Zum einen war sie Zeugnis der Erleichterung, denn mit dem Dreier gegen einen direkten Konkurrenten in der unteren Tabellenhälfte ist der TSV zumindest auf Tuchfühlung mit den Nichtabstiegsplätzen gegangen, hat aktuell noch fünf Punkte Rückstand auf den Fünftplatzierten Elversberg II. Zum anderen machte sie aber auch unterschwellig deutlich, wie das Ergebnis zustande gekommen war und dass die Feit-Elf spielerisch, aber auch taktisch noch viel Luft nach oben hat.
In den ersten 35 Minuten beispielsweise fanden die Gastgeber überhaupt nicht in die Partie. Völklingen spielte mit einer Dreierkette, machte das Zentrum damit dicht – und war deutlich ball- und passsicherer als der TSV. Bereits nach sechs Minuten setzte sich Danny Kleinbauer im Laufduell gegen Andreas Retzmann durch, setzte den Ball aber aus halblinker Position knapp neben den Pfosten. Die größte Chance hatte der Völklinger Stürmer nach 13 Minuten, als er nach einem Pass von Nils Welte allein auf TSV-Keeper Jonas Börsch zulief und scheiterte. Es folgten Schussversuche durch Florian Stopp (27.) und Abdul Mannan Ibrahim (35.), ehe es den Gastgebern zum ersten Mal gelang, sich gefährlich in Tornähe zu kombinieren. Niklas Kasper bediente Lukas Seis mit einem schönen Pass, doch Letzterer scheiterte aus halbrechter Position (37.). Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle TSV-Angriffsversuche verpufft, weil die Pässe zu überhastet und zu unpräzise gespielt worden war.
Die Gäste waren da deutlich zielstrebiger, waren allerdings im Abschluss nicht konsequent genug. So auch in der 39. Minute, als Amer Vrcic davon profitierte, dass Seis über den Ball trat und halblinks aufs Tor zulief – um ebenfalls an Börsch zu scheitern. Das 1:0 für die Gastgeber folgte dann aus dem oft zitierten Nichts: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld bediente Seis den auf der rechten Seite gestarteten Niklas Kasper, der auf Delil Arbursu weiterleitete, der wiederum den Völklinger Keeper mit einem satten Schuss aus halbrechter Position überwand (43.). Arbursu hatte kurz zuvor mit Dama Kanouté die Seiten gewechselt – eine Umstellung, die sich ausgezahlt hatte.
Nach Wiederanpfiff kam der TSV besser in die Partie, fand im Mittelfeld mehr Zugriff und zeigte den Gästen, was Effektivität bedeutet: Völklingens Stopp brachte Kanoute im Strafraum zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte Fabian Nass zum 2:0 (54.). Kurz darauf hatte Arbursu die große Chance, für die Vorentscheidung zu sorgen, doch er scheiterte freistehend an Völklingens Keeper (64.) Anschließend überließen die Gastgebern den Gästen wieder das Feld, schafften es kaum, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien, agierten zu hastig, zu inkonsequent, leisteten sich zu viele einfache Ballverluste, profitierten aber davon, dass Völklingen nicht mehr die Mittel fand, sich gefährlich vor das Emmelshausener Tor zu kombinieren „Da hat uns dann die Konsequenz gefehlt“, haderte Gästecoach Tim Schwartz. „Wir hätten das Ding aber auch in der ersten Halbzeit schon zu unseren Gunsten entscheiden müssen.“ Am Ende blieb es beim 2:0 für die Gastgeber und der Erkenntnis von Feit: „Hauptsache gewonnen.“
Am Mittwoch (20 Uhr) kann sich der TSV mit einem Sieg im Nachholspiel beim abgeschlagenen Schlusslicht Speyer von drittletzten Tabellenplatz zehn auf Rang sieben verbessern – dann wäre das rettende Ufer (derzeit Platz fünf) nur noch zwei Punkte entfernt.