Noch sechs Spieltage zu absolvieren, dazu viele gerade Tabellenbilder – der Zeitpunkt ist günstig für unser im regionalen Fußball beliebtes Spielchen: Was wäre, wenn heute Saisonschluss wäre? Dabei gehen wir vom aktuellen Stand aus, verzichten also auf mögliche Verschiebungen in den Klassements. Wenn wir keine näheren Erläuterungen hinzugefügt haben, zeigen wir den schlimmsten Fall für die Nahe-Region auf, gehen beispielsweise vom Scheitern aller unserer Klubs in den Aufstiegsrunden aus. Erfolge in diesen Partien könnten die Situation wie jedes Jahr entschärfen.
Dritte Liga, Regionalliga Südwest, Oberliga RPS
Der bange Blick der Fußballer in der Nahe-Region reicht in dieser Saison bis hinauf in die Dritte Liga. Dort stehen der SV Sandhausen und der VfB Stuttgart II auf Abstiegsplätzen. Beide steigen in die Regionalliga Südwest ab. Übrigens genauso wie Waldhof Mannheim – der Verein, der knapp über dem Strich steht. Das beschert der Regionalliga fünf Absteiger, und darunter ist in der zweiten Mannschaft von Mainz 05 ein Klub aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (RPS), die sich damit von vier Vereinen verabschieden muss.

Und jetzt wird es bitter für den Südwesten und die Nahe-Region. Die letzten drei Plätze belegen nämlich im SV Morlautern, im TuS Mechtersheim und in Viktoria Herxheim drei Klubs aus dem Südwestdeutschen Fußballverband. Zudem würde es die Saarländer des FV Eppelborn treffen. Der TSV Schott Mainz steigt als Meister auf, der 1. FC Kaiserslautern II bestreitet Aufstiegsspiele zur Regionalliga gegen den FC Bayern Alzenau (Hessen) und die TSG Balingen (Baden-Württemberg), die hinter dem FSV Fernwald und der SG Sonnenhof Großaspach die zweiten Plätze in ihren Oberligen belegen. In die Oberliga würden die SG Mülheim-Kärlich (Rheinland), Hertha Wiesbach (Saarland) und der FV Dudenhofen (Südwest) aufsteigen. Hinzu kommt der Sieger der Aufstiegsrunde mit Cosmos Koblenz, FSV Jägersburg und TSV Gau-Odernheim.
Für den SC Idar-Oberstein gilt also mit Blick aufs Saisonende: Bloß nicht einen der letzten vier Plätze der Oberliga belegen.
Verbandsliga Südwest
Durch die drei Absteiger, die drei Aufsteiger und die Vorgabe, die Anzahl der Teams wieder zu verkleinern, kommt es in der Verbandsliga zu sechs Absteigern. Die Zahl der Absteiger aus einer 17er-Klasse war bis vor ein paar Jahren auf fünf gedeckelt, wurde aber im Zuge der Verkleinerung der Corona-Klassen erhöht. Die sechs Absteiger würden sich aktuell gleichmäßig auf beide Landesligen aufteilen: TuS Rüssingen, SC Hauenstein, FK Pirmasens II (alle Landesliga West), TSG Pfeddersheim, FSV Offenbach, TSG Bretzenheim (alle Landesliga Ost). In die Verbandsliga steigen Ost-Meister FC Bienwald Kandel sowie der Sieger des Entscheidungsspiels zwischen dem TuS Hohenecken und der SG Hüffelsheim, die derzeit punktgleich an der Spitze der Landesliga West stehen, direkt auf. Der Verlierer des Entscheidungsspiels erhält eine zweite Chance – die Aufstiegsrunde gegen den SVW Mainz.
Für den VfR Baumholder ist es also tatsächlich unbedingt erforderlich, mindestens Siebtletzter (Elfter) zu werden, um auf der sicheren Seite zu sein.
Übrigens würde die Verkleinerung der Verbandsliga Südwest nicht funktionieren, wenn aus der Oberliga auch noch ein vierter Verein (beispielsweise der SC Idar) aus dem SWFV-Gebiet absteigen würde.
Landesliga West
Durch die drei Absteiger würde die Landesliga West auf 17 Teams aufgestockt werden, selbst wenn die Maximalanzahl von vier Teams runter müsste. Darunter ist in der SG Kirn/Kirn-Sulzbach nur ein Nahe-Team, dafür aber im SV Hinterweidenthal, im SV Nanzdietschweiler und im FV Ramstein drei Westpfälzer. Allerdings sind mit dem TuS Hackenheim und dem FC Schmittweiler/Callbach zwei weitere Nahe-Teams gefährdet. Aufsteigen würden die Meister SV Winterbach (Nahe) und TSG Trippstadt (Westpfalz) sowie der Sieger der Aufstiegsspiele zwischen der SG Weinsheim und dem TuS Bedesbach-Patersbach. Ein kurzer Blick in die Landesliga Ost: Auch dort gibt es vier Absteiger, darunter wäre Traditionsklub Hassia Bingen.
Bezirksliga Nahe
Da in der SG Kirn nur ein Verein in die Bezirksliga Nahe absteigt, müssen dort drei Teams in den sauren Abstiegs-Apfel beißen. Die kommen Stand jetzt größtenteils aus dem Kreis Bad Kreuznach: VfL Simmertal und SG Guldenbachtal belegen die beiden letzten Plätze. Zudem müsste der TSV Bockenau ein Entscheidungsspiel gegen den punktgleichen VfR Baumholder II um die Rettung machen. Neu in der Bezirksliga wären die Meister TuS Winzenheim (Kreis Bad Kreuznach) und Bollenbacher SV (Kreis Birkenfeld) sowie der Sieger der Aufstiegsrunde zwischen dem VfL Rüdesheim und dem FC Brücken.
