Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar: Wiesbachs Torjäger entscheidet Spiel mit Doppelschlag - Moral und gute Chancen reichen nicht
Mpassi trifft Eisbachtal eiskalt tief ins Mark – Sportfreunde müssen sich Hertha Wiesbach geschlagen geben
In dieser Szene entwischte Eisbachtals Robin Stahlhofen (am Ball) dem Wiesbacher Kapitän Oliver Hinkelmann, in der 37. Minute markierte der Sportfreunde-Stürmer dann den 1:2-Anschlusstreffer. Da diesem kein weiteres Tor für die Gastgeber folgte, gingen die drei Punkte an die Hertha. Foto: Andreas Hergenhahn
Andreas Hergenhahn

Nentershausen. In der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar haben die Sportfreunde Eisbachtal am elften Spieltag durch eine 1:2 (1:2)-Niederlage gegen Tabellennachbar Hertha Wiesbach die Chance verpasst, sich weiter ins gesicherte Tabellenmittelfeld abzusetzen.

Für den FC aus dem Saarland waren drei Faktoren ausschlaggebend, nach drei Niederlagen wieder einmal einen Dreier zu landen: ihr überragender Torhüter, der aktuelle Top-Torjäger der Liga, den sie in ihren Reihen haben, und am Ende auch das nötige Spielglück.

In einer zunächst ausgeglichenen Anfangsviertelstunde suchten beide Teams die Lücke in der gut gestaffelten Abwehrreihe des Gegners, Lukas Reitz war aber in der 14. Minute der einzige, der diese fand. Sein platzierter Flachschuss ging knapp an Wiesbachs Tor vorbei. Damit übernahmen die Westerwälder die Initiative und bestimmten die gesamte Partie bei einem deutlichem Plus an Spielanteilen. Der Belohnung in Form von Toren stand aber Wiesbachs Schlussmann Philip Luck im Weg, der zunächst einen Direktschuss von Steffen Meuer nach glänzender Reitz-Vorlage mit einer Klasseparade klärte (22.). Nur drei Minuten später machte Luck mit einer tollen Reaktion die Chance von dem alleine vor ihm auftauchenden Reitz zunichte.

Auf der Gegenseite verbuchten die Saarländer in der 27. Minute ihre erste Torgelegenheit überhaupt. Aber den vor dem Anpfiff schon siebenfach erfolgreichen Torjäger Ruddy Mpassi hatte die Eisbären-Abwehr nicht so wirklich auf der Rechnung. Viel zu leichtsinnig, ließ man Wiesbachs Knipser – in einer zunächst eher nicht gefährlich anmutenden Situation – frei zum Kopfball kommen. Mpassi setzte das Spielgerät aber unter die Torlatte zur Gästeführung ins Netz.

Nur fünf Minuten später durfte Wiesbachs Angreifer seinen neunten Saisontreffer bejubeln. Fabio Pelagis präzise Hereingabe durfte er, wieder sträflich freistehend, aus zehn Metern ins Netz bugsieren. Der Spielverlauf war nun komplett auf den Kopf gestellt.

Eisbachtal hatte die Partie bestimmt – und Wiesbach gnadenlos effektiv auf 2:0 erhöht, was Trainer Marco Reifenscheidt mächtig ärgerte. „Wir haben die erste halbe Stunde komplett verschlafen, zwei vermeidbare Tore kassiert und es dann nicht geschafft, trotz drückender Überlegenheit das Spiel zu drehen“, sagte der Coach der Sportfreunde.

Reitz (33.) und Robin Stahlhofen (35.) hatten für sein Team gute Möglichkeiten ausgelassen, ehe Stahlhofen die Hoffnung auf einen siegreichen Nachmittag aus Westerwälder Sicht aufleben ließ. Trickreich hatte er sich in Schussposition gebracht, und gegen seinen wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze war Luck in der 37. Minute machtlos.

Auch nach dem Wechsel ging das Spiel ausschließlich Richtung Wiesbacher Tor, Luck vereitelte aber gefährliche Schüsse von Marc Tautz (48.) und Gabriel Jost (62.) wiederum glänzend. Moral konnte man den Gastgebern nicht absprechen, selbst die Rote Karte für Tommy Brühl (76.), der den durchgeeilten Marcel Jung in der Position des letzten Mannes von den Beinen holte, ließ das Reifenscheidt-Team nicht aufstecken. Dennoch verließ das Spielglück die Eisbachtaler, einen satten Reitz-Kracher aus 25 Metern entschärfte wieder Luck (80.), ein perfekt geschossener 20-Meter-Freistoß von Eito Nakai krachte gegen Wiesbachs Lattenkreuz (83.).

Gegen nun mit Mann und Maus stürmende Eisbären hätten die effektiv konternden Gäste dann allerdings auch endgültig den Deckel zumachen können. Eisbachtals Torhüter Niklas Kremer klärte aber gleich dreimal glänzend gegen Giovanni Runco (88., 89., 90.+2) und stand damit dem überragenden Luck auf der Gegenseite in nichts nach. „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, spielerisch haben wir Luft nach oben“, sagte Hertha-Coach Michael Petry nach dem glücklichen Sieg seiner Mannschaft.red

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