Fußball-Oberliga: Der bisherige Kotrainer steigt nach der sofortigen Vertragsauflösung von Benny Früh auf
Sascha Hammann jetzt Chefcoach beim VfR Baumholder: Enttäuschung wegen Frühs Vertragsauflösung
Sascha Hammann, der Coach des VfR Baumholder, empfiehlt, sich nur auf die Spiele zu konzentrieren und die Tabelle auszublenden.
Joachim Hähn

Als überraschend und enttäuschend bezeichnet der VfR Baumholder die sofortige Vertragsauflösung seines Trainers Benny Früh. Gleichwohl hat der Verein rasch reagiert und dem bisherigen Kotrainer Sascha Hammann das Vertrauen als Chefcoach ausgesprochen.

Dass es schwierig werden würde, Benny Früh über die Saison hinaus zu binden, dass dürften die Verantwortlichen des VfR Baumholder spätestens geahnt haben, als der Coach vor gut eineinhalb Wochen seine Zukunft offen gelassen hatte. Früh bestätigte eine Anfrage des Vereins auf Vertragsverlängerung, wollte mit seinem Kotrainer Sascha Hammann zusammen aber erst die abgelaufene Halbserie analysieren. „Es gibt noch keine Tendenz in irgend eine Richtung, hatte Früh am Donnerstag, 30. November, im Gespräch mit der Nahe-Zeitung erklärt.

Für mich war klar, dass es nach der Runde mit mir beim VfR nicht weitergehen würde.

Benny Früh

Genau eine Woche später bat der Coach dann um seine sofortige Vertragsauflösung. „Für mich war klar, dass es nach der Runde mit mir beim VfR nicht weitergehen würde“, sagte Früh am Samstag beim nächsten Telefonat mit der NZ und fügte hinzu: „Dann kam eine Anfrage von einem anderen Verein, ob ich zu einem sofortigen Wechsel bereit sei.“

Wormatia Worms bietet zweieinhalb Jahre Vertrag

Früh war bereit und griff zu – auch wenn die Vertragsunterschrift noch aussteht. Matthias Dingert, der Fußball-Abteilungsleiter des VfR Baumholder, erklärt in einer Stellungnahme des Vereins: „Benny Früh teilte uns am Donnerstagabend mit, dass er ein Angebot von Wormatia Worms über zweieinhalb Jahre vorliegen hat, zunächst als Kotrainer mit der Aussicht auf den Cheftrainerposten. Er ließ uns wissen, dass er den bestehenden Vertrag beim VfR Baumholder sofort auflösen möchte.“

Der VfR Baumholder stimmte zu. „Wir akzeptieren diesen Schritt und werden ihm da keine Steine in den Weg legen“, erklärt Dingert. Der Abteilungsleiter betont, dass es dem Verein bewusst gewesen sei, dass der VfR für Früh „nur eine Durchgangsstation“ gewesen sei. Der Abteilungsleiter stellt jedoch auch klar: „Die Trennung im Winter nach einem halben Jahr war für den Verein dann doch sehr überraschend und auch enttäuschend, zumal wir den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederhergestellt hatten.“

Die Trennung im Winter nach einem halben Jahr war für den Verein dann doch sehr überraschend und auch enttäuschend, zumal wir den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederhergestellt hatten.

Matthias Dingert

Für Früh agierte der VfR in der Oberliga allerdings an einer Grenze, die der Trainer für sich selbst nicht akzeptierte. Der Kaiserslauterer verfolgt einen Karriereplan, möchte als Trainer so hoch wie möglich wirken. „Diesen Weg kann ich im neuen Verein besser gehen als in Baumholder“, betont Früh, der als Coach beim VfR zweifellos überzeugte. Dingert bestätigt das und stellt klar: „Benny hat in diesem halben Jahr zusammen mit Sascha Hammann sehr gute Arbeit geleistet.“

VfR sucht noch einen Kotrainer und hat “vollstes Vertrauen" in Hammann

Diese Arbeit soll der bisherige Kotrainer Hammann nun als spielender Chefcoach fortführen. Die Trainerrolle ist für den früheren Regionalligaakteur nichts gänzlich Neues, schließlich coachte er in der vergangenen Saison Landesligist SV Rodenbach. „Wir haben vollstes Vertrauen in Sascha“, sagt Dingert und ergänzt, dass Hammann die Oberligamannschaft des VfR zunächst bis zum Saisonende übernehmen werde. Der Abteilungsleiter erklärt weiter: „Wir werden ihm noch einen Kotrainer zur Seite stellen. Wer das sein wird, steht noch nicht fest.“

Künftiger Coach offen

Wer den VfR Baumholder in der kommenden Saison trainieren wird, ist derzeit offen. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir darüber keine Aussage treffen“, lässt Dingert wissen und ergänzt: „Der Fokus liegt zunächst auf der Rückrunde, mit dem Ziel die Oberliga zu halten.“ Die Voraussetzungen dafür hat Benny Früh mit seiner Arbeit geschaffen. Seine sofortige Vertragsauflösung dürfte seinem Ruf allerdings schaden.

Top-News aus dem Sport