Nachdem die TuS Koblenz mit zwei Pflichtspiel-Niederlagen ins neue Jahr gestartet ist, soll nach Möglichkeit gegen Mechtersheim endlich ein Dreier her. Rot-Weiss kämpft vor der Fahrt nach Idar-Oberstein gegen einen Spannungsabfall.
TuS Koblenz – TuS Mechtersheim (Sa., 14 Uhr): Vor der Partie gegen die Pfälzer ist man bei der TuS froh, zwei wichtige Personalien geklärt zu haben. Zum einen kehrt in Leon Waldminghaus ein alter Bekannter auf den Oberwerth zurück, zum anderen hat Igor Blagojevic seinen Vertrag in Koblenz verlängert. Waldminghaus ist derzeit noch bei Rheinlandligist Ahrweiler BC im Einsatz, er wird mit einem Jahr Unterbrechung wieder das blau-schwarze Trikot überstreifen. „Nach seinem Abschied ist der Kontakt nie abgerissen, er ist einfach ein Schängel durch und durch“, sagt TuS-Sportvorstand Sam-Vincent Graef.
Er kommt jetzt zum dritten Mal zurück und wir hoffen, dass er lange bleibt.
TuS-Sportvorstand Sam-Vincent Graef über Neuzugang Leon Waldminghaus.
Hintergrund der Personalie: Laut Graef ist die berufliche Situation von Waldminghaus wieder so mit dem Fußball vereinbar, dass er künftig regelmäßig nach Koblenz kommen kann. Vor seinem Wechsel zum ABC hatte es ihn zwischenzeitlich auch zum 1. FC Köln II verschlagen. „Er kommt jetzt zum dritten Mal zurück und wir hoffen, dass er lange bleibt“, sagt Graef. Unabhängig von dessen Identifikation mit dem Verein, das hebt der TuS-Vorstand hervor, passt der Außenspieler auch sportlich und charakterlich ideal zur TuS. Seine letzte Referenz im TuS-Trikot war das 2:0 im Rheinlandpokal-Finale gegen Schneifel, beim ABC hat er in der laufenden Saison in 20 Pflichtspielen bereits 14 Treffer und zwei Vorlagen zu Buche stehen.
Blagojevic gilt als „Unterschiedsspieler“ in der Oberliga
Neben Waldminghaus können die Koblenzer in der nächsten Saison auch auf die Dienste von Blagojevic zählen. Der 25-Jährige hat bis dato elf Pflichtspiele für die TuS Koblenz bestritten, kam dabei auf fünf Tore und zwei Torvorlagen – und gehört an guten Tagen in der Oberliga zur Kategorie „Unterschiedsspieler“. Was zum Beispiel mit einem Doppelpack beim 3:2 im Derby gegen den FV Engers deutlich wurde.
„Das sind natürlich tolle Nachrichten“, freut sich auch Trainer Michael Stahl über die voranschreitende Kaderplanung, der Coach kann in diesen Tagen jede positive Botschaft gut gebrauchen. Mit zwei Niederlagen ins neue Jahr zu starten ist aus TuS-Sicht nicht wirklich erfreulich, beim jüngsten 1:4 bei Tabellenführer Schott Mainz „waren wir aber nicht gut genug“, wie Stahl einräumt. Im Rückblick will er sich vor allem an den ersten 60 Minuten orientieren, „wir wollen uns an den Dingen hochziehen, die uns starkmachen. Ergebnistechnisch ist es keine wunderbare Phase, aber wir müssen die Köpfe obenhalten“. Angesichts der personellen Widrigkeiten – Lukas Tuchscherer kann eventuell wieder mitmischen – sieht Stahl keinen Grund zur Panik, vielmehr betont er, „dass die aktuelle Lage für uns eine Chance ist, zu wachsen“.
SC Idar-Oberstein – Rot-Weiss Koblenz (Sa., 15 Uhr): In Fatih Cifts Brust schlagen nach einem Spiel wie dem bescheidenen 0:0 gegen Eppelborn gewissermaßen zwei Herzen: Einerseits kann er sich nur schwer mit der Tatsache anfreunden, wie wenig seine Mannschaft gegen die Saarländer in der Offensive zustande gebracht hat, andererseits weiß er nicht zuletzt aus seiner Zeit als aktiver Spieler, wie schwierig es ist, nach einem Highlight-Spiel wie in der Woche zuvor gegen die TuS mit dem gleichen Fokus ans Werk zu gehen. „Nach einem solchen Spiel fällt ein bisschen die Spannung ab, zumal du dann statt vor 2000 vor 200 Zuschauern aufläufst“, zeigt er durchaus Verständnis, „das ist ja auch menschlich, das kennt jeder, der mal Fußball gespielt hat“.
Rote Karten für Shehada und Asani wirken nach
Was ihn im Nachgang eher gestört hat, waren die beiden unnötigen Roten Karten gegen Alexander Shehada und Adrian Asani, „die uns jetzt noch ein bisschen verfolgen werden“, sagt er mit Blick auf die Sperre des Duos. Dies auch vor dem Hintergrund, dass der Kader bekanntlich auf Kante genäht ist und Cift jeden Akteur benötigt. „In mir tobt dann ein kleiner Kampf“, so der Rot-Weiss-Coach, „aber ich habe ja auch eine Verantwortung gegenüber dem Rest der Mannschaft und dem Verein, insofern muss ich mich eben auch mit den übrigen Spielern beschäftigen.“
Ganz so einfach ist es eben nicht, die Leistung wie einen Lichtschalter anzuknipsen.
Rot-Weiss-Trainer Fatih Cift.
Bei all jenen, die am Samstag im Haag im Aufgebot stehen werden, ist Cifts Ansatz, dass sämtliche Akteure im Idealfall wieder an ihre Normalform herankommen. „Wenn bei jedem ein paar Prozent fehlen, dann reicht es eben nicht.“ Wobei, auch das weiß Cift: „Ganz so einfach ist es eben nicht, die Leistung wie einen Lichtschalter anzuknipsen. „Ich würde es mir wünschen, dass es so funktionieren würde“, sagt Cift, der in der Partie beim Aufsteiger ähnlich wie gegen Eppelborn vor allem auf die Eigenmotivation seiner Akteure setzt – und auf eine Reaktion hofft: „Das ist eine Charaktereigenschaft, die jeder zeigen kann.“ Und, auch das lässt er nicht unerwähnt: „Viele wollen sich ja bei uns oder auch für einen anderen Verein empfehlen, und ganz nebenbei können sie auch etwas für ihr Prämienkonto tun.“