Gelingt TuS Koblenz der erste Sieg des Jahres? Nach drei vergeblichen Anläufen unternimmt das Team um Trainer Michael Stahl in Diefflen einen neuen Versuch. Rot-Weiss Koblenz will in der Partie gegen Ludwigshafen weiter ohne Niederlage in 2025 bleiben.
FV Diefflen - TuS Koblenz (Samstag, 15 Uhr): Es ist derzeit eine Situation, die ein bisschen an die vergangene Saison erinnert, als die TuS lernen musste, mit Niederlagen umzugehen. In der Regionalliga war dies mehr die Regel als die Ausnahme, nun, eine Klasse tiefer kann diese Erfahrung womöglich helfen, ein Tal zu durchschreiten. Trainer Michael Stahl ging mit seiner Mannschaft zuletzt dreimal in Folge als Verlierer vom Platz, es gilt vor der Partie beim FV Diefflen die Köpfe oben zu behalten - und im Idealfall die Wende zum Guten zu schaffen. „Wir müssen die Dinge klar ansprechen“, sagt Stahl, für den in den vergangenen Wochen beileibe nicht alles schlecht war. Wobei wohl vor allem die Art und Weise, wie das Pokal-Aus gegen Rot-Weiss zustande kam, in den Köpfen nachwirkt. Dass es im Anschluss gegen Schott Mainz und zuletzt gegen Mechtersheim nicht für Punkte reichte, hat für ihn vor allem zwei Gründe. „Schott ist sicher die beste Mannschaft der Liga, aber wir dürfen nach Rückschlägen im Spiel auch nicht zu kopflos werden“, sagt der Trainer, was sich auch beim jüngsten 1:2 gegen Mechtersheim fortsetzte: „Wenn man in der 75. Minute 1:0 führt, darf man nicht so in einen Konter laufen - und man muss Standards gnadenlos verteidigen.“
„Wir müssen wieder dahin kommen, dass ein Tor zumindest für einen Punkt reicht - und zwei für einen Sieg.“
TuS-Trainer Michael Stahl mahnt nach zuletzt sechs Gegentoren in zwei Spielen mehr Stabilität an.
Anders ausgedrückt: Das kollektive Verteidigen soll verstärkt in den Fokus rücken. Zuletzt gab’s sechs Gegentreffer in zwei Partien, damit lässt sich in der Oberliga nur schwer ein Spiel gewinnen. „Wir müssen wieder dahin kommen, dass ein Tor zumindest für einen Punkt reicht - und zwei für einen Sieg“. Das alles sagt Stahl vor dem Hintergrund, dass sein Team aktuell deutlich mehr Chancen benötigt, um vorn zum Erfolg zu kommen, allein, weil im Vergleich zur Hinrunde drei Top-Offensivkräfte fehlen. Felix Könighaus hat es aus privaten Gründen nach Spanien gezogen, Dylan Esmel wird aufgrund seiner Schulterverletzung bis zum Saisonende fehlen, zudem ist auch Lukas Tuchscherer nach seiner Verletzung noch nicht wieder auf der Höhe. Immerhin: Letzterer könnte am Samstag vielleicht sogar wieder ein Startelf-Kandidat sein. „Die Mannschaft ist nun eine andere, wir haben gerade in der Offensive nicht mehr so viel Erfahrung im Team“, erläutert Stahl, „deshalb ist es umso wichtiger, dass wir mental aus diesem Loch herauskommen“. Also nicht mit allen Widrigkeiten hadern, sondern sich den veränderten Gegebenheiten stellen.

Dass zwischenzeitlich auch das Wort vom Aufstieg auf dem Oberwerth herumgeisterte, darf keine Belastung werden, das hebt Stahl hervor. „Es verlangt niemand, dass wir aufsteigen, wir müssen die derzeitige Situation als Chance begreifen, daran zu wachsen, um dann im Sommer als Team einen Schritt weiter zu sein. Wir sollten nur nicht unsere aktuelle Situation verschenken.“
Die Gastgeber warten seit dem Auftakt der Restrunde ebenfalls noch auf einen Dreier, ließen vor Wochenfrist aber aufhorchen, als sie beim FK Pirmasens mit 2:0 führten und am Ende immerhin noch einen Zähler verbuchten. „Der Kunstrasen dort ist sehr klein und auch nicht besonders gut“, weiß Stahl, für den die wesentliche Frage vor den 90 Minuten ist: „Wie bekommen wir unsere Identität auf den Platz?“ Und die Antwort gibt er gleich mit: „Wenn uns das gelingt, sind wir richtig gut.“
Rot-Weiss Koblenz - Arminia Ludwigshafen (Sonntag, 14 Uhr): Nach dem Re-Start der Oberliga gab’s für die Elf von Trainer Fatih Cift noch keine Niederlage - aber eben auch keinen Sieg, noch dazu gegen Mannschaften aus dem Souterrain der Tabelle. Kein Problem für den Coach, für den die Nullnummer gegen Eppelborn mit dem Spannungsabfall nach dem Pokal-Highlight gegen die TuS zusammenhing, zuletzt beim 1:1 in Idar-Oberstein hatte er eine gute Leistung seiner Mannschaft gesehen. „Wir haben 20, 25 Minuten gebraucht, aber dann waren wir richtig gut drin im Spiel“, blickt er zurück, „wir haben uns gegen einen guten Gegner richtig gewehrt. Das war eine prima Reaktion.“ Vor allem, da bei den Rot-Weissen eingetreten war, was in den ausstehenden Partien wohl immer mal wieder passieren kann: Cift standen nach der Verletzung von Eldin Hadzic und aufgrund der Sperren von Alexander Shehada und Adrian Asani nur 13 Feldspieler zur Verfügung, der Kader wurde mit Julius Hamm, Leonard Hück und Elias Dudkiewicz aus der U19 aufgefüllt. Während das Rot-Duo wohl noch eine oder zwei Partien aussetzen muss, könnte Kapitän Hadzic nach seiner Außenbandverletzung im Sprunggelenk eventuell wieder auflaufen.
„Viele Vereine wären froh, wenn sie in unserer Lage wären.“
Rot-Weiss-Trainer Fatih Cift blickt zuversichtlich auf den Rest der Saison.
Weil sich auch die Trainingsarbeit in der neuen Woche gut anlässt, hat Cift die berechtigte Hoffnung, dass die Punkte auf dem Oberwerth bleiben. „Ich bin sehr positiv, viele Vereine wären froh, wenn sie in unserer Lage wären“, sagt er. Die Rot-Weissen werden sich in jedem Fall auf einen Gegner einstellen müssen, der sich nicht geschlagen gibt: Vor Wochenfrist setzten sich die Pfälzer in einer wilden Partie in Unterzahl gegen den FC Karbach mit 4:3 durch, den entscheidenden Treffer erzielte Nico Pantano in der fünften Minute der Nachspielzeit. „Sie werden mit viel Selbstvertrauen kommen“, ahnt Cift, zudem kann die Arminia als Tabellenneunter recht unbelastet ins Spiel gehen. „Mit Pantano haben sie einen Akteur, der schon ewig in der Oberliga unterwegs ist, auch Ricardo Antonaci bringt viel Erfahrung mit, dazu Steffen Straub und Noah Meier“, nennt er die Spieler, auf die besonders zu achten gilt. Cifts Ausblick: „Das wird eine harte Nuss für uns.“