Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt tasteten sich beide Mannschaften in den ersten zehn Minuten der Partie vorsichtig ab. Nach dieser kurzen Findungsphase kamen die Rot-Weißen mit zunehmender Spieldauer immer mehr auf und übernahmen Zug um Zug die Spielkontrolle. Allerdings stellte Morlautern die Räume auf dem engen Kunstrasenplatz geschickt zu und ließ den Koblenzern im dicht besiedelten Mittelfeld kaum Platz zur Entfaltung. Dennoch sollten die Rot-Weißen im Verlauf der ersten Hälfte durch Hendrik Hillen zu zwei vielversprechenden Abschlüssen kommen. Einmal konnte SVM-Torwart Patrick Ruby glänzend parieren, ein weiteres Mal wurde der Ball kurz vor der Linie von der Morlauterer Defensive geklärt.
In der Halbzeitpause vollzog Cift einen Wechsel. Er brachte den quirligen Angreifer Armin Jusufi für Mittelfeldspieler Marvin Sauerborn und verstärkte damit die Offensive. „Marvin war mit Gelb vorbelastet, ich wollte kein Risiko eingehen. Zudem war das Zentrum in meinen Augen überfüllt, deswegen habe ich mich zu diesem Wechsel entschlossen“, erklärte Cift. Der Mut zu mehr Offensivpower wurde prompt belohnt, denn nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff gingen die Koblenzer in Führung. Nach einem abgewehrten Freistoß traf Emre Altin mit einem trockenen Flachschuss ins Eck zum 1:0. „Ein relativ simples, aber dennoch sehr schönes Tor von Emre“, freute sich Cift mit seinem Torschützen.
In der Folge erspielten sich die Koblenzer ein deutliches Chancenplus. So kamen die Rot-Weißen unter anderem zu einem Pfostentreffer. Zudem wuchs Morlauterns Torwart Ruby, eigentlich nur die Nummer zwei zwischen den Pfosten, über sich hinaus. „Der Junge hat wahrscheinlich das Spiel seines Lebens gemacht“, lobte Cift den gegnerischen Schlussmann, der mehrere Glanzparaden zeigte und sein Team damit im Spiel hielt. Auf der Gegenseite war Rot-Weiß-Keeper Tobias Oost nahezu beschäftigungslos. Nur einmal war sein Können gefordert, als er einen Schuss über die Latte lenkte. Mehr hatten die Hausherren im zweiten Durchgang nicht zu bieten. Cift: „Morlautern fehlt es aktuell an Selbstvertrauen. Im Vergleich zur letzten Saison ist das Team nur ein Schatten seiner selbst.“
Dennoch stand der Koblenzer Sieg aufgrund des knappen Spielstands bis kurz vor Schluss auf Messers Schneide. Die Entscheidung fiel erst in der 83. Minute, als Derrick Miles mit seinem sechsten Saisontreffer den 2:0-Endstand besorgte. „Wir hätten schon viel früher das zweite Tor nachlegen müssen. So war es am Ende eine Zitterpartie. Insgesamt können wir aber zufrieden sein. Spielerisch und von der Leidenschaft her war es ein guter Auftritt“, resümierte Cift. Dennis Smandzich