Eigentlich hat Daniel Scholz am Sonntag ja ein Heimspiel, schließlich wohnt er in Oberhausen, war für den dortigen SV als Spieler aktiv und ist bis heute als ehrenamtlicher Funktionär des Vereins tätig. Aber er ist seit dieser Saison eben auch Trainer des SV Mittelreidenbach – und so erlebt Scholz die kuriose Situation, zu Hause ein Auswärtsspiel zu haben. „Ich freue mich schon sehr darauf“, sagt er und ergänzt: „Es ist ein normales Spiel mit besonderem Hintergrund.“ Scholz kocht das außergewöhnliche Ereignis also etwas herunter, räumt aber ein: „Am Sonntag wird das Kribbeln im Bauch bestimmt etwas größer als sonst sein.“
Mit voller Überzeugung nach Mittelreidenbach
Zumindest für die Zeit der Partie wird das SVO-Gen in Scholz Pause haben. „Ich bin am Sonntag natürlich voll auf Mittelreidenbacher Seite“, stellt Scholz klar. Der SV Mittelreidenbach ist seine erste Trainerstelle im Aktivenbereich, und Scholz, der längst ein renommierter und erfahrener Jugendcoach ist, hat sich den Schritt gut überlegt. „Wenn so etwas mache, dann mit voller Überzeugung“, erklärt er. Beim SV Mittelreidenbach fühlt er sich wohl, schätzt den Zusammenhalt im Verein. Zudem passt die Zusammenarbeit mit Andy Forster, dem SVM-Spielertrainer. „Ich bin froh, einen so erfahrenen Mann, der den SV Mittelreidenbach nun auch schon fünf Jahre kennt, an meiner Seite zu haben. Das hilft mir sehr“, sagt Scholz, der hinzufügt: „Der Unterschied zum Jugendbereich ist ziemlich extrem, aber ich fühle mich von Training zu Training und von Spiel zu Spiel sicherer.“
Gestartet ist der SV Mittelreidenbach ordentlich. Beim SV Buhlenberg setzte es zum Auftakt zwar eine Niederlage, doch das Team lieferte beim knappen 3:4 eine beachtliche Leistung ab. Es folgte der wichtige 2:1-Auswärtssieg am vergangenen Wochenende bei Aufsteiger SG Idar-Oberstein/TSG/Algenrodt. Und auch beim SV Oberhausen möchte Scholz mit dem SVM etwas Zählbares holen. „Wichtig ist, dass wir den Zusammenhalt, den wir außerhalb pflegen auch auf den Platz bringen“, fordert der Coach und kündigt an: „Wir werden uns sicherlich nicht nur hinten reinstellen und schauen, dass wir glimpflich aus der Nummer kommen. Wir wollen auch Akzente setzen.“
Scholz kennt den SV Oberhausen natürlich in- und auswendig und traut ihm eine starke Saison zu. „Ich schätze, dass sie unter den ersten fünf landen werden“, spekuliert er, hofft aber natürlich, dass die Oberhausener auf die Punkte aus Mittelreidenbach dabei verzichten müssen. Bei seinem Auswärtsspiel zu Hause wird Scholz jedenfalls alles daransetzen, um dem SVO die Zähler abzuknöpfen.
ASV Langweiler/Merzweiler – VfR Baumholder II (Sonntag, 15 Uhr). Folgt man den Ansichten der Konkurrenz, dann stehen sich hier die größten Titelanwärter gegenüber. Im ASV und dem „kleinen VfR“ sehen die allermeisten anderen A-Klasse-Klubs die Top-Favoriten auf den Sprung in die Bezirksliga. Der Saisonstart der beiden vermeintlichen Spitzenmannschaften stützt die These der Kontrahenten mehr oder weniger. Der VfR ist mit vier Punkten Dritter, der ASV Langweiler/Merzweiler grüßt nach zwei Siegen von ganz oben. Ein bisschen rumpelte es zwar noch beim Team von Spielertrainer Dennis Köhler, doch die Ergebnisse – 4:1 gegen die SG Rhaunen/Bundenbach und 5:4 in Fischbach passten – und ein Heimsieg gegen den VfR Baumholder II wäre ein Ausrufezeichen.
SG Idar-Oberstein/TSG/Algenrodt – SV Heimbach (Sonntag, 15 Uhr in Algenrodt). Bis zum letzten Spieltag rangen beide Mannschaften in der vergangenen B-Klasse-Saison um die Meisterschaft. Die SG Idar-Oberstein hatte die Nase schließlich vorne, aber der SV Heimbach schaffte den Aufstieg auch noch. Ob so viele Zuschauer, wie am 5. April dieses Jahres kommen, darf allerdings bezweifelt werden. 400 Menschen säumten da den Rasen in Algenrodt und sahen wie die SG gegen den SVH 3:1 gewann. Sechs Wochen später revanchierte sich der SV Heimbach mit dem gleichen Ergebnis. Anders als die SG haben die Heimbacher immerhin schon einen Punkt geholt.
SV Buhlenberg – FC Hennweiler (Sonntag, 15 Uhr). Das Highlight im Verbandspokal, das Heimspiel gegen Verbandsligist SG Eintracht Bad Kreuznach am Mittwoch, wirft in Buhlenberg bereits seine Schatten voraus. Eine SV-Abordnung beobachtete sogar das Derby-Heimspiel der Eintracht gegen Hassia Bingen und sah einen 3:1-Sieg der Bad Kreuznacher. Doch vor den Leckerbissen Verbandspokal hat der A-Klasse-Spielplan die Hausmannskost Hennweiler gesetzt. Damit die nicht zum schwer verdaubaren Brocken wird, muss der SVB das Pokalspiel ausblenden. Im Normalfall sollten drei Punkte gegen das Schlusslicht nach Buhlenberg wandern.
FC Bärenbach – SG Rhaunen/Bundenbach (Sonntag, 15 Uhr). Beide Mannschaften haben ihre Auftaktniederlage mit einem Kantersieg am zweiten Spieltag gekontert. Der FC Bärenbach schlug die SG Kirschweiler/Hettenrodt 5:1, die SG Rhaunen/Bundenbach nahm die SG Kirn/Kirn-Sulzbach II gar mit 6:1 auseinander. Jene SG also, die am ersten Spieltag im Derby den FC Bärenbach 5:4 bezwungen hatte.
SG Kirn/Kirn-Sulzbach II – Spvgg Fischbach (Sonntag, 15 Uhr in Kirn-Sulzbach). Jörg Salomon, der Trainer der Kirner Landesliga-Mannschaft, hat personell derzeit die Qual der Wahl und hat sogar für zwei seiner Akteure keinen Platz im Kader für das Heimspiel am heutigen Samstag gegen Ramstein. Davon sollte wiederum die zweite Kirner Mannschaft profitieren, die somit verstärkt in das Derby mit den Fischbachern gehen kann, die mit zwei Niederlagen gestartet sind.