Gäste perfekt. „Für die Bad Sobernheimer geht es ja noch um Platz zwei, aber wir haben wirklich gut dagegengehalten“, betonte der Meisenheimer Coach Fabian Müller, der Schiedsrichter André Georg „eine besonders gute Leistung“ attestierte.
TuS Hackenheim II – SG Gräfenbachtal 3:1 (1:0). Einen wichtigen Sieg für die Moral fuhren die Hackenheimer ein, bei denen Laurenz Bubach (35.), Marian Ristow per Foulelfmeter (81.) sowie Stefan Kuhn (85.) erfolgreich waren. Das Tor für die Gräfenbachtaler erzielte Jean Marie Lantau (86.). „Uns fehlen aktuell elf Spieler. Daher mussten wir auf ein einfaches und klares Spiel umstellen, was uns bestens gelang“, bilanzierte TuS-Trainer Christoph Wilhelm und fügte an: „Wir haben wenig zugelassen und eine sehr starke Leistung abgeliefert.“
Karadeniz Bad Kreuznach – TSV Langenlonsheim/Laubenheim 9:5 (2:3). Zunächst konnten die Gäste noch mithalten und führten sogar zur Pause. „Wir haben dreimal geschlafen und wurden dafür bestraft“, resümierte Karadeniz-Coach Metin Özen. Doch seine klare Kabinenansprache in der Pause zeigte Wirkung, und die Akteure von Karadeniz drehten die Partie noch zu ihren Gunsten. „Letztlich hat sich das permanente Pressing meines Teams ausgezahlt“, erkannte Özen. Die Tore für Karadeniz erzielten der überragende Benhur Bayir, der gleich fünfmal traf (16., 51., 58., 87., 88.) sowie Mihai Tanase (42., 79.) und Mitko Mihaylov (71., 82.). Für die Gäste waren Noah Koßmann (17., 90.), Malte Quitsch (21.), Daniel Secker (23.) und Tim Müller (89.) erfolgreich.
SV Medard – SG Alsenztal 3:2 (0:2). „Die mit Abstand schlechteste Saisonleistung“ attestierte der Medarder Coach Artur Marger seinem Team in der ersten Hälfte. Doch nach dem Rückstand durch Szilvester Kis-Vas (7.) und Serdar Yildiz (42.) drehten die Hausherren mit viel Moral das Spiel noch. Giovanni Firetti (55.), Steven Zeiss (56.) und Marlon Hiebel (60.) trafen zum umjubelten und im Abstiegskampf so wichtigen Sieg. Dabei gelang A-Jugend-Spieler Hiebel ein Traumtor, als er einen abgewehrten Eckball volley aufnahm und den Ball aus 25 Metern fulminant direkt neben den Pfosten ins Tor jagte.
SG Eintracht Bad Kreuznach II – TuS Winzenheim 5:1 (3:0). Aus einer massierten Abwehr heraus fuhr die Eintracht ihre schnellen Vorstöße und hatte mit dieser Taktik Erfolg. Aleksandar Kuzmanovski (24., 57.), Arda Özel (39., 75.) sowie Ivan Bilandzija (42.) sorgten mit ihren Toren für die Überraschung des Spieltags. Für die Winzenheimer traf Enes Softic (62.). „Wir wollten die Spielverderber sein, und das ist uns gelungen“, bilanzierte ein hochzufriedener Eintracht-Coach Sandro Schlitz. Bei der SGE dirigierte Erstmannschaftsspieler Levi Mukamba seine teilweise jungen Mitspieler geschickt. „Wir waren mit dem Kopf nicht bei der Sache, haben den Ball nicht laufen lassen und hatten zu große Lücken in der Rückwärtsbewegung“, haderte TuS-Spielertrainer Glody Kuba und ergänzte: „Das hatten wir uns anders vorgestellt, aber es war einfach nicht unser Tag.“
VfL Rüdesheim – TSV Hargesheim 1:0 (0:0). „Es ging viel über die Mentalität“, resümierte VfL-Trainer Baris Yakut. Er lobte sein ersatzgeschwächtes Team für eine tolle Moral, die auch die zwei eingesetzten A-Jugendlichen gezeigt hatten. Yakut hob zudem seinen Tormann Can Christ heraus, der einen Schuss aus kurzer Distanz mit einer Glanzparade abwehrte und damit einen Rückstand seines Teams verhinderte. Das Tor des Tages erzielte Cihan Yakut in der 70. Minute.
SG Soonwald – TuS Pfaffen-Schwabenheim II 5:5 (2:2). In einer emotionsgeladenen Begegnung erzielten Francesco Förster (1.), Tim Hain (15.), Ilhan Nurkovic (78.), Tom Craß (89.) und Lars Flommersfeld (90.+3) die Tore für die Soonwälder. Für die Gäste trafen Abdullah Kurtoglu (29., 35., 87.), Tim Biegner (69.) und Leon Hattemer (74.). Soonwalds Trainer Flommersfeld kritisierte den Schiedsrichter: „Er hatte die hitzige Partie nicht im Griff. So bekommen wir innerhalb von fünf Minuten zwei mehr als fragwürdige Elfmeter gegen uns.“ Flommersfelds Kopfball in der sechsten Minute der Nachspielzeit hätte den Sieg bedeuten können, doch der Ball rauschte zu seiner Enttäuschung knapp am Pfosten vorbei.