Koblenz verliert in Eppelborn
TuS-Trainer Stahl: Das Ding ist durch
Innenverteidiger als Mittelstürmer: Damir Grgic (gelbes Trikot) musste in Eppelborn in der Schlussphase in ungewohnter Rolle agieren.
Mark Dieler

Die TuS Koblenz muss die leise Hoffnung auf Platz zwei und die Teilnahme an der Regionalliga-Aufstiegsrunde begraben. Grund dafür sind auch die anhaltenden personellen Nöte, was beim 0:2 in Eppelborn offenkundig wurde.

Michael Stahl gab sich am Tag danach keinen Illusionen hin. „Klar, das Ding ist durch“, sagte der Trainer der TuS Koblenz nach dem 0:2 in Eppelborn, was zur Folge hat, dass der Wiederaufstieg in die Regionalliga Südwest verschoben werden muss. Weil die direkten Konkurrenten vom 1. FC Kaiserslautern II und auch des FK Pirmasens in den vergangenen Wochen wesentlich stabiler daherkommen, ist der Rückstand der Koblenzer auf Platz zwei, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt, auf acht Zähler angewachsen. Bei noch fünf ausstehenden Partien geht es nun für die TuS darum, den insgesamt positiven Eundruck der Saison nicht zu verwischen.

Eppelborn setzt sich mit einfachen Mitteln durch

„Man muss der Mannschaft auch mal einen schlechten Tag zugestehen“, sagte Stahl in der Rückschau auf die Ereignisse im Saarland, wobei es allerdings ärgerte, dass die Gastgeber mit denkbar einfachen Mitteln zu drei Punkten kamen. Hinten gut stehen, mit langen Bällen sein Glück versuchen und zwei Tore schießen - so lässt sich in Kurzform der Eppelborner Erfolg zusammenfassen. Für die Gastgeber, die durch den Dreier neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen, waren Jona Peters (33.) und Reber Kazik (50.) erfolgreich.

„Wir waren genervt, weil wir unsere Angriffe so unsauber ausspielen.“
TuS-Trainer Stahl gefiel die Körpersprache seiner Mannschaft nicht.

Die TuS wiederum schaffte es nicht, sich auf die Erfordernisse der Partie einzulassen. Die Koblenzer hatten erwartungsgemäß viel Ballbesitz, konnten aber gerade in der ersten Halbzeit kaum Gefahr erzeugen. „Viele falsche Entscheidungen“ sah Stahl an der Seitenlinie, auch die Gier auf die zweiten Bälle war bei den Blau-Schwarzen wenig ausgeprägt. „Wir haben somit kaum einmal wirklich die Kontrolle gehabt“, analysierte der Koblenzer Coach, dem insgesamt auch die Körpersprache nicht gefiel. „Wir waren genervt, weil wir unsere Angriffe so unsauber ausspielen, gleichzeitig ist bei Eppelborn mit jeder Minute der Glaube gewachsen.“

Für eine erneute Aufholjagd fehlt die Kraft

Vielleicht war auch der Punkt erreicht, an dem die TuS angesichts der vielen personellen Nöte der vergangenen Wochen an ihre Grenzen geriet. Stahl musste bei der Aufstellung einmal mehr improvisieren und beorderte Leon Hysenaj in die Viererkette und Nic Alsbach auf die Sechser-Position. Zudem fehlten von der Bank die Alternativen, um höhere Ansprüche anzumelden. „Wir mussten in den vergangenen Wochen häufig einem Rückstand hinterherlaufen und haben es zuletzt gegen Gonsenheim auch drehen können“, sagte Stahl, aber dieses Mal hat uns die Kraft dazu gefehlt.“ Aus der Not heraus beorderte er in der Schlussphase Innenverteidiger Damir Grgic als Anspielstation für hohe Bälle nach vorn, aber auch diese Maßnahme brachte keinen Effekt.

Auch er konnte kaum Akzente setzen: TuS-Offensivmann Igor Blagojevic.
Mark Dieler

Es passte ins Bild des Nachmittags, dass Lukas Tuchscherer erst in der Nachspielzeit die beste Torchance hatte - aber der Ball nicht einmal aufs Tor kam. „Wir dürfen als TuS Koblenz die Saison jetzt nicht einfach austrudeln lassen, das sind wir allein schon den Fans schuldig“, sagte Stahl. In dieser Woche hat sein Team einen Tag mehr Zeit, um sich zu straffen, das anstehende Heimspiel gegen Idar-Oberstein findet erst am Sonntag (14 Uhr) statt.

FV Eppelborn - TuS Koblenz 2:0 (1:0)

FV Eppelborn: Knichel - Yilmaz (81. Srour), Peters, Pfeffler (90. Altmaier), Peters (90. Hasan), Jobst, Kazik, Pesch, Bach, Marjanovic, Runco, Sträßer.

TuS Koblenz: Zadach - Yaman, Zeghli, Grgic, Hysenaj - Wingender (84. Rosbach), Alsbach - Yeboah (46. Tchadjei), Mandt (71. Vdovychenko), Tuchscherer - Blagojevic.

Schiedsrichterin: Naemi Breier (Ayl).

Zuschauer: 300.

Tore: 1:0 Jona Peters (23.), 2:0 Reber Kazik (50.).

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