Oberliga: TuS Koblenz gelingt mit dem 3:1 gegen Wiesbach die Generalprobe fürsPokal-Halbfinale
Sawaneh wird eingewechselt und trifft doppelt – TuS Koblenz besiegt Wiesbach 3:1
Einsatz war Trumpf im Meisterrundenspiel der Oberliga zwischen der TuS Koblenz (links German Kurbashyan) und dem FC Hertha Wiesbach (rechts Luca Blaß). Die Schängel behielten mit starker Offensivleistung die Oberhand gegen ansonsten schussstärkere Saarländer. Foto: Wolfgang Heil
Wolfgang Heil

Koblenz. Die TuS Koblenz feierte den ersten Sieg in der Meisterrunde der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Mit 3:1 (1:1) behielten die Schängel in einem munteren Schlagabtausch die Oberhand gegen den FC Hertha Wiesbach, der allmählich zu einer Art Lieblingsgegner mutiert.

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In nunmehr sieben direkten Duellen gab es keine einzige Niederlage und zudem in Summe nur zwei Gegentore. Diesmal war es ein Doppelpack des zur Pause eingewechselten Yusupha Sawaneh, der die ansonsten treffsicheren Saarländer leer ausgehen ließ.

Der Koblenzer Trainer Michael Stahl bilanzierte: „Wir wollten heute hinten gut stehen, das war das primäre Ziel. In den ersten 30 Minuten hatten wir offensiv viele gute Ideen. Nach dem 1:1 bekamen wir Probleme, die frischen Kräfte haben uns in der zweiten Hälfte gutgetan. Die letzten Wochen waren sehr intensiv.“

Aber der Reihe nach: Die TuS diktierte das Geschehen in der ersten halben Stunde und ging auch folgerichtig nach 27 Minuten in Führung. Lukas Szymczak schickte Dominic Fuß über links auf die Reise, der überlistete den herausstürzenden Wiesbacher Keeper Joshua Blankenburg mit einem Lupfer nach rechts – kein Problem für den mitgelaufenen Jacob Pistor, der den Ball nur noch zum 1:0 einschieben musste. Der Torschütze war in der Anfangsphase in ähnlich aussichtsreicher Position gescheitert (10.).

Allmählich aber kam der FC Hertha wesentlich besser ins Spiel und relativ schnell zum Ausgleich. Lukas Hintermüller „tunnelte“ Almir Ahmetaj auf der rechten Koblenzer Abwehrseite und bediente dann per Flügelwechsel seinen Teamkollegen Pascal Piontek. Es folgte kurz hinter der Strafraumgrenze ein trockener Schuss ins lange Eck – 1:1 (36.). Das sollte es für die erste Halbzeit gewesen sein, auch wenn beide Teams mit offenem Visier auf die Führung drängten.

Kurz nach Wiederanpfiff konnten die Koblenzer von Glück reden und sich gleich doppelt (47., 50.) bei ihrem Schlussmann Jonas Bast bedanken, dass Wiesbach die Partie nicht komplett drehen konnte. Ein verbal-scharfes „Almir“ in Richtung des Rechtsverteidigers deutete mehr als nur an, dass der Koblenzer Coach mit dem laxen Abwehrverhalten speziell in der zweiten Szene überhaupt nicht einverstanden war.

Stahl hatte zur Pause übrigens einen Dreifach-Wechsel vorgenommen: „Das war vorher genau so abgesprochen und hatte überhaupt nichts mit der Leistung zu tun.“ So ein wenig wird dann auch das Thema „Belastungssteuerung“ mit Blick auf das wichtige Rheinlandpokal-Halbfinale am Mittwoch beim FC Karbach eine Rolle gespielt haben. Die Offensivkräfte Pistor und German Kurbashyan machten Platz, zudem ging mit Jeon Jion ein Aktivposten auf dem rechten Flügel. Letztlich waren diese Personalmaßnahmen aber nicht die allerschlechtesten, schließlich sollte einer der frischen Spieler für die Entscheidung sorgen. Nach Schnittstellenpass von Kapitän André Mandt umkurvte Sawaneh nach etwas mehr als einer Stunde erst Gegenspieler Giovanni Runco und dann auch noch Blankenburg. Die Bahn war frei, der sich anschließende Schuss ins Tor nur noch Formsache – 2:1 (61.). Bei seinem zweiten Erfolgserlebnis elf Minuten später musste der Mann mit der 18 auf dem Rücken nur noch den Fuß hinhalten.

Der nach längerer Leidenszeit eingewechselte Alen Muharemi bediente trickreich den an der Torauslinie davoneilenden Umut Sentürk – eine der stärksten Akteure im blau-schwarzen Dress –, und der wiederum bediente mustergültig Sawaneh in der Mitte (72.). Stahl staunte nicht schlecht: „Gegen Kaiserslautern hat er zuletzt vier 100-prozentige Dinger vergeben. Und jetzt trifft er doppelt.“

Wiesbach bäumte sich in der letzten Viertelstunde gegen die jetzt mit Viererkette verteidigende TuS noch einmal auf, auch wenn laut Trainer Michael Petry „unsere Ordnung da längst hinüber war“. Einmal musste Bast sein Können noch gegen 14-Tore-Mann Rudi M‘Passi aufbieten (78.), dann war der „gerechte Sieg“ (Petry) der Koblenzer in der finalen Saisonrunde unter Dach und Fach und soll zugleich als Initialzündung dienen für das nun folgende Pokalspiel auf dem Kunstrasenplatz in Emmelshausen. Bodo Heinemann

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