Das Scheitern des SV Winterbach in den Aufstiegsspielen zur Landesliga und der damit verbundene Abstieg des SV Niederwörresbach aus der Bezirksliga hat für ordentlich Brisanz im Entscheidungsspiel zwischen der SG Kirn II und der SG Rhaunen/Bundenbach geführt. Nur der Gewinner darf weiter auf den Verbleib in der A-Klasse hoffen – der Verlierer definitiv steigt ab und tritt künftig in der B-Klasse an. Die Partie im Tiefensteiner Staden wird bis zur Entscheidung geführt, nötigenfalls also mit zweimal 15 Minuten Verlängerung und Elfmeterschießen. Das Spiel auf dem Rasen, der kein Flutlicht besitzt, könnte also bis hart an die Dunkelheit dauern. „Wir bekommen das aber durch“, ist sich Volker Schwinn, der stellvertretende Kreisvorsitzende, sicher.
Artur Wirt ist optimistisch
Für die Mannschaften, die Trainer und die Verantwortlichen beider Vereine stellt die Begegnung eine ungewohnte Drucksituation dar. Artur Wirt, der Spielertrainer der SG Rhaunen/Bundenbach, nimmt die Herausforderung trotzdem mit Zuversicht an. „Wir haben unseren kompletten Kader dabei“, erklärt er und sieht auch in der Spielstätte und beim Gegner Gründe für seinen Optimismus: „Die Kirner sind wie wir eine Mannschaft, die das Spielerische in den Vordergrund stellt. Das liegt uns. Genau wie der große Platz im Staden, auf dem es uns leichter fallen sollte, Ballbesitz zu haben.“
Pokalsieg 2019 auch im Staden
Der Tiefensteiner Rasen könnte sowieso ein gutes Omen für die Rhaunener sein. 2019 gewannen sie – damals freilich noch mit dem SV Stipshausen zusammen als SG Idarwald – dort das Kreispokalendspiel gegen den TuS Mörschied II. „Außer mir selbst ist von damals wohl niemand mehr dabei, aber ich freue mich über alles, was für uns in dieser Partie irgendwie positiv besetzt ist“, lacht Wirt.
Der Rhaunener Spielertrainer hofft, dass es seiner Mannschaft gelingt, „im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen“. Wirt geht davon aus, dass die SG Kirn/Kirn-Sulzbach II ihr Team aus dem Kader der ersten Mannschaft verstärken wird, hält das aber nicht zwingend für entscheidend. Er sagt: „Die werden sicher drei junge Kerle einsetzen, aber das sollte nicht den Ausschlag geben, dass wir verlieren.“
Kirner Personallage kritisch
Auf der anderen Seite trägt Carsten Fuchs zum letzten Mal die Verantwortung als Trainer für der SG Kirn/Kirn-Sulzbach II, ehe er zum Bollenbacher SV wechselt. Gerne würde er die Mannschaft als A-Klässler übergeben, doch er ist pessimistischer als sein Amtskollege. Die Personallage bereitet ihm Sorgen. „Wir haben sehr wenige Leute zur Verfügung“, sagt er.
Neben Verletzungen kamen bei der 2:3-Niederlage am letzten Spieltag in Kirschweiler auch noch zwei Sperren dazu. Unter anderem handelte sich Doppeltorschütze Youcel Chaib Ainou eine Rote Karte ein. „Das macht die Situation natürlich noch schwieriger“, stöhnt Fuchs, der zudem erklärt: „Wegen der Festspielregel können wir auch nicht besonders verstärken.“ Gleichwohl kündigt der Coach an, „einen oder zwei Jungs von oben“ einsetzen zu wollen. Sein Sohn Colin Fuchs, der in der kommenden Saison bei Oberligist SC Idar-Oberstein spielt, wäre eine Option.
Auch der Gewinner kann noch absteigen
Wer am Montag schon in die B-Klasse abstürzt, lässt sich anhand der beiden direkten Duelle in der Saison kaum prognostizieren. Die SG Rhaunen gewann das Hinspiel 6:1, die SG Kirn II konterte in der Rückrunde mit einem 3:1-Erfolg. Klar ist allerdings auch, dass selbst der Gewinner der Partie noch nicht gerettet ist und mindestens bis Dienstag zittern muss. Sein Verbleib in der A-Klasse hängt schließlich davon ab, ob der SV Buhlenberg in die Bezirksliga aufsteigt. Aktuell sieht es nach dem Buhlenberger 3:1-Hinspielsieg gegen den TSV Bockenau gut aus. Am Dienstag steht die zweite Partie in Bockenau auf dem Programm. Wenn Buhlenberg dort mindestens unentschieden spielt, dann würde der Sieger des Entscheidungsspiels in Tiefenstein in der A-Klasse bleiben. Wenn nicht, müsste auch er weiterbibbern. Sascha Nicolay