Ganz früh und spät zugeschlagen: Fußball-Oberligist Sportfreunde Eisbachtal durfte einen 3:2 (2:0)-Erfolg über TuS Koblenz bejubeln und will mit diesem Rückenwind auch am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern II punkten. Bei der TuS, die zwar Vierter bleibt, aber sowohl Pirmasens als auch FCK fortziehen lassen musste, werden die Probleme nicht weniger.
„Wir sind am Anschlag, mancher Spieler bräuchte eine Pause.“
TuS-Trainer Michael Stahl
„Wir haben bei allen drei Toren gewaltig mitgeholfen“, bilanzierte TuS-Trainer Michael Stahl, der einige seiner Akteure „weit weg von ihrer Bestform“ sieht: „Wir sind am Anschlag, mancher bräuchte eine Pause.“ Doch die Optionen fehlen. So war für Nazif Tchadjei, der im Stadtderby gegen Rot-Weiss noch passen musste, schon früh Feierabend. Man hatte tagsüber getestet, ob es geht, und da sah es offenbar noch gut aus, aber das erwies sich als Fehleinschätzung. Weiterhin „krank zu Hause“: Kapitän André Mandt. Stahl hofft, dass es am Samstag im anstehenden Heimspiel gegen Gonsenheim (14 Uhr) zu einem Kurzeinsatz reichen könnte.
Freudentanz der Eisbachtaler
Derweil feierten die Platzherren den „Dreier“ mit einem Freudentanz. Die Serie von sieben sieglosen Spielen ist beendet, wenngleich die Auswärtspartie bei Kaiserslautern II es ebenfalls in sich hat. „Die spielstärkste Mannschaft der Liga“, so die Einschätzung von Kapitän Max Olbrich. Gespielt wird am Samstag nicht am Betzenberg, sondern im Sportpark Fröhnerhof vor den Toren Mehlingens.

In Nentershausen begann die Partie für die Gastgeber ideal, wenngleich mit freundlicher Hilfe der Gäste, die einmal mehr von zahlreich mitgereisten Fans unterstützt wurden. Eine völlig missglückte Flanke landete vor den Füßen von Jonathan Kap, der die Führung besorgte (6.). Dann profitierte Jonas Kahles von einem Ballverlust, hatte auf der rechten Seite freie Bahn und erhöhte auf 2:0 (12.). Bei der TuS bildeten Leon Hysenaj und Igor Blagojevic die Doppelspitze, doch schaltete sich der Rest der Mannschaft, vor allem Karim Zeghli, immer wieder vorne ein. So richtig gefährlich wurde es aber nicht. „Herz und Mumm“, so Stahl, als die Mannschaft die Kabine zur zweiten Halbzeit verließ, wolle er sehen.
Diskussion um Foul an Tuchscherer
Und das bekam er. Wobei angesichts des Endergebnisses nicht zu befürchten ist, dass zwischen Olbrich und Lukas Tuchscherer eine Freundschaft zerbrochen sein könnte. „Tuchi, nein!“ schrie Olbrich mehrfach, nachdem die beiden im Sechzehner aneinandergeraten waren und ein Pfiff ertönte. „Dafür kenne ich Tuchi schon lange“, erklärte Olbrich nach dem Abpfiff, kickte Tuchscherer doch vorige Saison noch für Eisbachtal: „Er zieht mit viel Tempo in den Sechzehner, das hat uns in der Vergangenheit schon viele gefährliche Aktionen beschert. Es war keine aktive Bewegung von mir, daher für mich kein Elfmeter.“ Marcel Wingender war’s egal, er verkürzte auf 2:1 (46.), und als nach einem Eisbachtaler Querschläger der aufgerückte Zeghli egalisierte (51.), schien es nur eine Frage der Zeit, bis der Siegtreffer der TuS fallen würde.
TuS läuft in Konter – und Arnolds erzielt das 3:2
„Wir hätten nicht in diesen einen Konter laufen dürfen“, beschrieb Stahl die 78. Minute, als Eisbachtal vorn in Überzahl war und der Ball über Hesse und Lukas Reitz zu Arnolds kam, dem das 3:2 gelang. In der Nachspielzeit dann sogar Chancen im Minutentakt: Erst agierte Kahles zu umständlich (90.+1), dann scheiterte Hesse an Michael Zadach (90.+2), ehe auch Niklas Heuser vergab (90+3).
„Wir haben unseren Stiefel gut runtergespielt und einen brutal wichtigen Sieg eingefahren, sind nach der schnellen 2:0-Führung nicht nervös geworden“, fasste Olbrich zusammen. Man hätte sogar früher den Deckel draufsetzen können, ergänzte Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer, der nach dem Seitenwechsel fürchten musste, dass man „in fünf Minuten das Spiel aus der Hand gibt“ – nachdem dies vermieden werden könnte, fahre man nun „mit Freude“ nach Kaiserslautern.
Gegen Gonsenheim ist mehr Leidenschaft gefragt
Für Stahl waren es derweil „zu viele Unzulänglichkeiten“, doch gelte es durchzuhalten: Mehr Leidenschaft und saubereres Spiel – diesen Ansatz gibt es für die Begegnung mit Gonsenheim am Samstag, um das Maximum herauszuholen.
Sporfreunde Eisbachtal – TuS Koblenz 3:2 (2:0)
SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Plum, Jung, Erol (75. J. Muth) – Olbrich – Reitz (86. Heuser), Hesse, Kap, Kahles – Arnolds (80. Zey).
TuS Koblenz: Zadach – Yaman, von der Bracke, Grgic, Zeghli – Tchadjei (28. Tuchscherer), Wingender, Alsbach (80. Selinger), Yeboah – Hysenaj, Blagojevic.
Schiedsrichter: Nils Grauer (Mainz).
Zuschauer: 600.
Tore: 1:0 Jonathan Kap (6.), 2:0 Jonas Kahles (12.), 2:1 Marcel Wingender (46., Foulelfmeter), 2:2 Karim Zeghli (51.), 3:2 Jonah Arnolds (78.).