Simmern/Cochem. An der Spitze der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel haben sich Niederburg und Cochem mit klaren Siegen etwas abgesetzt, derweil haben es sich die beiden Aufsteiger Biebertal und Leiningen nach ihren Siegen auf Platz fünf und sechs gemütlich gemacht.
SG Bremm – SG Ehrbachtal Ney 6:2 (2:0). Nicht kommentieren wollte Ehrbachtals Spielertrainer Benjamin Reiner die 2:6-Klatsche in Bremm. Das verwunderte Christoph Reinisch ein wenig, denn der Bremmer Coach sah einen engagiert kämpfenden Gast, der nie aufsteckte. Und auch den Beginn der Partie konnte Ehrbachtal offen gestalten. Die erste Möglichkeit des Spiels hatte zwar Philipp Liel auf Bremmer Seite. Doch dann lief Reiner alleine auf das gegnerische Tor zu und verzog knapp. „Erst das 1:0 war öffnend“, so Reinisch. Vorentscheidend war es allerdings nicht. Ebenso wenig das 2:0. Denn auch da kamen die Gäste immer wieder zu Einschussmöglichkeiten. „Unser Torwart Mario Steinbach hat ein paar super Paraden gezeigt“, sagte sein Trainer. Der sah sein Team in der zweiten Hälfte dann dominant und verdient mit 5:0 in Führung. Die zwei Ehrbachtaler Gegentreffer konnte er gut verschmerzen.
Spvgg Cochem – SV Oberwesel 6:0 (2:0). Oberwesels Spielertrainer Christoph Braun hatte ein Spiel mit wenigen Toren prophezeit. Dass es dazu nicht kam, lag – wie so oft – an zwei Faktoren: Daran, dass die Gastgeber einen Sahnetag erwischt hatten. Und daran, dass bei den Gästen gar nichts zusammenlief. „Das war ein Desaster“, sagte Braun. Die Mannschaft von Trainer Manuel Bausen ließ den Ball laufen und spielte sich in einen Rausch. „Bis zur Pause war es noch umkämpft, aber anschließend haben wir richtig aufgedreht“, so der Spvgg-Coach. Einen Wehrmutstropfen gab es dennoch: Dominik Hülsemann und Michael Laux mussten verletzt vom Platz. „Wenn es bei beiden nichts Schlimmeres ist, dann war es ein super Freitagabend“, bilanzierte Bausen. Braun meinte noch: „Ich wusste ja, dass Cochem gut ist, aber so einen Tempofußball hatte ich nicht erwartet.“
FC Karbach II – SG Hausbay-Pfalzfeld/Braunshorn 1:1 (1:1). Obwohl seine Mannschaft in der zweiten Hälfte dem Sieg seiner Meinung nach sogar ein wenig näher war, war Hausbays Spielertrainer Mirko Bernd zufrieden: „Das war absolut in Ordnung, gerade vor dem Hintergrund der Personalsituation.“ Rund zehn Akteure aus dem Kader der Ersten hatten ihm erneut gefehlt. Zum Spiel: Die Gastgeber kamen besser in die Partie und führten folgerichtig mit 1:0, hatte auch Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. So musste aber Bernds ehemaliger Weggefährte auch zur Kenntnis nehmen, dass die Gäste besser wurden und sich den Ausgleich verdient hatten. „In der zweiten Hälfte gab es Möglichkeiten auf beiden Seiten, sodass jeder die Partie hätte für sich entscheiden können“, meinte David. Die größte hatte Hausbays Youngster Niklas Kneip, der sein Startelfdebüt gab und seine Sache laut Bernd richtig gut machte.
SG Niederburg/Biebernheim – SG Urbar/Laudert/Lingerhahn 4:0 (1:0). Drei Tore binnen zehn Minuten direkt nach Wiederanpfiff brachten die Entscheidung zugunsten der Gastgeber. Die hatten zu Beginn des Derbys Probleme. „Wir haben uns schwer getan und haben vor allem im Mittelfeld nicht gut verteidigt“, monierte Niederburgs Coach Patric Muders. Das nutzten die Gäste zumindest, um sich eine leichte spielerische Überlegenheit zu erarbeiten – allerdings ohne echte Torgefahr auszustrahlen. Das könnte auch daran gelegen haben, dass Stefan Preuß, Mike Scholle und Sooud Yousuf fehlten. Letzterer wird nicht mehr für die SG auflaufen. „Wir haben uns in beidseitigem Einvernehmen getrennt“, bestätigte Urbars Vorsitzender Andreas Büttner. Yousuf habe aus beruflichen Gründen nicht mehr trainieren können und deswegen um eine Freistellung gebeten. „Wir sind dem dann nachgekommen“, so Büttner. In Niederburg fehlte in der Offensive die Durchschlagskraft. Die hatten die Gastgeber in Person von Jan Schink, der gleich viermal traf. „Nach den vier Treffern war das Spiel ziemlich unspektakulär“, meinte Muders.
