Oberliga Gruppe Nord: Hunsrücker haben keine Chance gegen Tabellenführer und sind nun Letzter - Samoilas Debüt im Tor
TuS Koblenz stürmt zurück an die Spitze: TuS Kirchberg ist beim 0:4 chancenlos
TuS-Spieler Jacob Pistor, der hier gegen den Kirchberger Torhüter Marcus Samoila zu spät kommt, gewann mit Koblenz im Hunsrück mit 4:0 – nun steht für die TuS das letzte Heimspiel des Jahres an. Foto: Photo-Moments by D. Irmiter
Dennis Irmiter

In der Fußball-Oberliga Gruppe Nord siegte die TuS Koblenz souverän beim TuS Kirchberg mit 0:4 (0:3). Vor mehr als 500 Zuschauern ließ das Team vom Deutschen Eck den Männern vom Wasserturm kaum eine Chance und erklomm vorübergehend die Tabellenspitze mit 34 Punkten.

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Der TuS Kirchberg beendete damit auch Spiel drei der „Wahnsinnswoche“ mit einer Niederlage und bleibt bei acht Zählern. Zuvor unterlag man bereits in Gonsenheim (0:2) und auch das Rheinland-Pokal-Duell mit Regionalligist Eintracht Trier (1:4) verlor man. Durch die hohe Niederlage rutschte der TuS wegen der schlechteren Tordifferenz sogar auf den letzten Tabellenplatz hinter Eisbachtal ab.

Koblenzer agieren deutlich reifer

Die Gäste bestimmten von Beginn an das Geschehen, hatten die deutlich reifere Spielanlage. Dylan Esmel zielte per Direktabnahme noch zu hoch (3.), doch wenig später brachte sich die TuS Koblenz zum ersten Mal auf die Anzeigetafel. Nach einer Eckenvariante nickte Erijon Shaqiri eine Andre-Mandt-Flanke ins lange Eck zum 0:1 (6.).

Den Hausherren sollten sich über die komplette Distanz kaum Torchancen bieten auf dem Kirchberger Kunstrasen – eine hatte es allerdings in sich. Timo Wollny sprintete einem Befreiungsschlag hinterher und kam Dank seines enormen Tempos aus 20 Metern frei zum Abschluss, wickelte das Leder aber rechts am Pfosten vorbei (22.). „Wir müssen da das 1:1 setzen“, meinte Kirchbergs Coach Patrick Joerg nach der Begegnung knapp.

Gastgeber lassen es an Zweikampfstärke vermissen

Sicherlich hätte der Übungsleiter gerne gesehen, wie das Spiel dann verlaufen wäre: „Der Start war natürlich nicht optimal, wir wollten die Null eigentlich viel länger halten.“ Wie Effizienz aussieht, zeigten die Koblenzer der Heimelf nur wenige Minuten später. Edeltechniker Eldin Hadzic durfte am Sechzehnereck das Leder aus der Luft angeln, streichelte sich den Ball zweimal mit der Sohle auf den linken Fuß und traf rechts unten zum 0:2 (26.). So schick der Treffer war, auf große Gegenwehr traf Hadzic nicht bei seinem Spaziergang, gleich drei Kirchberger ließen hier eine robuste Zweikampfführung vermissen.

Kurz vor dem Pausentee dann bereits die frühe Vorentscheidung. Jacob Pistor ließ den Torschussversuch von Armend Qenaj gekonnt über die Stirn gleiten, das Spielgerät schlug unhaltbar im Winkel zum 0:3 ein (41.).

In Abschnitt zwei schalteten die Gäste gefühlt zwei Gänge zurück, auch der TuS Kirchberg wechselte früh und viel, der stressigen Woche geschuldet. Somit waren Torchancen auf beiden Seiten eher Mangelware. Esmel brachte eine Unsicherheit von TuS-Keeper Marcus Samoila – er ersetzte den kurzfristig erkrankten Stammtorwart Marc Reifenschneider – nicht im Tor unter (65.).

Esmel setzt den Schlusspunkt

Auf der Gegenseite rauschte Samoilas Bruder Casian haarscharf an einer Flanke des eingewechselten Jannick Rode vorbei (68.). Zählbar wurde es dann nur noch einmal. Der bis dato etwas unglücklich agierende Esmel schob die flache Hereingabe von Qenaj ins leere Heimtor zum 0:4-Endstand.

Joerg blieb nach Abpfiff realistisch: „Es wäre vermessen zu sagen, dass wir gegen einen womöglich zukünftigen Regionalligisten auf Augenhöhe mithalten können. Da muss dann alles passen, die wenigen Chancen die sich einem bieten, muss man dann nutzen. Unser Abwehrverhalten war teilweise aber immer noch zu grün, das muss man klar sagen.“

Stahl ist voll des Lobes für sein Team

Der Koblenzer Spielertrainer Michael Stahl hatte für seine Mannschaft nur Lob parat, bereits im Mannschaftskreis fielen nur warme Worte. Sein Fazit: „Wir hatten Corona-bedingt nur vier Spieler auf der Auswechselbank, einige die auf eine Pause hofften, mussten auf die Zähne beißen. Das haben sie klasse gemacht. So verrückt das klingt nach einem 4:0-Sieg – mir war heute extrem wichtig, dass meine Mannschaft ein gutes Anlaufverhalten an den Tag legt. Denn in den letzten Wochen hatten wir bereits einige Gegner aus dieser Tabellenregion, auch im Rheinlandpokal gegen Malberg haben wir uns extrem schwer getan.“

Kirchberg: M. Samoila – Özer (61. Rode), Hohns, Sehn-Henn (67. T. Reifenschneider), Weber (80. Sarioglu) – C. Samoila, Kerzan (61. Müller), J. Heimer, Sagel – Wollny, J. Auler (61. F. Daum).

Koblenz: Bast – von der Bracke (86. Sawaneh), Stahl, Grgic – Qenaj, Mandt (80. Ahmetaj), Hadzic, Sentürk – Shaqiri (86. Fuß), Pistor (78. Mahrla), Esmel.

Schiedsrichter: Jan-Vincent Ritter (Hochspeyer).

Zuschauer: 550.

Tore: 0:1 Shaqiri (6.), 0:2 Hadzic (26.), 0:3 Pistor (41.), 0:4 Esmel (84.).

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