Nach 0:1 gegen Trier:Trainer Cift mag dieCharakterfrage beimTeam nicht stellen
Rot-Weiss Koblenz ist „ziellos unterwegs“ – Planungen für nächste Saison laufen
Für den Rot-Weiss-Angreifer Nao Oriyama (rechts) gab es in dieser Szene gegen die beiden Trierer Christopher Spang (links) und Noah Herber nichts zu holen. Foto: René Weiss
René Weiss

Drei Niederlagen nach Gang – das gab es für Oberligist Rot-Weiss Koblenz noch nicht in dieser Spielzeit. Beim 0:1 (0:1) gegen den souveränen Tabellenführer Eintracht Trier zogen sich die Koblenzer gut aus der Affäre, aber am Ende schlug dann doch wieder ein Negativerlebnis zu Buche.

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Natürlich kann das auch Trainer Fatih Cift nicht gefallen. „Ich verliere generell nicht gern. Und schon gar nicht dreimal in Serie. Auf der anderen Seite sind diese Niederlagen natürlich auch zu erklären“, sagt Cift und spielt auf eine ganze Reihe von Verletzungen und Erkrankungen von Spielern seit Jahresbeginn an.

Nicht in Negativstrudel geraten

Irgendwie plätschert es aber gerade so dahin bei den Rot-Weissen. Nach oben kaum noch Chancen, nach unten kaum gefährdet. Keine ungefährliche Situation, muss die Mannschaft doch aufpassen, nicht in einen Negativstrudel zu geraten. Und im Fußball ist die Pflicht nicht allein schon damit erfüllt, wenn die Tabelle so gut wie keine Abstiegsgefahr mehr signalisiert. Es geht auch darum, einen fairen Wettbewerb zu garantieren, indem jeder Spieler in jedem Spiel alles gibt. Es gibt die Verantwortung den Sponsoren gegenüber und nicht zuletzt spielt jeder Akteur in jeder Partie auch um seine Zukunft.

All das ist Cift sehr wohl bewusst. Und für ihn steht fest: die Charakterfrage muss er als Trainer der Mannschaft nicht stellen. Nicht bei der Niederlage gegen Trier („die Jungs waren mutig und haben alles gegeben“) und auch nicht, was den weiteren Verlauf der Spielzeit angeht, in der es für den einen oder anderen Akteur auch um seine Zukunft bei Rot-Weiss geht. Denn natürlich sind die Planungen für die kommende Saison längst angelaufen.

Verein hat eine Liste vorliegen

„Ich habe dem Verein schon im Dezember eine Liste übergeben“, berichtet Cift. Eine Liste mit Streichkandidaten, mit Spielern, die nach Auffassung des Trainers auf jeden Fall gehalten werden sollen. Und eine Liste mit Spielern, „hinter denen noch ein Fragezeichen steht und die sich beweisen müssen“. Womöglich weiß der eine oder andere Akteur bereits, dass er gut daran täte, sich für die nächste Saison einen anderen Verein zu suchen. Denn das räumt der Trainer ein: „Wir sind, was die Tabelle angeht, quasi ziellos unterwegs. Und der eine oder andere Spieler vielleicht auch motivationslos.“ Cift kann nur nicht darauf reagieren, wie er es sich wünschen würde. Das gibt der Kader qualitativ und quantitativ einfach nicht her.

Noch drei bis fünf Punkte holen

So dürfte der Coach fürderhin auf Spieler setzen, die – wie im Spiel gegen die Eintracht – „mit Herz und Seele dabei sind“. Denn „drei bis fünf Punkte werden wir noch brauchen“, rechnet Cift vor. Und er ist davon überzeugt, dass die Mannschaft diese noch holen und bis zum letzten Spieltag eine tadellose Einstellung zeigen wird.

Rot-Weiss Koblenz: Grote – Wilki, Alsela, Ndouop, Klossek – Weidenbach, Farajli (46. Borger, 80. Streller), Shimoda, Gietzen (68. Albera) – Oriyama, Doll (80. Wozny).

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