Rheinland-Pfalz/Koblenz
Nach zwei Vorfällen in der Region: Weiteres Fußballspiel taucht auf illegaler Wettplattform auf
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Mehrere Amateurfußballspiele in der Region sind innerhalb weniger Wochen ins Visier illegaler Wettanbieter geraten.
René Weiss

Erst der TuS Dietkirchen bei Limburg, dann die Eisbachtaler Sportfreunde aus Nentershausen – zwei Amateurfußballspiele in der Region sind binnen weniger Tage in den Fokus illegaler Wettanbieter geraten. Nun gibt es einen dritten Fall, wie ein Informant unserer Zeitung exklusiv berichtet.

Neben dem hessischen Verbandsligisten und dem Westerwälder Oberligisten ist nun auch die TuS Koblenz ins Visier der illegalen Wettindustrie geraten. Wie ein Insider der Szene unserer Zeitung berichtet, werde das Oberligaspiel der Koblenzer am Mittwochabend gegen SV Viktoria Herxheim auf diversen Portalen im In- und Ausland zum Wetten angeboten.

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Ein Screenshot des Informanten zeigt die Wettquoten auf das Spiel der TuS Koblenz gegen Herxheim.
Screenshot/TM. Screenshot/Rhein-Zeitung

Desweiteren bestehe nach Angaben des Informanten die hohe Wahrscheinlichkeit, dass das betroffene Spiel von den Sportwettenanbietern als Livewette angeboten wird. Das bedeutet, dass in diesem Fall ein sogenannter Datenscout vor Ort sein wird. „Diese Person ist das entscheidende Bindeglied zwischen Spielfeld und dem weltweiten Livewetten-Angebot“, sagt der Kenner. Zur Erklärung: Die Datenscouts versorgen von den Plätzen der Republik aus per Smartphone Statistikdienstleister mit Livespieldaten und -spielzügen. Diese Daten landen dann wiederum auf Dutzenden internationalen Wettportalen, wo Livewetten auf Spiele abgeschlossen werden können – mit sich ändernden Quoten.

Das Problem: Wetten auf Amateurspiele sind in Deutschland verboten und laut Glücksspielstaatsvertrag illegal. Denn die Gefahr, die von solchen Wetten ausgeht, ist riesig. Wo Sportwetten stattfinden, wird stets die Integrität des Sports angegriffen. Je geringer die Entgelte der Spieler, umso anfälliger seien diese für Manipulation, wird die Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in einer Doku des Bayerischen Rundfunks (BR) zu dieser Thematik zitiert.

Beide Vereine sind im Vorfeld des Spiels am Mittwoch über die Situation informiert worden. Zu treffende Maßnahmen werden nun besprochen.

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