A-Klasse Birkenfeld
Der Bollenbacher SV würde als Meister in die Bezirksliga aufsteigen. Der FC Brücken wäre Vizemeister und würde Aufstiegsspiele gegen den VfL Rüdesheim, den Zweiten der A-Klasse Bad Kreuznach bestreiten.
In der Abstiegsfrage käme es darauf an, ob der VfR Baumholder II das Entscheidungsspiel in der Bezirksliga um den viertletzten Platz für sich entscheiden und so die Klasse halten oder ob er mit einer Niederlage in die A-Klasse absteigen würde.
Würden die Baumholderer siegen, gäbe es keinen Absteiger in die A-Klasse Birkenfeld. Das hätte zur Folge, dass aus der A-Klasse nur die letzten Beiden eine Etage nach unten müssten. Neben Schlusslicht TuS Oberbrombach wäre das der SV Heimbach. Auch die Heimbacher würden sich noch als Vorletzter retten, wenn der FC Bücken die Aufstiegsspiele für sich entscheiden würde.

Verlöre der VfR Baumholder II das Entscheidungsspiel gegen den Abstieg in der Bezirksliga müssten aus der A-Klasse neben Oberbrombach und Heimbach auch der Drittletzte der Tabelle absteigen. Stand jetzt würde ein Entscheidungsspiel zwischen der Spvgg Fischbach und der SG Idar-Oberstein/TSG/Algenodt (die beiden Mannschaften sind punktgleich) diesen dritten Absteiger in die B-Klasse ermitteln. Der Sieger wäre gerettet, der Verlierer dieses Duells würde die A-Klasse halten, wenn der Vizemeister aufsteigt.
Vier Absteiger aus der A-Klasse gibt es nur, wenn zwei Teams aus der Bezirksliga nach unten müssen (neben dem VfR Baumholder II ist vor allem die Spvgg Nahbollenbach stark gefährdet) und zudem der Vizemeister nicht aufsteigt.
B-Klasse Birkenfeld
Aktuell spielt die B-Klasse Birkenfeld in zwei Staffeln. Staffel 1 beherbergt 13 Mannschaften, Staffel 2 deren 14. In der kommenden Runde sollen beide Staffeln wieder mit 14 Mannschaften spielen. Wenn jetzt Saisonschluss wäre, dann würden die beiden Meister – SG Rhaunen/Bundenbach (Staffel 1) und SG Unnertal (Staffel 2) – in die A-Klasse aufsteigen. Einen dritten Aufsteiger würden die Vizemeister SG Perlbachtal (Staffel 1) und SV Weiersbach (Staffel 2) in Aufstiegsspielen ermitteln.
Die Abstiegsfrage ist kompliziert. Stand jetzt wäre wieder die Frage entscheidend, ob der VfR Baumholder II die Bezirksliga mittels eines Entscheidungsspiels gegen Bockenau halten würde und ob der A-Klasse-Vizemeister aufsteigt oder nicht. Nach aktuellem Stand hinge es also von den Aufstiegs- und Entscheidungsspielen ab, ob aus der A-Klasse nur ein Verein absteigt oder ob zwei beziehungsweise gar drei Teams den Weg in die B-Klasse antreten.
Wenn nur ein Verein aus der A-Klasse absteigt, dann müsste aus der B-Klasse (beide Staffeln zusammengenommen) tatsächlich auch nur ein Team den Weg in die B-Klasse antreten. Diesen einzigen Absteiger würden die Schlusslichter TV Grumbach (Staffel 1) und Bollenbacher SV II (Staffel 2) ermitteln. Beide Teams müssten in die C-Klasse, wenn es in der A-Klasse zwei Absteiger gibt.
Man kann also festhalten, dass aus den beiden B-Klasse-Staffeln jeweils nur das Schlusslicht absteigt, wenn alle Kreis-Birkenfeld-Bezirksligisten die Klasse halten. Eines dieser Schlusslichter bleibt sogar drin, wenn zusätzlich noch der Vizemeister der A-Klasse den Aufstieg schafft.
Drei Absteiger aus der A-Klasse bedeuten auch drei Absteiger in der B-Klasse. Das heißt, dass die beiden Staffel-Vorletzten – derzeit TuS Tiefenstein (Staffel 1) und SC Birkenfeld II (Staffel 2) ein Entscheidungsspiel um den Klassenverbleib austragen müssten. Beide Mannschaften müssten im schlimmsten aller Fälle (zwei Absteiger aus der Bezirksliga, A-Klasse-Vizemeister verliert Aufstiegsspiele) den bitteren Weg in die C-Klasse antreten.
Hinweis: Verbessern würde sich die Abstiegssituation in der B-Klasse, wenn in der C-Klasse ein Team sein Aufstiegsrecht nicht in Anspruch nehmen würde oder ein Team ohne Aufstiegsrecht einen Aufstiegsplatz einnehmen würde.
C-Klasse Birkenfeld
Die Meister der drei Staffeln steigen in die B-Klasse auf. Das wären (Stand jetzt) der TV Hettenrodt, der SV Gimbweiler und der TuS Veitsrodt II. Die drei Zweitplatzierten ermitteln in einer Aufstiegsrunde einen vierten Aufsteiger. Aktuell würden die SG Rhaunen/Bundenbach II, der TuS Rötsweiler-Nockenthal und der SV Buhlenberg II diese Runde austragen – wobei die SG Rhaunen/Bundenbach II nur aufsteigen dürfte, wenn ihre erste Mannschaft tatsächlich den Sprung in die A-Klasse schafft.