Fußball: Sechs weitere positive Corona-Fälle beim Regionalligisten aus Koblenz - Spiele gegen Mainz und Stadtallendorf abgesagt
Rot-Weiß steht komplett unter Quarantäne
Der Koblenzer Torwart Baboucarr Gaye und seine Mitspieler von Rot-Weiß Koblenz konnten am Wochenende nicht gegen den VfB Stuttgart II spielen, weil im Koblenzer Team ein Spieler positiv getestet wurde. Nun gibt es weitere sechs positive Testergebnisse bei den Vorstädtern, sodass das ganze Team in Quarantäne ist und die Partien am Freitag beim TSV Schott Mainz und am 29. September gegen Eintracht Stadtallendorf abgesagt wurden. Foto: Thomas Frey
Thomas Frey

Koblenz. Schock für den Fußball-Regionalligisten TuS Rot-Weiß Koblenz: Nach Bekanntwerden der SARS-CoV-2-Infektion eines Spielers aus dem Regionalligakader sind nun weitere sechs Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Aus diesem Grund hat das zuständige Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz nun alle Spieler sowie Betreuer der Fußballmannschaft zunächst bis 29. September unter Quarantäne gestellt. Die sportliche Folge: Die beiden Spiele am kommenden Freitag beim TSV Schott Mainz und am Dienstag, 29. September, gegen Eintracht Stadtallendorf wurden abgesetzt.

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Die sportliche Seite stand bei Rot-Weiß-Trainer Heiner Backhaus jedoch völlig im Hintergrund. Natürlich weiß Backhaus, dass seine Mannschaft in der vollgepfropften Saison mit 42 Spieltagen zeitlich in die Bredouille kommen kann, was „ärgerlich“ ist, vielmehr sorgt er sich aber um die Gesundheit seiner Spieler. „Wenn Spieler, die topfit sind, sich gut ernähren und sportlich leben, mich anrufen und sagen: Ich liege flach und habe Schüttelfrost, dann muss man die Sache ernst nehmen. Das ist kein Kinderspiel“, sagt Backhaus.

Woher das Virus bei den Spielern kommt, ist nicht bekannt. Aber die jetzt positiv auf Corona getesteten Akteure waren alle bereits krankgemeldet und haben in der vergangenen Woche schon nicht mehr mittrainiert. „Alle, die vergangene Woche noch trainiert haben, sind negativ getestet“, berichtet Backhaus. Allerdings dachte erst niemand an Corona, und auch die behandelnden Ärzte testeten die bereits kranken Spieler nicht auf das Virus. Doch die Verläufe waren teils so schwer, dass Mitte vergangener Woche doch ein Spieler getestet wurde – mit positivem Befund und der Folge, dass das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II kurzfristig abgesagt wurde.

„Diese Krankheit ist kein Husarenstreich. Wir werden uns alle an die Quarantäne halten, wir wollen vorbildlich sein und keinen Quatsch machen, keiner treibt sich außen rum“, macht Backhaus klar, was er vom gesamten Team erwartet. Auch die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs fordert: „Es ist überaus wichtig, dass der Trainings- und Spielbetrieb für die Mannschaft ausgesetzt wird, um die weitere Verbreitung des Coronavirus‘ zu verhindern.“ Zudem appelliert Mohrs ein weiteres Mal an die Bevölkerung, sich weiterhin dringend an die geltende AHA-Regel zu halten: „Bitte halten Sie Abstand, beachten sie die Hygieneregeln und tragen Sie dort, wo es geboten und verpflichtend ist, eine Alltagsmaske über Mund und Nase.“

Insgesamt sind bei Rot-Weiß bislang mehr als 30 Team-Mitglieder getestet worden. Bei zwei Personen stehen die Testergebnisse noch aus. Die Spieler, die in der vergangenen Woche fit waren und trainiert haben, erhielten von Backhaus ein Trainingsprogramm für zu Hause. Wann es aber genau weitergeht, weiß bei den Vorstädtern noch niemand. „Die kommenden zwei Spiele sind ja komplett abgesagt, und danach? Ich weiß es auch nicht, wir haben damit ja auch keine Erfahrung“, sagt Backhaus und betont: „Fußball ist ein Spiel und soll Spaß machen, nicht mehr und nicht weniger. Aber jetzt geht es erst einmal darum, dass die kranken Spieler Zeit haben, um zu gesunden.“

Auch für Schuldzuweisungen ist der Koblenzer Trainer nicht zu haben, weder an die positiv auf Corona getesteten Spieler („Keiner weiß, woher er das hat“) noch an den Verband, der sich für eine mit 22 Mannschaften enorm große Regionalliga Südwest entschieden hat. „Das haben die Staffeln entschieden, das war demokratisch, und daran können wir nichts ändern“, sagt Backhaus. Zudem sei Rot-Weiß ja auch nur wegen Corona in der Liga verblieben, „da können wir jetzt nicht rumjammern.“

Von unserem Redakteur
Stefan Lebert

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