In Zeiten kleinerer Kader und des Spielermangels bieten sich den Vereinen im Südwestdeutschen Fußballverband neue Alternativen. Auf Kreisebene dürfen in dieser Saison in Männerteams auch Frauen eingesetzt werden. Bis zur A-Klasse können die Trainer nun also auch Spielerinnen aufstellen.
In der Spielordnung wurde der entsprechende Passus bereits verankert. Dort heißt es: „Spielerinnen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, können bei allen Spielen in Herrenmannschaften auf Kreisebene eingesetzt werden.“ Es ist demnach auch möglich, dass eine Spielerin ein Zweitspielrecht für eine Männermannschaft eines anderen Vereins beantragen kann. Beispielsweise dürfte eine Akteurin von Frauen-Verbandsligist DSG Breitenthal nach entsprechendem Antrag auch für die Männermannschaft des TuS Breitenthal oder jeden anderen Verein von der C- bis A-Klasse auflaufen.
Der Antrag kam vom FC Brücken
„Ich weiß nicht, ob diese Möglichkeit schon bis zu allen Vereinen durchgedrungen ist. Noch habe ich von niemandem gehört, der diese neue Möglichkeit nutzen möchte“, erklärt Jürgen Falz, der Vorsitzende des Fußballkreises Birkenfeld. Grundsätzlich hat der Fußballchef des Kreises aber nichts gegen diese neue Option einzuwenden. Er sagt: „Ich bin da wirklich für alles offen und gespannt, ob und wann Vereine das versuchen.“
Der FC Brücken könnte tatsächlich der erste Klub sein, denn aus diesem Verein kam der Antrag, den der Südwestdeutsche Fußballverband jetzt umgesetzt hatte. Karsten Schultheiß hatte den Antrag beim Kreistag in Hettenrodt vor etwas mehr als einem Jahr formuliert. Der Vorsitzende des FC Brücken erinnert sich lachend: „Da haben einige Herren einen roten Kopf gekriegt.“ Der Antrag ging freilich durch.
Schultheiß verrät, dass es in seinem Klub durchaus Spielerinnen gibt, die sich gut vorstellen können, auch in einer der beiden Männermannschaften, in der C- oder der A-Klasse, aufzulaufen.