Ausbauen möchte der SC Idar-Oberstein seine kleine Serie in der Fußball-Oberliga. Sieben Punkte hat die Mannschaft von Trainer Tomasz Kakala aus den vergangenen drei Partien geholt. Am Samstag (16 Uhr) beim Gastspiel bei den Sportfreunden Eisbachtal hoffen die Männer aus dem Haag auf die Serien-Zähler acht bis zehn. Doch bevor die Idarer das Duell angehen, stellt sich eine ganz wichtige Frage.
Kann Tobias Edinger spielen oder kann er nicht? Die Schulter des Schlussmanns ist in dieser Woche so etwas wie die Schulter aller Idarer gewesen. Nachdem Edinger in der Schlussminute der Partie gegen RW Koblenz (1:1) mit dem Pfosten kollidiert war, hatten viele schon ganz Schlimmes befürchtet. Zur Erleichterung der SC-Familie und vor allem Edingers wurde dann keine Eckgelenksprengung der Schulter oder ein Schlüsselbeinbruch diagnostiziert. Edingers Schulter war heftig geprellt, und so gibt es Hoffnung für Samstag. „Es wird besser bei Tobi. Er wird sogar noch ins Training einsteigen“, erklärt Tomasz Kakala. Doch der Trainer des SC Idar-Oberstein stellt auch klar: „Wir brauchen einen Plan B.“
Christoph Grimm und Ruben Strack als Edinger-Alternativen
Was Kakala so verklausuliert ausdrückt, bedeutet nichts anderes, als dass er entscheiden muss, wen er in die SC-Kiste stellt, wenn die unumstrittene Nummer eins ausfallen sollte. Möglichkeiten hat der Coach zwei. Er könnte Christoph Grimm, der vor der Saison vom SV Alemannia Waldalgesheim in den Haag wechselte, aufbieten oder A-Jugend-Schlussmann Ruben Strack zum Oberliga-Debüt verhelfen. Beide Alternativen haben ihre Vorteile. Strack gilt als großes Talent. Er demonstrierte das in der Halle, als er beispielsweise bei der Kreismeisterschaft zum besten Turnier-Keeper gewählt wurde. Für Grimm spricht die (wenn auch geringe) Oberliga-Erfahrung von insgesamt drei Partien. Für den SC stand er bisher beim 0:0 in Gonsenheim in den zweiten 45 Minuten im Tor.
Vielleicht muss Kakala also im Vergleich zum 1:1 gegen den FC RW Koblenz im Gehäuse umbauen - ganz sicher muss er es auf der linken Seite tun. Dort lieferte Luca Baderschneider eine bemerkenswerte Leistung ab. Doch am Samstag in Nentershausen wird er fehlen, genu wie Malik Yerima. Die beiden künftigen Akteure von Wormatia Worms haben Dienst bei der Bundeswehr. Doch Kakala ist trotzdem guter Dinge. Sein Kader bietet Alternativen, umso mehr, weil auch Juri Amidon mittlerweile wieder so fit ist, dass er zum Aufgebot gehören wird.
„Zum Glück haben sie keinen Spieler mehr von diesem Kaliber in ihren Reihen“
Eisbachtals Coach Thorsten Wörsdörfer über SC-Trainer Tomasz Kakala
Der SC-Trainer macht übrigens überhaupt keinen Hehl aus der Bedeutung der Partie. „Wir müssen überhaupt nicht drumherum reden. Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel.“ Ein Tanz auf der Oberliga-Kellertreppe also. Eisbachtal könnte sich im Falle eines Sieges erst einmal ein bisschen Luft verschaffen, würde bei einer Niederlage aber hinter den SC Idar abrutschen, denn aktuell trennt beide Mannschaften nur ein Punkt voneinander. Trainer Thorsten Wörsdörfer fordert, in dieser schwierigen, weil wichtigen Phase, noch enger zusammenzurücken. „Wir müssen vor dem Spiel im Kreis kuscheln, und anschließend, nach Anpfiff, unsere Eisbärenkrallen ausfahren“, sagt er – und warnt vor allem vor den Idarer Standardsituationen. „Da sind sie mit Kevin Kraus und mit Florian Zimmer sicherlich brandgefährlich.“
Wörsdörfer freut sich freilich auf das Duell mit dem SC und Tomasz Kakala. Denn die beiden Coaches standen sich Anfang der 2000er Jahre noch auf dem Platz gegenüber. „Zum Glück haben sie keinen Spieler mehr von diesem Kaliber in ihren Reihen“, sagt Wörsdörfer.
Im Hinspiel hatten die Eisbachtaler den SC übrigens total im Sack, gewannen 3:1 im Haag. Kakala erinnert sich nur ungern an diese Partie. „Da haben wir Eisbachtal zu viel erlaubt, waren nicht giftig. Das muss diesmal anders ausehen“, fordert der Coach, der dem gegen die Gastgeber im Elfmeterschießen verlorenen Endspiel im Lotto-Cup vor gut einem Monat in Nentershausen dagegen überhaupt keine Bedeutung beimisst. „Ich habe immer noch kalte Füße von diesem Turnier, sonst ist davon nichts geblieben“, knurrt er.