Torjäger geht im Sommer
TuS Koblenz: Esmel-Abschied mit Nebengeräuschen
Er schießt künftig für Emmelshausen-Karbach Tore: Dylan Esmel.
Heinz-Joerg Wurzbacher

Es ist ein Wechsel, der in der Oberliga für Gesprächsstoff sorgt: Dylan Esmel wird künftig für Emmelshausen-Karbach auf Torejagd gehen, mit dem Angebot des Klubs aus dem Vorderhunsrück konnte TuS Koblenz nicht mithalten.

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So ist dann wohl das Geschäft. Auch in der Oberliga. So könnte man verkürzt und vereinfacht die Reaktion der TuS Koblenz über den angekündigten Wechsel von Dylan Esmel zu Oberliga-Konkurrent FC Karbach zusammenfassen. Genauer gesagt ist es der neugegründete Verein FC Emmelshausen-Karbach, für den der Angreifer in der kommenden Saison auf Torejagd gehen wird, die Koblenzer müssen sich folglich nach einem neuen Mittelstürmer umsehen.

„Wir haben mit mehreren Verantwortlichen bis zum Schluss alles versucht, um ihn zu halten.“
TuS-Sportvorstand Sam-Vincent Graef

„Überrascht hat uns der Abgang nicht mehr“, sagt TuS-Sportvorstand Sam-Vincent Graef. Seit der Winterpause, so sagt er, war die TuS in Gesprächen mit Esmel, „wir haben ihm ein verhältnismäßig sehr gutes Angebot vorgelegt“, so Graef weiter, „wir haben mit mehreren Verantwortlichen bis zum Schluss alles versucht, um ihn zu halten.“ Was offensichtlich nicht von Erfolg gekrönt war, nach drei Jahren auf dem Oberwerth will sich Esmel nun neu orientieren. Dass der Sportvorstand noch anfügt, „dass sich Dylan leider gegen die sportliche Perspektive bei der TuS entschieden hat“, lässt relativ wenig Raum für Spekulationen: Mit dem finanziellen Angebot aus Emmelshausen-Karbach konnten die Koblenzer schlicht nicht mithalten. Graef: „Wir können und wollen auch nur im Rahmen unserer Möglichkeiten agieren.“

Fehlende Absprache ärgert die TuS

Gleichwohl, so klingt im Gespräch durch, ist der Wechsel nicht ganz reibungslos verlaufen, gerade die Art und Weise der Kommunikation sorgt für Unmut. „Was uns sehr übel aufstößt, ist, dass der Wechsel ohne Absprache mit uns kurz vor einem Spiel verkündet wird“, sagt Graef, der in derlei Fällen auf das übliche Prozedere verweist, dass die Klubs gerade im Zeitalter der sozialen Netzwerke mehr oder weniger zeitgleich die Personalien verkünden. Pikanterie am Rande: Erst kurz vor Ostern wurde Daniel Bernd, 1. Vorsitzender des FC Karbach, als Unterstützer der TuS Koblenz präsentiert und dabei mit den Worten zitiert: „ Der Fußball in der Region lebt trotz sportlicher Konkurrenz vom Zusammenhalt untereinander.“

„Er wird seinen Platz in unseren Geschichtsbüchern haben.“
Sam-Vincent Graef über Dylan Esmel

Sei’s drum: Die sportlichen Verdienste von Esmel in Koblenz soll das nicht schmälern. „Er ist ein toller Mensch und ein super Sportler, der auch in Zukunft in Koblenz immer gern gesehen ist“, so Graef, „er wird seinen Platz in unseren Geschichtsbüchern haben“. Der wichtigste seiner Treffer dürfte zweifellos das 2:2 in Großaspach gewesen sein, mit dem er TuS in der letzten Aktion des Spiels 2023 zum Regionalliga-Aufstieg verhalf. Nicht zu vergessen das 1:0 im Vorjahr im prestigeträchtigen Pokal-Duell bei Eintracht Trier.

Nachdem man bei der TuS wohl schon eine Ahnung hatte, dass sich die Wege trennen werden, läuft die Suche nach einem Nachfolger - was nicht ganz einfach sein dürfte. Angreifer, die potenziell zweistellig treffen und ins Budget passen, gibt es nicht an jeder Ecke. „Wir sondieren ja immer den Markt“, sagt Graef, „die Kaderplanung läuft durchgängig, wir sind nie unvorbereitet.“

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