Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Die TuS hat mit der Vorbereitung begonnen - Trainer Michael Stahl: "Pokalsieg hat Euphorie ausgelöst"
Speerwerfer und Fußballer konkurrieren um Trainingsplatz: Überraschung bei Vorbereitungsstart von TuS Koblenz
Mittendrin statt nur dabei ist beim Trainingsstart des Fußball-Oberligisten TuS Koblenz Trainer Michael Stahl (mit Trainingsleibchen). Stahl plant mit einem Kader von 20 Spielern, drei Torhütern und einigen A-Jugendlichen. Foto: Jörg Niebergall
Jörg Niebergall

Die TuS Koblenz ist seit Anfang der Woche zurück aus der Sommerpause, und mit ihr die treuen Anhänger der Schängel. Auch wenn Trainer Michael Stahl sich selbst nicht als Experte für präzises Schätzen outet, spricht er über den Daumen von bestimmt 50, 60 Fans, die die erste Trainingseinheit neben dem Stadion Oberwerth als Kiebitze verfolgten.

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Die ersten Schritte der Saisonvorbereitung gingen Stahl und seine Spieler nicht wie geplant auf dem Südplatz, sondern auf dem Werferplatz. Erst kurz vor dem Aufgalopp erfuhr man, dass das etatmäßige Trainingsgeläuf noch bis Mitte Juli gesperrt sein soll. Auf dem Werferplatz gab es derweil offensichtlich eine Doppelbelegung. Ein Speerwerfer wollte dort seine Übungsstunde abhalten und traf auf motivierte Kicker, die Anfang August erfolgreich in die Oberliga starten wollen.

„Die Euphorie im Umfeld ist nach dem Rheinlandpokalsieg groß“, stellt Stahl fest. „Die Fans haben trotz des Abstiegs Lust auf die neue Saison mit der ersten DFB-Pokal-Teilnahme seit langer Zeit.“ Zu dieser Stimmung tragen auch die Vertragsverlängerungen von Identifikationsfiguren wie Michael Zadach, André Mandt und Daniel von der Bracke bei. Die TuS wollte eine zentrale Achse halten. Das ist gelungen, weil die Pokaleinnahmen die finanziellen Grundlagen schufen. Auch Damir Grgic und Marcel Wingender haben für die kommende Spielzeit unterschrieben, bei Felix Könighaus stehen die Zeichen ebenfalls auf ein weiteres Jahr im blau-schwarzen Trikot.

Weitere Zugänge geplant

Insgesamt peilt der TuS-Coach in der Spielzeit 2024/2025 einen Kader mit 20 Feldspielern, drei Torhütern und dem einen oder anderen A-Jugendlichen, die an die erste Mannschaft herangeführt werden sollen, an. Sechs Neuzugänge zogen die Schängel bislang an Land. Karim Zeghli (SV Alemannia Waldalgesheim), Elias Heine (A-Jugend TSV Schott Mainz), Sebastian Rosbach (SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/ Kausen), Lukas Tuchscherer (Sportfreude Eisbachtal), Marco Müller (1. FC Kaiserslautern II) und Ilya Vdovychenko (Krywbas Krywvi Rih/ Ukraine) wechselten aufs Oberwerth. „Wir werden noch ein paar weitere Neue einsammeln“, kündigt Stahl für die kommenden Wochen noch weitere Verpflichtungen an.

Für die TuS beginnt nach einem Jahr in der Regionalliga und einem abstiegsbedingt größeren Umbruch eine Art Neustart. Der Underdog aus der Viertklassigkeit besitzt eine Klasse tiefer wieder einen ganz anderen Stellenwert. Stahl vergleicht: „In der Regionalliga hat der Name TuS Koblenz niemanden mehr erschreckt. In der Oberliga werden wir uns darauf einstellen, dass jeder Gegner 100 Prozent Leistung auf den Platz bringt. Das habe ich den Jungs beim Trainingsauftakt direkt mit auf den Weg gegeben.“

Wirtschaftliche Entwicklung ist nötig

Wofür es in der Oberliga mit altbekannten Gegnern wie dem Mitabsteiger aus der Regionalliga, TSV Schott Mainz, dem SV Gonsenheim, dem VfR Wormatia Worms und dem FK Pirmasens reicht, wird die Zeit zeigen. „Auf jeden Fall hat die Saison 2023/2024 nicht dafür gesorgt, dass wir sagen würden: In die Regionalliga wollen wir nicht mehr. Dann bräuchten wir das hier nicht mehr zu machen. Aber wir wissen natürlich auch, dass wir eine große wirtschaftliche Entwicklung benötigen, um dauerhaft in der Regionalliga mithalten zu können. Wir sind froh über unsere vielen Sponsoren, aber ohne einen kräftigen Investor wird der große Wurf nicht gelingen.“

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