Neuer Coach legt bei FVE los
Trainer Feit beginnt in Engers voller Elan
Alte und neue Gesichter am Engerser Wasserturm (von links): Torwarttrainer Daniel Debus, Co-Trainer Martin Weber, Paul Bermel, Nils Wambach, Ayman Ed-Daoudi, Sportdirektor Aleksandr Naric, Trainer Julian Feit und Mannschaftsarzt Michael Rettler.
Stefan Kieffer

Bei Fußball-Oberligist FV Engers beginnt eine neue Zeitrechnung: Nachdem sich Trainer Sascha Watzlawik nach 13 Jahren zurückgezogen hat, gibt fortan Julian Feit die Richtung vor. Und er hat klare Ziele. 

Lesezeit 3 Minuten

Aufregende Zeiten stehen dem FV Engers bevor. Nach 13 erfolgreichen Jahren mit Sascha Watzlawik muss sich der Fußball-Oberligist an ein neues Trainerteam gewöhnen und fiebert vor allem dem DFB-Pokalspiel gegen den Bundesliga-Dritten Eintracht Frankfurt am Sonntag, 17. August, um 13 Uhr im Koblenzer Stadion Oberwerth entgegen. „Da hat uns Watze mit den Jungs die Chance auf ein einmaliges Erlebnis hinterlassen“, freute sich der neue Coach Julian Feit beim Trainingsauftakt am Wasserturm. „Doch das eigentliche Highlight ist für mich der heutige Tag, dass ich endlich Trainer des FV Engers sein darf.“

„Wir wollen in erster Linie sportlich extrem erfolgreich sein, dann macht es am meisten Spaß.“
FVE-Trainer Julian Feit

Der 31-Jährige, der mit seiner frisch angetrauten Ehefrau kürzlich nach Bendorf-Sayn gezogen ist, lobt seinen neuen Klub in den höchsten Tönen. „Das ist ein Verein und eine Mannschaft, die von meinem Vorgänger viele Werte mitbekommen hat, die mit meinen übereinstimmen“, stellt er fest, „Das ist ja die große Kunst eines Trainers, Teams zu formen. Und als Team zählt der FVE zur Spitze in der Oberliga. Der Zusammenhalt ist außergewöhnlich, Fußball wird hier auf hohem Amateur-Niveau trotzdem als Hobby betrieben. Der Verein ist familiär geführt, und ich kann mir vorstellen, dass hier auch viele Freundschaften über den Fußball hinaus entstehen.“ Mit seinem nur punktuell ergänzten Spielerkader hat Julian Feit einiges vor: „Wir wollen in erster Linie sportlich extrem erfolgreich sein, dann macht es am meisten Spaß.“

„Julian lebt zu hundert Prozent für den Fußball.“
FVE-Neuzugang Paul Bermel, der den Trainer aus gemeinsamen Zeiten vom Ahrweiler BC kennt.

Beim ersten gemeinsamen Training stellte der neue Übungsleiter, der seinen bisherigen Co-Trainer Martin Weber an die neue Wirkungsstätte mitgebracht hat, seine Schützlinge noch nicht vor große Herausforderungen. Neuzugang Paul Bermel, der zuletzt beim Rheinlandligisten Ahrweiler BC zwei Jahren lang unter Feit trainiert und gespielt hat, stellt den neuen Coach aus seiner Sicht vor: „Julian lebt zu hundert Prozent für den Fußball. Er ist immer schon eine Stunde vor allen anderen da, analysiert die Gegner eingehend und strebt den maximalen Erfolg an.“ Der Mittelfeldspieler, der nächsten Monat seinen 21. Geburtstag feiert, stand mit dem FVE schon vor der Feit-Verpflichtung in Kontakt. „Ich fühle mich bereit für den nächsten Schritt“, sagt Bermel, der in Wirges das Fußballspielen gelernt hat und acht Jahre lang das Trikot der TuS Koblenz trug. „Dass Julian mein Trainer bleibt, wird mir den Einstieg hier leichter machen.“ Seinen Platz sieht Bermel im Mittelfeldzentrum, mal mit offensiver, mal mit defensiver Ausrichtung. Am FVE schätzt er vor allem „das familiäre Umfeld, das mich sehr warmherzig aufgenommen hat“.

Wambach setzt sich noch keine Marke

Den nächsten Karriereschritt plant auch Stürmer Nils Wambach, der als Torjäger in Bezirks- und Rheinlandliga aufgefallen ist. Nach zwei erfolgreichen Jahren bei der SG Ellingen traf der lange Mittelstürmer auch für Rheinlandligist SG 99 Andernach in zwei Spielzeiten 31 und 30 Mal ins Schwarze, häufig mit dem Kopf. „Was mich heraushebt, ist meine Kopfballstärke“, bestätigt, der 24-Jährige, „aber mit dem Ball am Fuß klappt es auch ganz gut.“ Wambach soll dem Engerser Angriff als treffsicherer Strafraumstürmer eine Qualität verleihen, die am Wasserturm zuletzt vermisst wurde. Seine außerordentliche Torquote hatte auch andere Interessenten, vor allem aus der Oberliga, auf den Plan gerufen, doch Wambachs Entscheidung für den FVE fiel schon früh – nicht nur, aber auch ein Verdienst des rührigen FVE-Sportdirektors Aleksandr Naric. „Ich kenne Aleks schon seit Längerem“, bestätigt Wambach, „aber ich habe zu Engers eine ganz besondere Beziehung, weil mein Opa als gebürtiger Engerser und auch mein Vater für den FVE gespielt haben. So schließt sich der Familienkreis.“ Seine Ambitionen im neuen Verein setzt der neue Stürmer nicht zu hoch an: „Ich will erst mal in der Oberliga Fuß fassen“, gibt er seine Ziele an, „eine Tormarke habe ich mir jedenfalls nicht gesetzt.“

Top-News aus dem Sport