Oberliga: Koblenzer bauen mit 2:0 ihre Serie aus
TuS mit taktischem Kniff und viel Spaß in Worms – Koblenzer bauen beim 2:0 ihre Serie aus
Lukas Tuchscherer (Zweiter von rechts) bejubelt seinen Treffer zum 0:1 – und sorgt für Freude bei den TuS-Kollegen. Foto: Mark Dieler
Mark Dieler

„Es macht einfach Riesenspaß mit den Jungs!“ Diese Worte von Mittelfeldspieler Marcel Wingender würden seine Kollegen sicherlich unterschreiben, nachdem Fußball-Oberligist TuS Koblenz die zurückliegende „englische Woche“ mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg bei Wormatia Worms gekrönt hat.

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Vier Tage nach dem Pokalerfolg bei der SG Schneifel war der Sieg in der Nibelungenstadt der sechste Erfolg in Serie, den Pokal eingerechnet. „Und man hat nicht gemerkt, wer unter der Woche ein Pokalspiel hatte und wer nicht“, freute sich TuS-Trainer Michael Stahl über den guten physischen Zustand seiner Akteure. Zumal er exakt dieselbe Startelf ins Rennen geschickt hatte wie am Dienstag zuvor. Jedoch mit einigen taktischen Veränderungen.

Auf Wormser Seite gab Marco Reifenscheidt, bis 2023 Trainer der Sportfreunde Eisbachtal seinen Einstand. Seine Hauptaufgabe: „eine Idee finden, die zur Mannschaft passt.“ Was sicherlich Zeit braucht „und in nur drei Tagen ist das schwer“, räumte Erijon Shaqiri ein, der im Sommer nach zwei Jahren bei der TuS rheinaufwärts gewechselt war. Kämpferische Einstellung und Zusammenhalt sind zwei Faktoren, die auch künftig eine Rolle spielen sollen. Bei nunmehr 20 Punkten Rückstand auf Platz eins hat man in Worms eventuelle Aufstiegspläne mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in der Schublade verschwinden lassen.

Tuchscherer wird zum Mann der frühen Tore

Woran einmal mehr Lukas Tuchscherer, bis 2023 noch Reifenscheidts Spieler in Eisbachtal, seinen Anteil hatte. Er mausert sich derzeit zum Mann für die frühen Tore. Als in der 6. Minute viele im Stadion noch auf einen Elfmeterpfiff warteten, nachdem Dylan Esmel zu Fall kam, lief die Szene weiter und Tuchscherer hatte den Braten gerochen: Aus zweiter Reihe traf er zur Führung – ähnlich wie zuvor gegen Eppelborn und bei der SG Schneifel. Ein Treffer, der die Freundschaft zwischen Tuchscherer und Reifenscheidt nicht gefährden dürfte – zumal Tuchscherer ja schon angekündigt hatte, dass das Umkrempeln der Wormatia-Mannschaft nächste Woche beginnen solle.

Fünferkette gegen Fünferkette

„Ich kenne Marco schon länger und wusste, dass er oft auf eine Fünferkette setzt“, kam auf Stahl taktisch keine Überraschung zu. Entsprechend hatte er sein Team formiert. Um den drei Wormatia-Angreifern Shaqiri, Jan Dahlke und Mert Özkaya zu begegnen, agierte auch die TuS mit fünf Verteidigern, wobei Tuchscherer links trotzdem Gelegenheit für einige Offensiv-Ausflüge hatten. „Leider haben wir es nicht geschafft, die TuS-Abwehr in Bewegung zu bringen und unser Spiel aufzuziehen“, sah Reifenscheidt zwar einige Angriffe seiner neuen Mannschaft, die aber oft nicht schwer zu verteidigen waren.

Der TuS-Angriff sah auch etwas anders aus als zuletzt, da die Doppelspitze Nic Alsbach und Dylan Esmel – beide mit starkem läuferischem Einsatz – viel auf die Außenbahnen auswich, so dass André Mandt oft zum „falschen Neuner“ wurde. Und spätestens, als Wingender zum 0:2 traf (71.) – ein Abstauber, nachdem ein abgefälschter Torschuss von Daniel von der Bracke vom Pfosten ins Feld zurücksprang –, wurde immer deutlicher, dass Stahls Taktik aufgehen würde. Wingender hatte bereits am Dienstag im Pokal getroffen, in der Liga steht er nun bei drei Treffern. „Es kann gerne so weitergehen“, strahlte der Torschütze.

Jetzt gegen Spitzenreiter Pirmasens

Das könnte in den nächsten Heimspielen gegen Spitzenreiter Pirmasens und Verfolger Kaiserslautern II dazu beitragen, dass man vor dem Winter die eigene Position noch deutlich verbessert. Denn mit Blick auf den Punkteschnitt (2,20 pro Spiel) ist man mehr als im Soll, einzig die noch bessere Ausbeute der Mitstreiter, infolge derer die TuS „nur“ Vierter ist, lenkt davon etwas ab. „Ein verdienter, hart erkämpfter Sieg“, schloss Stahl seine Ausführungen. „Es ist uns gelungen, das Feuer des Neustarts beim Gegner zu unterbinden.“

Wormatia Worms – TuS Koblenz 0:2 (0:1)

Worms: Pedretti – Küpelikilinc, Franz, Jensen, Smiljanic (46. Gotthardt), Obas – Shaqiri (67. Marquardt), Loechelt, K. Özkaya (78. Rosenbaum), M. Özkaya (67. Willrich) – J. Dahlke.

Koblenz: Zadach – Yaman, von der Bracke, Grgic, Zeghli, Tuchscherer – Wingender, Brahaj (67. Hysenaj) – Mandt – Alsbach (73. Könighaus), Esmel (90. Rosbach).

Schiedsrichter: Luca Schiliro (Saarlouis).

Zuschauer: 1021.

Tore: 0:1 Lukas Tuchscherer (6.), 0:2 Marcel Wingender (71.).

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