Die Alemannen-Fans mussten allerdings bis zur siebten Minute der Nachspielzeit warten, ehe auch sie mit der Partie ihren Frieden machen konnten. Fünf Minuten Nachspielzeit waren angezeigt worden. „Es gab dann aber zahlreiche Verzögerungen, die der Schiedsrichter konsequent hat nachspielen lassen“, berichtete Fennel. Nach einem langen Ball der Grün-Weißen schlug ein Dudenhofener eine Kerze. Der Ball gelangte zu Nils Gräff, der von der rechten Seite in den Strafraum eindrang.
Nahezu alle erwarteten eine Hereingabe, doch Gräff schloss mit großer Willenskraft selbst ab. „Ich habe nie geglaubt, dass dieser Ball reingehen kann. Das war physikalisch eigentlich gar nicht möglich“, wunderte sich Fennel selbst am Tag danach noch über den Treffer. Doch nach einem Kontakt mit der Latte und einem mit dem Pfosten lag das Leder schließlich zum umjubelten Ausgleich im Netz.
„Für mich war das ein verdienter Ausgleich und Punktgewinn“, bilanzierte Fennel und nannte als Grundlage für seine Aussage die ersten starken 35 Minuten und die gute Schlussphase. „Wir sind als Einheit aufgetreten. Schon vor dem Spiel sind wir gemeinsam zum Aufwärmen raus, haben allen gezeigt, da kommt eine Mannschaft. Und so haben wir dann auch in der Anfangsphase gespielt“, erkannte der SVA-Trainer.
Die Gastgeber hatten die erste Chance, aber danach dominierten die Waldalgesheimer. Bei einem indirekten Freistoß aus acht Metern hatte Can Özer die Führung bereits auf dem Fuß, doch er setzte den Ball in die Mauer (14.). In der 24. Minute machte er es besser, traf vom Elfmeterpunkt aus. Der auffällige Gräff war nach einem guten Angriff des SVA gefällt worden. Zehn Minuten vor der Pause ließ der Alemannen-Mut nach, durch Justin Neuner (42.) kamen die Gastgeber prompt zum Ausgleich. Er traf per Kopf, und auch das 2:1 durch Marvin Sprengling (64.) fiel durch einen Kopfball. Zu diesem Zeitpunkt nicht unerwartet, die Gastgeber waren stärker aus der Pause gekommen.
Nach dem Rückstand legten die Waldalgesheimer den Schalter wieder um, kamen zu guten Möglichkeiten, doch die Abschlüsse wurden geblockt oder abgefälscht. Und so dauerte es, bis in der Nachspielzeit der Ausgleich fiel. Dass er fiel, war mit Blick auf die Tabelle extrem wichtig. „Wir haben die Dudenhofener zwar nicht überholt, aber den Abstand gehalten. Wie wichtig das war, zeigte sich daran, wie geknickt die gegnerischen Spieler nach dem Ausgleich waren. Ich nehme das Wort nicht gerne in den Mund, aber für uns war das Remis ein gefühlter Sieg“, resümierte Fennel, der noch einen weiteren Grund zur Freude hatte:
In der Schlussphase feierte Felix Pauer nach einjähriger Verletzungspause (Kreuzbandriss) sein Comeback. „Er ist direkt vorne rein, ohne Angst, das war echt super. Der Ausgleich war auch sein Verdienst. Er ist ab sofort wieder ein festes Kadermitglied“, sagte Fennel über den dienstältesten SVA-Spieler. olp
SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Manneck, Braun (86. Pauer), Platten, Yakut – Schmitt, Kishi – Johnson (86. Ludwig), Özer, Neal (70. Brach) – Gräff.
So geht's weiter: am Samstag, 15.30 Uhr, gegen SV Morlautern.