TuS Koblenz: Trainer bleibt
Stahl: Meine Mission ist noch nicht beendet
Trainer Michael Stahl (links, mit Co-Trainer Ferhan Güngörmüs) gibt bei der TuS Koblenz weiterhin die Richtung vor.
Mark Dieler

Intern waren sich alle Beteiligten schon länger einig, jetzt wurde Vollzug gemeldet: Michael Stahl bleibt Trainer der TuS Koblenz. Warum ihm die Unterschrift nicht schwerfiel.

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Es war letztlich nur die Unterschrift, die noch gefehlt hatte: Michael Stahl hat seinen Vertrag bei TuS Koblenz verlängert, der Fußball-Oberligist und der 37-Jährige setzen damit eine Zusammenarbeit fort, die mehr ist als ein reines Anstellungsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Stahl, lange Jahre Spieler, dann seit Herbst 2021 Spielertrainer und seit 2024 als Chefcoach auf dem Oberwerth verantwortlich, sieht sein Wirken bei der TuS noch nicht als beendet an, auch wenn sowohl er als auch der Vorstand wissen, dass der Weg nach oben ein sehr steiniger ist. In Stahls Amtszeit fallen der Regionalliga-Aufstieg, aber auch eine anschließende ernüchternde Saison samt Abstieg – und zuletzt eine durchaus starke Runde mit 71 Punkten in der Oberliga.

„Wir waren uns schon länger einig, dass es gemeinsam weitergeht.“
TuS-Präsident Christian Krey

„Der Vertrag wäre ja formal am 30. Juni ausgelaufen, insofern haben wir jetzt einfach Fakten geschaffen“, sagt TuS-Präsident Christian Krey zur Verlängerung des Arbeitspapiers, „aber wir waren uns schon länger einig, dass es gemeinsam weitergeht.“ Stahl sagt: „Das Vertrauensverhältnis ist groß genug, dass ein gegebenes Wort und ein Handschlag zählen.“ Über die Dauer der weiteren Übereinkunft macht der Klub ebenso wie bei Spielerverträgen keine Angaben, aber bei einem Oberligisten ist davon auszugehen, dass es kein Fünf-Jahres-Kontrakt sein dürfte.

„Wir haben auch keine Sekunde einen Gedanken daran verschwendet, uns anderweitig zu orientieren“, ergänzt Krey, der glaubt, dem Trainer gute Argumente für eine Unterschrift geliefert zu haben. „Wir sind TuS Koblenz und spielen daher per se immer ambitioniert“, sagt er, „wir wollen auch in der nächsten Saison oben mitspielen und mit dem Gesamtpaket sollte das auch unser Ziel sein.“

Regionalliga bleibt das große Ziel

Was zweifellos auch für Stahl eine maßgebliche Voraussetzung sein dürfte, um der TuS treu zu bleiben. Denn: Bei aller Romantik, die ihn und die TuS verbinden, ist Stahl eben auch ein ehrgeiziger Coach, der in der Oberliga nicht seinen letzten Karriereschritt sehen dürfte. Bereits im Vorjahr gab es Gerüchte um ein mögliches Interesse des Regionalligisten Steinbach Haiger. „Wir haben uns bei der TuS natürlich auch über die Ausrichtung unterhalten, wir wollen es schaffen, wieder eine gute Oberliga-Mannschaft aufs Feld zu bringen.“ Was ihm mindestens genauso wichtig ist: Perspektivisch will der Klub die Strukturen verbessern, um einen neuerlichen Anlauf in die vierte Liga zu nehmen – und um dort dann auch keinen neuerlichen Schiffbruch zu erleiden. „Das hat mich dann auch überzeugt. Da habe ich Lust, mit anzupacken und meinen Teil dazu beizutragen“, sagt Stahl.

„Mir bedeutet hier die Mannschaft viel, auch das Verhältnis zu einzelnen Spielern.“
TuS-Trainer Michael Stahl

Insofern stand es für ihn auch nicht zur Debatte, den Markt und seine Möglichkeiten bei anderen Klubs auszuloten. „Mir bedeutet hier die Mannschaft viel, auch das Verhältnis zu einzelnen Spielern“, so Stahl, in dessen Worten mitschwingt, dass er in der Zukunft durchaus auch einmal ein Amt bei einem höherklassigen Verein übernehmen möchte. Aber dieser Zeitpunkt ist allem Anschein nach noch nicht gekommen. „Wenn ich einmal gehe, möchte ich etwas hinterlassen, auf dem man aufbauen kann. Meine Mission hier ist noch nicht beendet.“

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