1:4-Niederlage bei Schott
TuS verliert in Mainz, und Michael Stahl sieht Rot
Symbolbild
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Am Ende leistete sich die Defensive der TuS Koblenz zu viele Fehler. Da nutzte es auch nichts, dass offensiv schöne Spielzüge gelangen. Unterm Strich stand eine 1:4-Niederlage bei Oberliga-Spitzenreiter Schott Mainz und Rot für den Coach.

Aktualisiert am 09. März 2025 09:40 Uhr

Letztlich war das „Spitzenspiel“ der Fußball-Oberliga eine klare Sache, bei Tabellenführer Schott Mainz gab es für TuS Koblenz nichts zu holen. „Ein klar verdienter Sieg“, gratulierte Trainer Michael Stahl seinem Gegenüber Samuel Horozovic nach dem 4:1 (2:1). Stahl selbst musste ab der 36. Minute das Spiel aus ungewohnter Perspektive verfolgen.

Der Grund: das Wegwerfen einer Getränkepackung. Keine Glas-, keine Plastikflasche, sondern ein tetrapack-ähnlicher Behälter mit aufgedrucktem Vereinsemblem, wie sie die TuS von einem Sponsor geliefert bekommt. Inwiefern dem Unparteiischen die Beschaffenheit dieser Getränkebehälter bekannt war, spielte keine Rolle. Den Wurf selbst räumte Stahl ein, „aber es war kein Wurf in Richtung Spielfeld, sondern in Richtung Bank. Und ich habe noch nie erlebt, dass so etwas sanktioniert wird. Aber das betrifft wohl laut Regelwerk alle Behälter, die platzen können.“ Referee Maximilian Schommer aus dem Saarland jedenfalls verstand da keinen Spaß und verbannte Stahl aus der Coaching Zone. Doch gegen seinen Abgang in den Bereich hinter der Abgrenzung zwischen den Trainerbänken protestierte sofort die Schott-Bankbesetzung. Stahl begab sich schließlich auf die gegenüberliegende Seite, wo ihn sein Sportvorstand Sam-Vincent Graef schon in Empfang nahm.

Zadach pariert einmal gut und einmal in Kovar-Manier

Zu diesem Zeitpunkt war die TuS noch gut im Spiel, wenngleich sich andeutete, dass Schott Mainz definitiv nicht zufällig am „Platz an der Sonne“ der Tabelle steht. „Ein erwachsener Auftritt“, befand Graef, „ein Gegner, der sehr hohe Qualität hat.“ Hinzu kam, dass die TuS es den Mainzern zu oft zu einfach machte. Das begann nach zehn Minuten, als Nazif Tchadjei den Ball gegen Lennart Thum verlor, der einsam auf Michael Zadach zusteuerte, allerdings an ihm scheiterte. Nur eine Minute später war Zadach aber geschlagen: Eine Hereingabe von links bekam er nicht zu fassen – Leverkusens Keeper Matej Kovar hatte am Mittwoch in München eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht –, Schott-Stürmer Jacob Roden staubte ab (11.) zum 1:0 für die Hausherren.

Nun gilt es, das Spiel zu analysieren und dann am Samstag Mechtersheim zu bezwingen.
TuS-Akteur Karim Zeghli nach der 1:4-Niederlage

Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten, Igor Blagojevic legte quer auf Tchadjei, der seine ungestraft gebliebene Unaufmerksamkeit mit dem 1:1 mehr als wettmachte (26.). In der Folgezeit gab es bei der TuS einige schön einstudierte Spielszenen zu beobachten, besonders dann, wenn sich auf links Karim Zeghli einschaltete. „Wir waren nicht bei 100 Prozent“, gab Zeghli zu Protokoll. Auch Stahl verwies darauf, dass Damir Grgic nach seinem Hexenschuss ebenso wie André Mandt noch nicht voll belastbar sind. Das Fehlen von Stümer Dylan Esmel fiel letztlich kaum ins Gewicht, da die Löcher in der Defensive zu groß und zu viele waren. „Nun gilt es, das Spiel zu analysieren und dann am Samstag Mechtersheim zu bezwingen“, schloss Zeghli seine Ausführungen.

Einstecken musste die TuS zuvor noch die Gegentreffer zum 2:1, erzielt von Thum nach Pass Rodens in der Nachspielzeit (45.+1), das 3:1 durch Verteidiger Jan Just per Kopf nach einem Eckball von Johannes Gansmann (57.) und das 4:1 erneut durch Thum (67.), dem wieder ein unnötiger Ballverlust vorausgegangen war (67.). „Wir hatten gute Phasen, zugleich aber auch Phasen ohne Ballkontrolle“, fasste Schott-Coach Horozovic zusammen, „unterm Strich hat heute alles gegriffen, die Jungs haben sich zwei freie Tage verdient.“

Stahl ärgert sich über die vielen groben Fehler

Wundenlecken derweil bei der TuS, die mit dem Aus im Pokal gegen Rot-Weiss Koblenz mit zwei Pflichtspielniederlagen ins Jahr 2025 gestartet ist. Stahl ärgerte sich über die „vielen groben Fehler. Nach dem ersten Gegentor haben wir eine gute Reaktion gezeigt, waren aber in Details nicht gut genug, zu oft zu weit weg vom Gegner und dann wurde es sofort gefährlich. Aber auseinandergefallen sind wir nicht, müssen nun die Köpfe wieder hochbekommen.“ Der Rückstand auf Spitzenreiter Schott, der zwar ein Spiel mehr bestritten hat, beträgt nun elf Punkte. Bei noch 13 Spieltagen eine Hausnummer.

Schott Mainz - TuS Koblenz 4:1 (2:1)

Schott Mainz: Schulz – Just (88. Eckstein), Ahlbach, Gans, Neal – Portmann, Bohl (46. Vodi), Mairose – Gansmann (68. Kukanda) – Roden (68. Rosenberger), Thum (80. Baljak).TuS Koblenz: Zadach – Yaman (90.+1 Müller), von der Bracke, Grgic, Zeghli (78. Vdovychenko) – Wingender, Mandt – Hysenai, Alsbach (65. Yeboah), Tchadjei – Blagojevic (90.+1 Selinger).

Schiedsrichter: Maximilian Schommer (Weiselberg).Zuschauer: 521.Tore: 1:0 Jacob Roden (11.), 1:1 Nazif Tchadjei (26.), 2:1 Lennart Thum (45.+4), 3:1 Jan Just (57.), 4:1 Thum (67.).Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für TuS-Trainer Stahl wegen Wegwerfens eines Getränkebehälters (36.).

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