SG Bell/Buch/Mastershausen/Mörsdorf – SG Leiningen-Norath/Bickenbach 1:3 (1:2). „Totalausfall.“ „Grottenkick.“ Das war die Spielbeschreibung von Bells Trainer Kay Nell. Der sah von beiden Seiten ein schlechtes Spiel, von seiner Mannschaft aber besonders. Und das hatte laut Coach auch einen Grund. „Wenn das halbe Team lieber auf dem Oktoberfest saufen geht, dann kommt so etwas dabei raus.“ Eine Einstellung, die Nell maßlos ärgerte und aus der er künftig Konsequenzen ziehen will. Das hätte er auch gerne schon gegen Aufsteiger Leiningen getan. „Aber ich konnte ja leider nicht die ganze Mannschaft auswechseln. Das ist keine Einstellung, um A-Klasse zu spielen.“
Auch Leiningens Coach Peter Aßmann hatte kein gutes Fußballspiel gesehen. Damit konnte er aber nach dem zweiten Sieg in Folge gut leben. „Wir waren vielleicht das Team, das etwas besser und mehr Fußball gespielt hat und deswegen geht der Sieg in Ordnung.“
SG Vordereifel II – SG Biebertal/Unterkülztal 0:5 (0:1). Bis 13 Uhr wusste der Vordereifeler Spielertrainer Florian Hartmann noch nicht, wer zwei Stunden später auf dem Platz stehen würde. Die Misere hatte schon am Samstag begonnen, als die erste Mannschaft in der Partie gegen Emmelshausen zu wenige Spieler hatte und Hartmann sowie zwei weitere Akteure eine Halbzeit lang bei der 0:9-Klatsche mitwirken mussten. „Ich hatte gehofft, dass ich Verstärkung bekommen. Stattdessen mussten wir dem Bezirksligateam aushelfen.“ Vor der Pause war es vor allem dem stark aufgelegten Schlussmann Mike Lauxen zu verdanken, dass es nur 0:1 stand. „Wir hatten Chancen im Minutentakt“, meinte Biebertals Coach Uwe Erdle. Darunter zwei Elfmeter, die der Vordereifeler Keeper beide parierte. Mit dem 0:2 war die Partie gelaufen. „Da gehen bei uns jedes Mal die Köpfe nach unten“, monierte Hartmann. „Das ist von einigen zu wenig.“ Erdle war zufrieden: „Wir sind absolut im Soll und man sieht, dass die Tendenz nach oben geht.“
SG Soonwald/Simmern – TSV Emmelshausen II 3:4 (2:2). Nach 15 Minuten sah eigentlich alles danach aus, als würde der Soonwälder Spielertrainer die gewünschte Reaktion und noch dazu einen Erfolg bekommen. Die Gastgeber führten mit 1:0, Emmelshausen war nach einem Platzverweis gegen Christoph Reuter nur noch zu zehnt und Soonwald spielte guten und aggressiven Fußball. „Allerdings nur bis zur Roten Karte. Danach ging plötzlich gar nichts mehr“, so Wächter. Das nahm auch der TSV-Coach Roman Retzmann zur Kenntnis. „Wir waren anfangs schon überrascht, wie sie angerannt sind“, sagte er. „Aber nach einer Viertelstunde war das wie abgeschnitten.“ Die Rote Karte sei unterdessen für seine Mannschaft die Initialzündung dafür gewesen, mehr zu tun. „Wir haben verdient gewonnen, weil wir mehr investiert haben“, sagte Retzmann zufrieden. Trotz der Niederlage in Unterzahl war auch Wächter nicht ganz unzufrieden. „Das war phasenweise eine Steigerung und die Einstellung hat gestimmt. Aber wir machen immer noch zu viele individuelle Fehler.“ Sina Ternis