Oberliga: Durch 2:1 beim SV Gonsenheim verteidigen Koblenzer Tabellenspitze - Shaqiri und Esmel treffen
TuS glänzt nicht, ackert sich aber zum Sieg: Koblenz holt ein 2:1 beim SV Gonsenheim

Mainz. Manchmal besagt ein Kommentar des Gegners viel über das vorangegangene Spiel. So auch beim Auswärtsspiel von Fußball-Oberligist TuS Koblenz beim SV Gonsenheim, das die Schängel mit 2:1 (1:1) gewannen. „Sie glänzen nicht, sie arbeiten und ackern“, fasste Gonsenheims Trainer Anouar Ddaou zusammen.

Ein Fazit, das als Kompliment gemeint war – „harte, ehrliche Arbeit“, präzisierte Ddaou. Damit beschrieb er wesentliche Faktoren des Spiels, was aber nicht heißt, dass das Publikum nicht auch Spielzüge der TuS zu sehen bekam, bei dem auch neutralen Beobachtern danach war, mit der Zunge zu schnalzen.

Eine Portion Glück kam dazu. Etwa als es in der 51. Minute Elfmeter gab. Jan Mahrla, der die linke Mittelfeldseite der TuS in der Vertretung des rotgesperrten Umut Sentürk unterm Strich gut bearbeitete, war mit Khaled Abou Daya aneinandergeraten, Elfmeter für Gonsenheim – die Koblenzer Proteste hielten sich in Grenzen. In Damir Bektasevic trat ein erwiesener Standardspezialist an, doch sein Geschoss traf die Latte (52.). „Und dann haben wir kurz danach gleich wieder einen auf den Deckel bekommen“, musste Ddaou einen schnellen Gegenangriff der Koblenzer mit ansehen, den Dylan Esmel mit dem 2:1 abschloss (56.).

Stahl wundert sich und lobt das Team

„Engagement und Intensität unserer Mannschaft, das war bewundernswert“, freute sich derweil TuS-Spielertrainer Michael Stahl darüber, dem Gegner die erste Heimniederlage zugefügt zu haben. Obendrein verteidigte die TuS durch den Sieg die Tabellenspitze, auch wenn Schott Mainz nach dem 1:0-Erfolg über Karbach weiterhin nur einen Zähler dahinter auf der Lauer liegt. „Wir stehen eng zusammen, geben Vollgas und hatten heute auch das nötige Spielglück“, beschrieb Mittelfeldspieler André Mandt das Spiel.

Und das trotz eines frühen Rückschlags, dem Gonsenheimer 1:0 (5.) durch Abou Daya. Auf das Gegentor reagierte die TuS mit einer Vielzahl eng getakteter Chancen. Ein Pfostenschuss von Dylan Esmel (6.), ein Kopfball von Erijon Shaqiri über das Tor nach Esmel-Flanke (8.), ein Pass Armend Qenajs in die Mitte, wo Gonsenheims Keeper Paul Simon den Ball erst im Nachfassen hatte und Shaqiri einen Schritt zu spät kam (10.), ein Schuss von Eldin Hadzic, der zur Ecke geklärt wurde (15.) – die TuS war gut im Spiel und belohnte sich, als Shaqiri eine Flanke Esmels von der linken Seite zum Ausgleich im Netz unterbrachte (25.).

Teilweise geht es hitzig zu

Hitzig ging es einige Male zu, etwa als Simon und Damir Grgic aneinandergerieten, ebenso Abou Daya und Esmel – Referee Timo Klein beließ es bei mehreren Ermahnungen und es war wieder Ruhe im Karton. Ein weiteres Mal war Shaqiri dem 2:1 nahe, doch drehte er, nachdem er Simon ausgespielt hatte, auf der Suche nach einem Anspielpartner in die falsche Richtung ab (40.).

„Es war das erwartet enge Spiel“, empfand Ddaou das 1:1 zur Pause als gerecht, und auch Stahl konstatierte zufrieden, dass man nach dem Rückstand gut zurück ins Spiel gefunden hatte. Die Elfmeterszene brachte das viel beschworene Momentum zurück auf die Seite der TuS, der Treffer Esmels erst recht „und dann haben wir leidenschaftlich verteidigt“, resümierte Stahl.

Am Mittwoch Derby in Engers

Während Gonsenheim am 2:2 einige Male nahe dran war, fehlte der TuS in der 83. Minute nicht viel zum 3:1: Querpass Qenaj, doch der aufgerückte Mohamed Redjeb traf nur das Außennetz (83.). Der zwölfte Saisonsieg war kurz danach unter Dach und Fach gebracht. Grund zum Strahlen hatte die TuS also allemal.

„Genauso müssen wir auch in Engers auftreten“, liebäugelt auch Mandt damit, den ersten Platz mit in die Winterpause zu nehmen, was mit einem Derbysieg am Mittwoch erreicht wäre.

SV Gonsenheim – TuS Koblenz 1:2 (1:1)

Gonsenheim: Simon – Nagayoshi (46. Kallo), Rodwald, Kömesögütlü, Zeghli (79. Juricinec) – Barroso (89. Fröls), Yilmaz, Bektasevic, Meslem (79. Ischdonat) – Abou Daya (66. Grigoryan), El Mahaoui.

Koblenz: Bast – von der Bracke, Stahl, Redjeb – Qenaj, Grgic, Mandt (80. Fuß), Mahrla (68. Farajli) – Hadzic – Esmel (87. Ahmetaj), Shaqiri (87. Pistor).

Schiedsrichter: Timo Klein (Wiebelskirchen).

Zuschauer: 1:0 Khaled Abou Daya (5.), 1:1 Erijon Shaqiri (25.), 1:2 Dylan Esmel (56.).

Besonderes Vorkommnis: Damir Bektasevic (Gonsenheim) schießt Foulelfmeter an die Latte (52.).

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