Oberliga Koblenzer profitieren beim 3:1-Sieg von einer Schiedsrichter-Entscheidung und vom Chancenwucher von Hassia Bingen
TuS-Serie hält dank des nötigen Quäntchen Glücks
Da weiß sich der Binger Axel Neumann nur mit einem Foulspiel an TuS-Akteur Leutrim Kabashi zu helfen. Derweil beobachten die Koblenzer Torschützen Amodou Abdullei (links) und Michael Stahl (im Hintergrund) die Situation. Foto: Heinz-Jörg Wurzbacher
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Bingen. Die Serie der TuS Koblenz hält. Mit nunmehr zehn Punkten aus den vergangenen vier Spielen konnte sich die Mannschaft von TuS-Trainer Anel Dzaka aus der Gefahrenregion der Fußball-Oberliga herausziehen. Beim 3:1 (2:0)-Sieg in Bingen kam den Koblenzern allerdings das Schiedsrichterteam um Matthias Edrich (Bliesen) zu Hilfe.

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Umgekehrt erwischte es die Hassia nach der Hand-Vorbereitung zum 1:2-Endstand bei Rot-Weiß Koblenz in der Vorwoche bereits zum zweiten Mal mit einer falschen Entscheidung der Unparteiischen.

Die TuS war am Hessenhaus zu Beginn aktiver, ohne sich allerdings Torchancen herausspielen zu können. Bis zur 13. Minute. Da verpasste es Bingens Dominik Kranz, den Ball zu klären. Stattdessen spritzte Edin Hadzic im hohen Pressing dazwischen, passte auf Amadou Abdullei, der eigentlich nur den Binger Torwart Jens Maaß zustellen wollte, dann aber unverhofft zum 1:0 einschießen durfte. Allerdings: Abdullei stand mindestens fünf Meter im Abseits. Das Schiedsrichterteam hatte beide Augen zugedrückt.

Zwei Minuten später der nächste Schiri-Lapsus, diesmal zugunsten der Hassia. Einen 25-Meter-Rückpass von Serdal Günes nahm Maaß an der Torauslinie mit der Hand auf. Allein: Auch dort blieb der Pfiff aus. Nach diesen beiden Fehlentscheidungen kam Mitte des ersten Abschnitts Ruhe ins Spiel, wurde die Hassia, vor allem in Person von Mittelstürmer Vllaznim Dautaj, langsam stärker. Weil aber der Ausgleich verpasst wurde, kam es, wie es kommen musste. Diesmal verteilte die Binger Abwehr das Geschenk, ließ einen Freistoß von Rudolf Gonzalez Vass passieren, sodass Michael Stahl am langen Pfosten ungehindert zum 2:0 eindrücken konnte (29.).

„Was uns danach in der zweiten Halbzeit passiert ist, darf nicht passieren“, analysierte TuS-Trainer Anel Dzaka, ungeachtet der Tatsache, dass sein Team auch im ersten Abschnitt bei aller Feldüberlegenheit bei zwei Torschüssen zweimal lediglich aufgrund von Geschenken, einmal vom Schiedsrichter, einmal von der Hassia-Abwehr, erfolgreich war. Jedenfalls zeigte die Hassia nach der Pause ihr zweites Gesicht, ließ defensiv nichts mehr zu und schnürte den Gegner mehr und mehr in dessen Hälfte ein. Hassia-Trainer Nelson Rodrigues hatte in der Abwehr umgestellt, setzte offensiv über die Außenbahnen neue Akzente. Zunächst vergab Abdullei frei für die TuS (47.), dann spielte nur noch die Hassia. Mehr als das eine Tor von Dautaj nach einer Flanke von Joshua Iten wollte aber nicht herausspringen (59.) – auch wenn Dautaj (49.), Antonio Serratore (54.), Axel Neumann (66.) und Dennis de Sousa Oelsner nach einer Hereingabe von Dautaj (77.) haarscharf am Torerfolg schnupperten. Später zielte Kranz per Kopf nur um Zentimeter am Dreieck vorbei (82.).

Die größte Chance vergab Christian Klöckner. Nach einer Kopfballstafette stand der Routinier frei vor TuS-Torwart Dieter Paucken, schoss diesen jedoch per Volleyabnahme an (85.). Gegen eine aufgerückte Binger Abwehr gelang dem eingewechselten Alen Muharemi aus 18 Metern mit der Pike die Entscheidung (89.) für die TuS. „Am Schluss hatten wir das Quäntchen Glück“, erklärte Dzaka.

Niemand beim Verlierer suchte die Schuld bei Dritten. „Bei einem Unentschieden hätten wir uns zufrieden die Hand gegeben“, analysierte Rodrigues und bemängelte im Spiel seiner Mannschaft lediglich die ersten 20 Minuten, die er ganz schnell abgehakt haben wollte. „Ärgerlich“, sagte Dautaj und erklärte: „Dass wir ein solches Spiel mit individuellen Fehlern und einer solchen Schiedsrichter-Entscheidung verlieren, ist ganz bitter.“

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