Oberliga: TrainerCift hat jetzt wieder mehrAlternativen - Suche nachweiterem Torhüter läuft auf Hochtouren
RWK will Eisbachtal die Kirmes vermiesen – Koblenzer mit viel Respekt vor Neuling
Energischer Zweikampf an der Seitenlinie: Der Koblenzer Tyler-Jeremy Wozny (links) feierte beim 3:2-Sieg gegen Auersmacher ein starkes Debüt für Rot-Weiss und steuerte ein Tor zum Erfolg bei. Foto: René Weiss
René Weiss

Schon während der Saisonvorbereitung nahm Fatih Cift viel Lob und Anerkennung aus Reihen seiner Trainerkollegen entgegen. „Nach unserem 6:1-Sieg in Karbach haben wir häufiger gehört: ,Mensch, ihr habt aber eine gute Mannschaft zusammen und werdet in der Oberliga sicherlich oben mitspielen‘“, berichtet der Coach des FC Rot-Weiss Koblenz.

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Für bare Münze nimmt der 42-Jährige diese vagen Prognosen noch nicht. „Weil wir eine Vorbereitung mit Höhen und Tiefen hatten“, erinnert Cift nicht nur an den klaren Erfolg über den Oberliga-Konkurrenten auf dem Quintinsberg, sondern auch an die 1:2-Niederlage gegen A-Klasse-Aufsteiger SV Reinhardt’s Elf. Rot-Weiss eröffnete dann die Punktrunde mit einem überzeugenden 3:2-Erfolg über den SV Auersmacher, und auch dieses Ergebnis möchte Cift nicht allzu hoch aufhängen.

Am Samstag werden die Karten ab 16 Uhr neu gemischt. Dann gastiert RWK in Nentershausen bei Aufsteiger Sportfreunde Eisbachtal. „Wir dürfen nicht denken, dass es nach einem guten Spiel gegen Auersmacher jetzt reichen könnte, auch nur etwas weniger zu machen. Ich weiß, dass junge Spieler manchmal so denken. Deshalb war dieser Aspekt in der Kabine ein Thema bei uns. Wer diese Gedanken im Kopf hat, wird auf der Bank sitzen“, warnt Cift.

Interessante Spieler für Rot-Weiss

Der Koblenzer Kader gibt dem Trainer diese Option mittlerweile. „Wir sind in der Breite besser aufgestellt“, erklärt der Chef auf der RWK-Bank. Unter anderem im ehemaligen Hennefer Adrian Asani und Joel Cartus, der in der Vorsaison Stammspieler beim West-Regionalligisten FC Weegberg-Beeck war, lotste Rot-Weiss zwei interessante Spieler aufs Oberwerth. Cartus musste gegen die Saarländer schon zur Pause das Feld verlassen, nachdem er einen Schlag gegen Kopf bekommen hatte.

Schon Anfang der Woche meldete sich der 21-Jährige wieder einsatzfähig. Trainer Cift ist froh, denn: „Joel gibt unserer Mannschaft etwas, was uns fehlt. Er wird aber aufgrund seines Trainingsrückstands noch ein paar Wochen brauchen, bis er richtig auf der Höhe ist. Auch der von Wormatia Worms gekommene Younes Azahaf fiel gegen Auersmacher auf.

Sohn des Ex-Trainers kommt nicht

„Solche Spieler, die bei anderen Vereinen unter dem Radar fliegen, müssen wir holen“, schildert Cift, der aktuell auf der Torhüterposition noch Bedarf sieht. Gian-Luca Reck, der Sohn von Ex-Rot-Weiss-Trainer Oliver Reck, der zum Probetraining auf dem Oberwerth weilte und das Testspiel gegen den FC Astoria Walldorf bestritt, wird nicht der neue Mann im Tor sein. Der 21-Jährige schloss sich dem Niedersachsen-Oberligisten SV Wilhelmshaven an. Aktuell steht in Person Cedric Taxis, der gegen Auersmacher zwischen den Koblenzer Pfosten stand, nur ein Torhüter im Oberliga-Aufgebot.

Der A-Jugendliche Leo Kick nahm am Samstag als Ersatzmann auf der Bank Platz. Das soll kein Dauerzustand bleiben. „Wir haben ein paar Kandidaten im Blick und hoffen, dass sich hier in den nächsten Tagen etwas tut. Der Spieler, den wir holen, muss passen“, sagt Fatih Cift.

Fehlen werden gegen die jungen, spielstarken Eisbachtaler, die vor einer Woche in Karbach 1:1 spielten und gemessen an der Anzahl ihrer Torchancen auch drei Punkte hätten mitnehmen können, weiterhin der noch zweimal gesperrte Leon Gietzen sowie die beiden verletzten Nao Oriyama und Connor Klossek. Dafür dürfte Eldin Hadzic nach einer Trainingswoche mehr konditionell allmählich Fortschritte machen, und für Yusupha Sawaneh liegt inzwischen die Spielberechtigung vor, sodass dem Trainerteam zumindest zwei Optionen mehr zur Verfügung stehen werden.

Qualitäten des Gegners sind bekannt

Die Eisbachtaler wollten ihr erstes Saison-Heimspiel aufgrund ihres Kirmeswochenendes bereits am Freitagabend ab 18.30 Uhr austragen. RWK-Trainer Cift stimmte dieser Anfrage nicht zu. „Das bekommen wir aus beruflichen Gründen an einem Freitag nicht organisiert. Außerdem brauchen wir momentan jede Trainingseinheit. Dass wir abgesagt haben, hat nichts mit Eisbachtal zu tun. Wir hätten das bei jedem Gegner so entschieden.“

Die spielerischen Qualitäten der Westerwälder sind bekannt. Nun stellt sich die Frage, wie das junge Team des Aufsteigers mit der höheren Körperlichkeit in der Oberliga zurechtkommt. In Karbach zeigten die Sportfreunde, dass sich Trainer Thorsten Wörsdörfer zumindest in der gezeigten Form zunächst einmal keine Sorgen machen muss.

„Mein Karbacher Trainerkollege hat ja gemeint, dass wir körperlich für die Oberliga nicht so gut aufgestellt sind. Das habe ich nicht gesehen. Spielerisch und läuferisch waren wir die bessere Mannschaft“, sagte der ehemalige Profi nach dem Remis bei den Hunsrückern. Das ist auch Fatih Cift natürlich nicht verborgen geblieben: „Ich erwart am Samstag ein 50:50-Spiel.“

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