Unnötig hart stieg Daum beim Stand von 3:1 an der Seitenauslinie gegen einen Waldalgesheimer ein. Unmittelbar vor der Gästebank. Schiedsrichter Niclas Zemke erkannte „ein grobes Foulspiel, ohne Rücksicht auf den Gegenspieler“, sagte er, und zeigte Daum die Rote Karte. Damit wird er mindestens die zwei letzten Spiele dieses Jahres aussetzen müssen. Unter anderem in der wichtigen Partie beim Tabellenschlusslicht Ahrweiler BC.
Begonnen hatte die Begegnung etwas träge. Auch weil Waldalgesheim zunächst überlegen agierte. „Die ersten 20 Minuten waren ordentlich“, sah es auch Gästetrainer Marcel Fennel so in seiner Analyse. Danach schwand die Gästeherrlichkeit. Tim Müller brachte die Gastgeber mit 1:0 in Führung, weil er nach einem Eckball zu richtigen Zeit am rechten Fleck war und Gästekeeper Pasquale Patria überwand (22.).
Heimer versenkt gekonnt zum 2:0
Timo Wollnys starkem Einsatz war es zu verdanken, dass Jonas Heimer seinen sechsten Saisontreffer verbuchte. Der Jungdynamiker Wollny eroberte an der Strafraumgrenze den Ball, brachte die Polyesterkugel in die Mitte, wo Heimer gekonnt zum 2:0 für Kirchberg versenkte (35.). Das wurde der Halbzeitstand, auch wenn Jannik Auler mit einem abgefälschtem Schuss noch knapp das 3:0 verfehlte (42.).
Wieder Heimer sorgte für den ersten Aufreger in Halbzeit zwei. Technisch fein manövrierte er Alemannias Abwehr aus. Anstatt selbst abzuschließen, entschied er sich für die falsche Lösung, passte quer zu keinem mitgelaufenen Mitspieler. Danach passierte ein unerklärlicher Bruch im Kirchberger Spiel. Zuerst bekam Can Özer zurecht ein Tor wegen Abseits spät aberkannt. Doch dann war Jannik Rode im Strafraum mit der Hand am Ball. Es gab Elfmeter, den Özer zum 2:1-Anschlusstreffer nutzte (69.).
Daum trifft zum 3:1 und kassiert dann noch Rot
Die Gäste wurden aktiver, hatten aber die Füße an diesem Tag nicht richtig justiert. Richtig gute Torschussmöglichkeiten landeten in dem angrenzenden Landwirtschaftsbetrieb hinter dem Sportgelände. Erlösung für Kirchberg brachte mitten in die Drangphase der Gäste Kapitän Daum. Mit seiner Urgewalt haute der robuste Kirchberger Sturmführer den Ball derart hart in Richtung Waldalgesheimer Tor, dass auch dem klasse Torhüter der Alemannia nichts anderes übrig blieb, als das Spielgerät aus dem Netz aufzusammeln. Es stand nach 77 Minuten 3:1 für Kirchberg. Dabei blieb es bis zum Ende, auch wenn der Abschluss mit Daums Roter Karte nicht so rühmlich war.
Kirchberg befindet sich auf richtigem Weg
Waldalgesheim Trainer Marcel Fennel fasste die Begegnung so zusammen: „Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht. Das war eine luftige Verteidigung.“ Auf die Frage, ob er gegen Hunsrück-Vereine einfach Pech habe (vor einer Woche 2:5 gegen Karbach), antwortete er: „Das kann man an der Geografie nicht festmachen. Das ist wie eine Schablone der letzten Spieltage.“
Patrick Joerg auf Kirchberger Seite war natürlich zufrieden: „Wir haben den zweiten Sieg in Folge eingefahren und verdient gewonnen. Den Deckel hätten wir schon früher draufmachen müssen. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.“
Kirchberg: M. Reifenschneider – Rode, Hohns, T. Reifenschneider, Müller (79. Sarioglu), Özer, Kerzan, J. Heimer (65. Sagel), F. Daum, Wollny (87. Gohres), J. Auler (87. Weber).
Waldalgesheim: Patria – F. Haas (46. Yakut), Schmitt (86. Schmidt), Platten (90.+1 Baba), Braun, Manneck, Neal, Bilotta, Gräff, Ludwig (46. Wheeler), Özer.
Schiedsrichter: Niclas Zemke (Püttlingen ).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Müller (22.), 2:0 J. Heimer (35.), 2:1 Özer (Handelfmeter, 69.), 3:1 F. Daum (77.).
Besonderheit: Rot für F. Daum (Kirchberg) wegen groben Foulspiels (90.+3).