Campus-Bau geht voran
Rot-Weiss Koblenz wird Partner von Mainz 05
Noch ist hier eine Großbaustelle - aber bald soll auf dem Rot-Weiss-Gelände der Ball rollen. Das Areal vor dem Stadion ist ein wichtiger Faktor, um die ehrgeizigen Pläne des Rot-Weiss-Campus umzusetzen.
Sven Sabock

Der FC Rot-Weiss Koblenz intensiviert die Nachwuchsarbeit: Der Fußball-Oberligist verspricht sich einiges von der Kooperation mit Mainz 05. Zudem soll bald der Ball auf den neuen Plötzen auf dem Oberwerth rollen.

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Im Sommer wird für die Fußballer des FC Rot-Weiss Koblenz ein neues Zeitalter anbrechen. Irgendwann im August voraussichtlich, wenn zumindest auf dem neuen Kunstrasenplatz sowie auf einem Kleinspielfeld der Ball rollt, wird nicht zuletzt der Nachwuchs von der neuen Infrastruktur des Klubs enorm profitieren. „Der neue Kunstrasenplatz und auch das Kleinspielfeld werden sicher zur neuen Saison zur Verfügung stehen. Beim Rasenplatz, bei dem wir aus Kostengründen auf einen Rollrasen verzichten, wird man abwarten müssen, wie sich das Wetter entwickelt“, sagt Pit Arndt, Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats bei Rot-Weiss.

„Challenger-Teams“ von der E- bis zur C-Jugend

Nachhaltigkeit ist mit Blick auf den Campus das Zauberwort. Rund 250 Kinder und Jugendliche sollen an diesem zentralen Ort gefördert werden – in ihrem fußballerischen Können, aber auch, was ihren persönlichen Werdegang angeht. „Auch wenn wir mit dem Campus natürlich stark in den Leistungsbereich gehen, soll die soziale Komponente nicht vergessen werden“, sagt Brigitte Ziegler, Vorstand Jugend bei Rot-Weiss. So plant der Klub, von der neuen Saison an so genannte „Challenger-Teams“, also zusätzlich eine E3-, eine D3- und auch eine C3-Mannschaft zu melden. Teams, in denen Jugendspieler zum Einsatz kommen, die in ihrer Altersklasse nicht gleich den Sprung ganz nach oben geschafft haben. „Wir wollen uns damit auch in der Breite gut aufstellen. Und natürlich haben auch diese Jugendspieler, je nach Entwicklung, jederzeit die Chance aufzusteigen“, so Ziegler.

Ausbildungszentrum von der U8 bis zur U14

Was den Leistungsgedanken in Sachen Nachwuchsarbeit angeht, so wird Rot-Weiss Koblenz von der neuen Spielzeit an einen erfahrenen und qualifizierten Partner an seiner Seite haben. In diesen Tagen wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 und dem FC Rot-Weiss Koblenz unterzeichnet, der ab dem 1. Juli gilt. Mit seinen Junioren-Mannschaften von der U8 bis hin zur U14 gilt Rot-Weiss fortan als offizielles Ausbildungszentrum von Mainz 05. Ziel dieser Kooperation ist laut Vertrag „die gemeinsame Ausbildung von Nachwuchsfußballspielern der Altersklassen U8 bis U14 auf höchstmöglichem Niveau“.

Eisbachtal als weiterer Partner in der Region

Es wird in den nächsten Jahren danach einen regen fachlichen Austausch zwischen beiden Klubs geben. Es wird Fortbildungsveranstaltungen für Campus-Mitarbeiter von Rot-Weiss in Mainz, Möglichkeiten zum Fördertraining und zur Hospitation geben. Rot-Weiss verpflichtet sich wiederum unter anderem dazu, „zwischen den Parteien abgestimmte Strategien und Inhalte ordnungsgemäß umzusetzen“ und „seine Wertevermittlung an die Spieler des Ausbildungszentrums mit der entsprechenden Wertevermittlung von Mainz 05 abzugleichen“. Seit zwei Jahren schon kooperieren die Eisbachtaler Sportfreunde mit Mainz 05 und haben ebenfalls den Status eines Ausbildungszentrums.

„Wir erhoffen uns viele Impulse für die Ausbildung unserer Talente.“
Rot-Weiss-Campusleiter Michael Rech

Natürlich sind sie bei den Koblenzern happy über die künftige Kooperation. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und den Austausch mit Mainz 05, von dem wir uns viele Impulse für die Ausbildung unserer Talente erhoffen“, sagte Campus-Leiter Resch. An den Kosten, die ein solcher Campus nun mal mit sich bringt – lizenzierte Trainer, Materialkosten, Platzpflege etc. - ,sollen sich ab der Saison 2025/26 auch die Eltern der jugendlichen Kicker beteiligen. Rot-Weiss ruft hier eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von 19 Euro monatlich auf. „Ein Beitrag für unsere Jugend und damit für unsere Zukunft“, wie es in einer Pressemitteilung von Rot-Weiss heißt.

Campus-Leiter Resch geht es bei allem darum, dass alle Beteiligten – von den Eltern bis hin zu den Sponsoren – erkennen sollen, „dass da etwas Solides mit Perspektive entsteht“. Im Idealfall schafft es der Campus mit seiner nachhaltigen Nachwuchsarbeit, dass pro Jahrgang ein, zwei oder drei Spieler am Ende der Sprung in die 1. Seniorenmannschaft gelingt. „Wir wollen die wirtschaftlichen Voraussetzungen schaffen, um mit der 1. Mannschaft dauerhaft in der Regionalliga spielen zu können“, hält Resch abschließend fest. Neue Plätze, ein neues Jugendkonzept, der Bau eines neuen Vereinsheims auf einer Fläche von rund 900 Quadratmetern, für den bereits der Bauantrag gestellt wurde, und die Kooperation mit einem Fußball-Bundesligisten bieten dazu ganz gute Voraussetzungen.

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