Erfreulich auch aus Koblenzer Sicht: Nach mehr als sechsmonatiger Verletzungspause gab Felix Könighaus sein Comeback in der Startelf. Mit nunmehr 15 Punkten aus den ersten sieben Partien schieben sich die Koblenzer in der Tabelle auf Platz drei vor – und können guter Dinge auf das Derby am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen den FC Karbach blicken.
„Ergebnistechnisch läuft es auf jeden Fall“, freute sich Michael Stahl am Tag nach dem Erfolg in der Pfalz, an dem er im Kreis seiner Familie seinen 37. Geburtstag feierte. „Wir sind mehr als glücklich, dass wir trotz vieler widriger Umstände die drei Punkte mit nach Hause nehmen konnten.“
Erkältungsvirus greift in der Mannschaft um sich
Was er damit meinte: Neben dem gesperrten Dylan Esmel und dem fehlenden Igor Blagojevic (private Gründe) hatte ein Erkältungsvirus große Teile der Mannschaft geschwächt, unter anderem hatte es den gerade erst aus einer Verletzung zurückgekehrten Kapitän André Mandt erwischt. Konsequenz: Die TuS war vor den Toren von Kaiserslautern praktisch mit dem letzten Aufgebot angetreten, auf der dürftig besetzten Ersatzbank saßen fast ausnahmslos Nachwuchsakteure.
Umso wichtiger für die Koblenzer, dass in Könighaus ein stabilisierender Faktor im Mittelfeld wieder mit von der Partie war. Nach seiner langwierigen Knieverletzung sollte der 24-Jährige eigentlich in Etappen an die volle Belastung herangeführt werden – ging aber in Morlautern letztlich über die volle Distanz. „Wir haben uns während des Spiels mehrfach ausgetauscht, wie es bei ihm aussieht“, berichtete Stahl, der erleichtert zur Kenntnis nehmen konnte, dass sich das Risiko gelohnt hatte.
Die TuS kam in Morlautern gut ins Spiel und stellte in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Von Vorteil war dabei auch die frühe Führung durch Lukas Tuchscherer, der in der 13. Minute nach feinem Pass von Nic Alsbach zum 1:0 traf. Weil in der Folge unter anderem Könighaus das mögliche 2:0 verpasste, sollte der Nachmittag am Ende ein aufreibender werden. „Wir hätten nachlegen müssen, um ein bisschen Ruhe zu haben“, sagte Stahl, der nach der Pause mit ansehen musste, wie das Spiel zunehmend kippte. Die Gastgeber erzielten in der 58. Minute durch Dennis Jander das 1:1, „wir hingen wie ein Boxer in den Seilen“, so der TuS-Trainer. Eigentlich wäre Stahl zu diesem Zeitpunkt mit einem Zähler zufrieden gewesen („Ich wollte den einen Punkt irgendwie mitnehmen“), zu seiner Freude konnte die Mannschaft aber noch ein paar Reserven mobilisieren.
TuS gerät nach der Pause ins Taumeln
Dies führte in der Nachspielzeit zum unverhofften Dreier, als Marcel Wingender nach einer Ecke von Sebastian Rosbach zum viel umjubelten 2:1 traf. „Ich hatte ihn ein bisschen gekitzelt und gesagt, dass es mal wieder Zeit für ein Kopfballtor wäre“, schmunzelte Stahl und sprach „von einem Sieg des Willens“. Sven Sabock
TuS Koblenz: Zadach – Zeghli, von der Bracke, Grgic, Yaman – Könighaus, Wingender – Yeboah (87. Selinger), Alsbach (69. Rosbach), Tuchscherer (90.+3 Vdovychenko) – Hysenaj.