2:1-Sieg gegen Gonsenheim
TuS Koblenz sendet mit Dreier wichtiges Zeichen
Leon Hysenaj jubelt per Salto nach seinem Treffer zum 2:1. Er zeigte dabei ebenso Haltung wie die übrige Mannschaft der TuS Koblenz.
Heinz-Joerg Wurzbacher

Die TuS Koblenz ist zurück in der Erfolgsspur: Die Mannschaft von Coach Michael Stahl gewann das Heimspiel gegen den FV Gonsenheim nach Rückstand mit 2:1 – und sendete damit ein Signal an die übrigen Oberligisten im oberen Tabellendrittel.

Am Ende war es ein Feiertag für TuS Koblenz. Und das größte Ostergeschenk bereitete sich der Fußball-Oberligist selbst, indem er die sehr hektische und zerfahrene Partie gegen den FV Gonsenheim in der zweiten Halbzeit mit einer Energieleistung noch drehte und zu einem viel umjubelten 2:1 (0:1)-Sieg kam.

Nach der Niederlage unter der Woche gegen die Sportfreunde Eisbachtal ist dieser hart erkämpfte Erfolg nicht nur ein wichtiges Zeichen nach außen. Neben der Botschaft an die Konkurrenz, dass sie die TuS Koblenz in Sachen Aufstieg weiter auf der Rechnung haben muss, war dieser Dreier auch wichtig für das Selbstverständnis. „Wir waren personell mal wieder dezimiert, wir lagen zur Halbzeit mit 0:1 zurück. Und dann haben wir diese Partie in der zweiten Hälfte mit viel Leidenschaft und Mentalität noch gedreht. Das muss ich der Mannschaft hoch anrechnen“, sagte TuS-Trainer Michael Stahl.

„Das ist so großartig. Ich mache heute mein 100. Spiel für die TuS. Wir drehen die Partie und erkämpfen uns den Sieg. Meine ganze Familie ist hier, ich bin sehr glücklich.“
TuS-Akteur Damir Grgic

Die Euphorie rund um das Team war nach dem Schlusspfiff deutlich spürbar. Die Energie in der Mannschaft hatte sich auf die Fans übertragen, die einen Mann ganz besonders feierten. Jubilar Damir Grgic jedenfalls war die Freude deutlich anzumerken. „Das ist so großartig. Ich mache heute mein 100. Spiel für die TuS. Wir drehen die Partie und erkämpfen uns den Sieg. Meine ganze Familie ist hier, ich bin sehr glücklich“, meinte der Mann, den sie in TuS-Kreisen gern den „Turm vom Oberwerth“ nennen.

Auch gegen anfänglich sehr gut organisierte Gonsenheimer gefiel Grgic sowohl als zentraler Verteidiger als auch als Antreiber in einer TuS-Mannschaft, die nach 36 Minuten einem Rückstand hinterherlaufen musste. Bis dahin hatten sich beide Teams neutralisiert, die Koblenzer ließen den spielerisch starken Gegner nicht zur Entfaltung kommen, tauchten selbst allerdings auch kaum einmal gefährlich im Strafraum der Rheinhessen auf. Für Stahl, der neben Spielgestalter Andre Mandt diesmal auch noch auf seinen erfahrenen Innenverteidiger Daniel von der Bracke (Wadenprobleme) verzichten musste, hatte das Team bis dahin seine Maßgabe voll erfüllt. „Für uns ging es gegen diesen gefährlichen Gegner in erster Linie ums strukturierte Verteidigen. Das hat die Mannschaft bis auf diese eine Szene auch beherzigt“, sagte Stahl, der Paul Selinger zum (gelungenen) Startelfdebüt in der Oberliga verhalf.

Schlüsselszene kurz vor der Pause: nur Gelb für Maurice Neukirch

Diese eine Szene, das war eine Maßflanke von Bertan Tepedibi, die Abdellatif El Mahaoui per Kopf zum 1:0 für Gonsenheim verwertete. „Da waren wir gleich zweimal nicht aufmerksam genug“, erklärte Stahl. Anschließend hatte die TuS zehn wilde Minuten. Trainer und Mannschaft waren froh, als es endlich in die Pause ging. Kurz vor dem Pausenpfiff gab es eine Schlüsselszene, die die Partie in der Folge immer umkämpfter, härter und teilweise auch nickeliger werden ließ. Gonsenheims Maurice Neukirch hatte TuS-Angreifer Mel Yeboah übel gefoult und konnte froh sein, mit Gelb davon gekommen zu sein.

Die Gäste setzten ihre harte Gangart im zweiten Durchgang fort – und brachten sich damit selbst aus dem Konzept. Zehnmal zückte Schiedsrichter Torben Huss die Gelbe Karte, kurz vor Schluss sah Gonsenheims El Mahaoui die Rote Karte, als er beim Versuch eines Fallrückziehers den eingewechselten TuS-Akteur Illia Vdovychenko am Kopf traf.

„Wir haben uns in der Halbzeit eingeschworen. Wir haben uns gesagt, dass wir eine gute Mannschaft sind und diesen Rückstand noch drehen wollen und werden.“
TuS-Akteur Marcel Wingender

Fußballerisch jedenfalls gehörten die zweiten 45 Minuten ganz der TuS. „Wir haben uns in der Halbzeit eingeschworen. Wir haben uns gesagt, dass wir eine gute Mannschaft sind und diesen Rückstand noch drehen wollen und werden“, erklärte Marcel Wingender. Gesagt, getan. Wingender selbst verwandelte einen Handelfmeter zum Ausgleich (68.). Jetzt hatte sich die TuS endgültig in der Hälfte der Gonsenheimer festgebissen, wollte mit Macht noch den Siegtreffer. Den erzielte Leon Hysenaj (82.) mit einem platzierten Schuss aus rund 16 Metern. Hysenaj zeigte hernach noch seine Qualitäten als Bodenturner, als er seinen Treffer mit einem perfekten Rad und anschließendem Flick Flack feierte. Da stimmte auch die Haltungsnote – so wie die gesamte Mannschaft Haltung bewiesen hatte.

TuS Koblenz - SV Gonsenheim 2:1 (0:1)

Koblenz: Zadach - Yaman, Grgic, Zeghli - Wingender, Selinger (80. Vdovychenko), Alsbach (80. Opitz), Tuchscherer (90.+5 Krasniqi), Hysenaj - Blagojevic, Yeboah (90.+1 Rosbach).

Gonsenheim: Simon - Klein, Karakaya, Hangatta, Tepedibi - Neukirch (89. Heine), Rodwald - Babovic, Coric (80. Wilhelm), Ischdonat (80. Cucchiara) - El Mahaoui.

Schiedsrichter: Torben Huss (Beckingen).

Zuschauer: 1000.

Tore: 0:1 Abdellatif El Mahaoui (36.), 1:1 Marcel Wingender (68./Handelfmeter), 2:1 Leon Hysenaj (82.).

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