TuS vor Saisonabschluss
Stahl: Es wird einen größeren Umbruch geben
Bleibt er - oder geht er? Gerüchten zufolge denkt TuS-Kapitän André Mandt (am Ball, in der Partie in Worms) über einen Abschied nach.
Mark Dieler

Rein sportlich geht es um nichts mehr, wenn die TuS Koblenz am Samstag ihr letztes Saisonspiel gegen Auersmacher bestreitet. Hinter den Kulissen richtet man den Blick bereits nach vorn.

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Vielleicht hält es Michael Stahl am Samstag in der Kabine ja ein bisschen mit Franz Beckenbauer. Vor dem WM-Finale 1990 soll der damalige DFB-Teamchef schlicht und ergreifend gesagt haben „geht’s raus und spielt’s Fußball.“ Was ja dann beim 1:0 gegen Argentinien auch prima geklappt hat. Ganz so bedeutsam ist das letzte Saisonspiel der TuS Koblenz nicht mehr, gegen den SV Auersmacher (15.30 Uhr) sollen die Akteure ganz im Sinne des „Kaisers“ die 90 Minuten unbeschwert angehen – und im Idealfall einen Sieg einfahren.

70-Punkte-Marke als abschließendes Ziel

Mit den drei Zählern wäre dann auch die 70-Punkte-Marke geknackt, die Stahl als das abschließende Ziel ausgerufen hat, nachdem die Mannschaft in den vergangenen Wochen zunehmend den Kontakt zum Führungstrio verloren hatte. Unabhängig vom Ausgang werden die Koblenzer die Saison auf dem vierten Platz beenden, Auersmacher ist als Tabellen-15. schon gerettet. In diesen Fällen spricht man dann von der „Goldenen Ananas“, die ausgespielt wird, Stahl und die Mannschaft wollen eine wechselvolle Saison vor allem mit einem guten Gefühl beenden.

„Wir haben richtig Bock.“
TuS-Trainer Michael Stahl will mit der Mannschaft für ein erfolgreiches Ende der Saison sorgen.

„Wir müssen jetzt nicht groß mit der Taktiktafel hantieren und das Spiel höher hängen, als es ist“, sagt der 37-Jährige, „aber wir haben richtig Bock“. Damit der Spaßfaktor in der Mannschaft auch hoch ist, hat der TuS-Coach die wegen des Pokalfinales spielfreie Zeit genutzt, um das Pensum zu reduzieren und in den Übungseinheiten die Inhalte einfließen lassen, die Fußballer besonders mögen: ein bisschen Fußballtennis, oder auch einfach mal in einem kleinen Spiel den Ball laufen lassen.

Training in dosierter Form

In dieser Woche wurde dann noch einmal die Belastung ein bisschen intensiviert, selbst am Feiertag war Training angesetzt. „Insgesamt wollen wir aber die letzten Tage genießen“, sagt Stahl, der gegen Auersmacher bis auf die schon länger fehlenden Dylan Esmel, Andi Brahaj und Marcel Wingender auf alle Akteure des zuletzt arg gerupften Kaders zurückgreifen kann. Gut möglich, dass es auch für etliche Spieler der letzte Auftritt im blau-schwarzen Trikot sein wird. Esmel, seit dem Winter aufgrund einer Schulterblessur außer Gefecht gesetzt, zieht es bekanntlich nach Karbach, einige weitere werden sich ebenfalls anderweitig orientieren. Gerüchten zufolge soll auch Kapitän André Mandt über einen Abschied nachdenken. „Wir werden auf jeden Fall einen größeren Umbruch haben“, sagt Stahl, „zum Teil gewollt, zum Teil ungewollt“.

„Es wird auf jeden Fall ein arbeitsreicher Sommer.“
TuS-Trainer Michael Stahl

Was er durchaus schade findet. „Ich habe ja in dieser Saison erstmals nur in der Rolle des Trainers mit unseren Mitteln einen Kader mit zusammengebaut, „in dieser Konstellation wäre eigentlich etwas zusammengewachsen, was für höheren Aufgaben reichen kann.“ Jetzt, so fügt er an, müssen er und die weiteren TuS-Verantwortlichen zwar erneut nicht bei Null anfangen, „aber es wird auf jeden Fall ein arbeitsreicher Sommer“. Inklusive einer kurzen Pause. Weil die anstehende Oberliga-Saison bereits am ersten August-Wochenende beginnt, ist bei der TuS das Auftakt-Training auf den 23. Juni angesetzt.

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