0:10! Mit dem Ergebnis gingen die Eisbachtaler vor sechs Tagen bei der SV Elversberg II unter. Es war die höchste Pleite der Vereinsgeschichte. 0:10! Das Ergebnis hat natürlich auch Torsten Schmidt mit Erstaunen registriert. Der Karbacher Trainer weiß genau, was seinen FC auf dem Kunstrasen in Nentershausen nun erwarten wird: „Da müssen wir uns nix vormachen, die Eisbachtaler werden eine Reaktion auf dieses Resultat zeigen, das macht es für uns nicht einfacher.“
Sportfreunde-Coach Marco Reifenscheidt hat nach seiner ersten Einschätzung direkt nach dem Debakel im Saarland („Das war ein Schlag in die Fresse, das war der Tiefpunkt meiner Laufbahn als Trainer“) unter der Woche eine klare Forderung an sein Eisbachtaler Team ausgesprochen: „Wir müssen uns rehabilitieren und gegen Karbach liefern.“ Seine Mannschaft zeigte in den Übungseinheiten nach der Elversberg-Blamage bereits eine Reaktion: „In dieser Woche war ordentlich Feuer im Training“, sagt Reifenscheidt: „Das Gute ist, dass jetzt jeder einen Karbacher Sieg gegen das abgeschlagene Schlusslicht erwartet. Das ist unsere Chance. Karbach muss gewinnen, wir haben etwas gutzumachen.“
Für Torsten Schmidt ist das eine ziemlich einseitige Einschätzung der Lage: „Wenn ich auf die Tabelle schaue, dann muss vor allem Eisbachtal gewinnen. Keine Frage: Für beide geht es um richtig viel. Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel.“ Das erste ging für Karbach vor einer Woche gegen Arminia Ludwigshafen mit 1:2 verloren. Eine ganz bittere Niederlage, eine weitere Pleite in Nentershausen – und der FC würde weiter an Boden im Abstiegskampf verlieren.
Welche Lehren zog Schmidt aus dem 1:2 gegen Ludwigshafen? Keine großen, wie der Trainer sagt: „Es gibt keinen Grund, am System etwas zu ändern. Beide Tore waren individuelle Fehler, auf der anderen Seite hatten wir doppelt so viele Chancen wie Ludwigshafen. Diesen Möglichkeiten müssen wir nachtrauern.“ Auch an der Startelf will Schmidt nicht groß rumbasteln. Eine Änderung wird er aber auf alle Fälle vornehmen: Torjäger Enrico Köppen, im Hinspiel gegen Eisbachtal beim 2:1 mit einem Doppelpack der Matchwinner, wird wieder in die Anfangsformation rücken. Wer muss für ihn weichen? Dominik Kunz auf keinen Fall, wie Schmidt sagt. Eventuell trifft es Tobias Jakobs oder Oscar Feilberg. Dem Trainer stehen wie gegen Ludwigshafen 20 Mann zur Verfügung, Torwart Lukas Schmitt und Stürmer Niklas Schneider wurden vor einer Woche nicht für den 18-Mann-Kader nominiert. Weiter nicht mitwirken kann bei Karbach Kapitän Johannes Göderz (Leistenverletzung).
„Die Eisbachtaler liegen uns nicht“, hatte Karbachs Chef Daniel Bernd schon direkt nach der Enttäuschung gegen Ludwigshafen gesagt. Karbach hat in Nentershausen noch nie gewonnen, in vier Spielen dort gab es drei Niederlagen und ein Remis. Im fünften Anlauf im Westerwald wäre ein Sieg für Karbach so wichtig wie selten. Eine andere Statistik macht Trainer Schmidt dafür Hoffnung: „Auswärts sind wir in dieser Saison viel erfolgreicher als zu Hause. Das sollten wir uns zu Herzen nehmen – und nicht, dass wir noch nie bei Eisbachtal gewonnen haben.“