Diefflen. Der letzte Auftritt vor dem großen Pokalfinale am kommenden Wochenende ging gründlich daneben: Statt sich mit einem positiven Ergebnis oder zumindest einer ansprechenden Leistung für das Duell mit dem FV Engers am Samstag (12.30 Uhr, Oberwerth) in Stimmung zu bringen, muss Fußball-Oberligist Rot-Weiss Koblenz ein 0:4 beim FV Diefflen aufarbeiten. Noch dazu saßen auf der Heimfahrt zwei verletzte Akteure im Bus. „Vielleicht ist es auch ein bisschen menschlich“, blickte Rot-Weiss-Trainer Fatih Cift auf die Gesamtsituation der vergangenen Wochen. Seit geraumer Zeit geht es für sein Team in der Liga sportlich um nicht mehr allzuviel, das Endspiel spukt in den Köpfen herum – und zudem hat die vergangene englische Woche mit dem dünnen Kader Kraft gekostet.
„Ich hätte eigentlich schon nach zehn Minuten fünf Leute auswechseln können.“
Rot-Weiss-Trainer Fatih Cift
Gleichwohl hat es Cift überhaupt nicht gefallen, was er vor allem in der ersten Halbzeit zu sehen bekam. Zur Pause stand es bereits 4:0 für die Gastgeber, die durch den Erfolg ganz nebenbei praktisch gerettet sind. „Ich hätte eigentlich schon nach zehn Minuten fünf Leute auswechseln können“, sah Cift, dass nahezu allen Akteuren an diesem Nachmittag die nötige Spannung fehlte. Dass er nach gut einer halben Stunde Eugene Dennis und Alexander Shehada aus der Partie nahm, war im Fall von Dennis einer Verletzung geschuldet, Shehada drohte Gelb-Rot.
A-Junior Julius Hamm ist bei den Toren machtlos
Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0 für die Saarländer, bis zur Pause kam es mit zwei weiteren Treffern noch dicker für Rot-Weiss – mit dem 4:0 nach 45 Minuten waren bereits alle Zweifel beseitigt, wer die Partie gewinnen würde. Ausgenommen von der Kritik des Trainers war Torwart Julius Hamm. Weil die etatmäßige Nummer eins Maxi Grote erkrankt fehlte und dessen Vertreter Cedric Taxis in der zweiten Mannschaft ausgeholfen hatte, rückte der A-Junior zwischen die Pfosten. „Er hat seine Sache gut gemacht“, sagt Cift über Hamm, der in der kommenden Saison in den Oberliga-Kader aufrücken.
Nach dem Seitenwechsel stabilisierte sich Rot-Weiss zumindest und musste keine weiteren Gegentreffer hinnehmen. „Wenn ich dann den einen oder anderen jungen Spieler sehe, der überhaupt nicht damit einverstanden ist, dass es 0:4 steht und der dagegen angehen will, dann finde ich das eine bemerkenswerte Reaktion“, sagte Cift, der dies wohl auch mit Blick auf das Pokalspiel gegen Engers zur Kenntnis nahm. „Es zeigt, dass es genügend Charaktere in der Mannschaft gibt, die es nicht einfach austrudeln lassen.“
Azahaf kommt rein – und verletzt wieder raus
Cifts Fazit eines wenig erquickenden Samstags, an dem sich obendrein der eingewechselte Younes Azahaf verletzte und wieder vom Feld musste: „Das hatten wir ja schon häufiger, dass wir in Spielen, in denen es um wenig geht, dann einfach nicht da sind – aber in den Spielen, in denen es um etwas geht, haben wir ja unsere Leistung gebracht.“ Am nächsten Samstag wäre so ein Spiel, in dem es um etwas geht.
Rot-Weiss Koblenz: Hamm – Ndouop, Alsela, Dennis (34. Cartus), Sanchez (46. Sivic) – Wozny, Asani – Tchadjei, Hadzic (46. Ahmetaj), Shehada (34. Azahaf/57. Matsui) – Oriyama.