Fußball-Oberliga: FVE erreicht nach zweimaligem Rückstand ein 2:2 gegen Ludwigshafen - Von Haacke scheidet verletzt aus
Mit viel Moral kommt Engers zweimal zurück – FVE spielt 2:2 gegen Ludwigshafen
Die Fußballer des FV Engers (in Grün) im Vorwärtsdrang: Zweimal lagen die FVE-Spieler im Oberliga-Heimspiel gegen den FC Arminia Ludwigshafen zurück, und zweimal kämpften sie sich wieder zurück. Das 2:2 war gegen die hinter Engers platzierten Ludwigshafener zwar keine Glanzleistung, aber der FVE hielt den Gegner damit auf Distanz und sammelte einen wichtigen Punkt für den Klassenverbleib. Foto: Jörg Niebergall
Jörg Niebergall

Engers. Der große Befreiungsschlag mit drei Punkten in Richtung endgültiger Klassenverbleib in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar blieb aus. Am Ende musste sich der FV Engers mit einen 2:2 (0:1)-Unentschieden gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten FC Arminia 03 Ludwigshafen zufriedengeben. Überschattet wurde der Punktgewinn von einer schweren Verletzung von FVE-Mittelfeldspieler Jonas Von Haacke in der 78. Minute.

Auch wenn der Klassenverbleib für den FV Engers nach dem 2:2 in greifbarer Nähe ist, kann bei den Grün-Weißen getrost von einem personellen Seuchenjahr gesprochen werden. Schien sich die personelle Situation Anfang vergangener Woche langsam etwas zu entspannen, traf es den Oberligisten im Heimspiel erneut knüppelhart. Zunächst musste Hassan Kesikci am Morgen vor der Partie verletzungsbedingt absagen, ehe sich kurz vor Spielbeginn Jonathan Kap, der bereits auf dem Spielberichtsbogen stand, beim Aufwärmen verletzte und ebenfalls passen musste.

Im Spiel verletzte dann auch noch Jonas Von Haacke bei einem Sprint ohne gegnerische Einwirkung so schwer, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. „Das tut mir leid für Jonas. Er ist ein absoluter Leistungsträger auf und neben dem Platz“, sagte FVE-Trainer Sascha Watzlawik.

Diese negativen Begleitumstände blieben natürlich nicht ohne Auswirkungen auf die Engerser Ausrichtung im Duell gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn aus Ludwigshafen. So rutschte Goran Naric für den zuletzt starken Kap in die Anfangsformation. Zwar kamen die Gastgeber durch Enrico Rößler (4.) zu einer Großchance in der Anfangsphase, doch die Gäste gingen mit ihrer ersten Möglichkeit früh in Führung. Ein Schuss aus 20 Meter Entfernung von Ludwigshafens Angreifer Steffen Straub lag plötzlich im Engerser Netz (7.). Dabei machte FVE-Torhüter Stefan Djordjevic keine gute Figur.

Jedoch konnte Djordjevic durch mehrere Glanztaten im Verlauf der Partie seinen Fehler wieder gutmachen: Er entwickelte sich zum besten Akteur auf dem Platz. So verhinderte er gegen Robert Langer (13.), Noah Maier (21.), Straub (33.; 36.) und Matteo Monetta (41.) bis zum Pausenpfiff einen höheren Rückstand.

Auch nach Wiederbeginn stand Djordjevic zunächst weiter im Mittelpunkt, als Maier (52., 60.) und Monetta (52.) es versäumten, den Vorsprung auszubauen. „Das war bis dahin ein richtig gutes Auswärtsspiel von uns. Wir müssen uns nur an die eigene Nase packen, dass wir so viele hochkarätige Chancen haben liegen gelassen“, analysierte FCL-Trainer Andreas Brill den Auftritt seiner Elf in den ersten 60 Minuten.

Doch mit der Einwechslung von Louis Klapperich wurde Engers stärker, und Klapperich sorgte sieben Minuten später für den 1:1-Ausgleich (67.). Ludwigshafen wirkte angeschlagen, doch ein Blackout von FVE-Verteidiger Yasin Yaman sorgte für die erneute Führung der Gäste. Im äußeren linken Eck des Strafraums brachte Yaman seinen Gegenspieler Tim Amberger ohne Not zu Fall. Der gute Schiedsrichter Jan-Vincent Ritter aus Münchweiler-Alsenz entschied sofort auf Elfmeter. Den verwandelte Monetta sicher zum 2:1 für Ludwigshafen (70.).

„Wir waren zu diesem Zeitpunkt aus dem Spiel. Engers tut uns aber den Gefallen und holt uns zurück“, sah Brill den verwandelten Strafstoß als „vielleicht spielentscheidend“ an. Doch wie so oft in den vergangenen Wochen zeigte Engers in den Schlussminuten Moral. Obwohl der verletzte Von Haacke mit starken Schmerzen noch minutenlang neben dem Spielfeld auf seinen Abtransport warten musste, drängten seine geschockten Mitspieler vehement auf den Ausgleich. Der gelang Enrico Rößler mit einem leicht abgefälschten Fernschuss in der 87. Minute.

Fast wäre dem FVE sogar noch der Siegtreffer gelungen, als der eingewechselte Aleksandar Naric einen Eckball per Kopf an den zweiten Pfosten verlängerte. Doch Thilo Kraemer verfehlte das Tor um Zentimeter (90.+5).

„Das Spiel hatte sich den Witterungsbedingungen angepasst. Es gab auf beiden Seiten mal Sonne, aber auch viel Regen.“ Mit dieser Einschätzung der 90 Minuten waren sich Watzlawik und Brill einig, wobei Brill feststellte: „Der Punkt nutzt Engers mehr, da sie weiter vier Punkte Vorsprung und das bessere Torverhältnis gegenüber uns bewahren konnten.“

Dagegen wusste Watzlawik nicht recht, ob er sich freuen, oder ärgern soll. „Das war ein Punkt des Willens. Meine Mannschaft ist zwei Mal toll zurückgekommen. Die Verletzung von Jonas ist aber ein echter Wermutstropfen. So langsam gehen uns die Spieler aus.“

Engers: Djordjevic – Yaman, Brato (60. Klapperich), Kraemer, Meinert – Brahaj, Stieffenhofer – Rößler, Von Haacke (80. Lahn), Simons (90.+4 Aleksandar Naric) – Goran Naric.

Ludwigshafen: Schneider – Esslinger, Fall, Hartlieb, Langer – Pantano, Antonaci (90.+3 Cultrera) – Hommrich, Strauch (63. Amberger), Maier – Monetta (82. Lindner).

Tore: 0:1 Steffen Straub (7.), 1:1 Louis Klapperich (67.), 1:2 Matteo Monetta (70., Foulelfmeter), 2:2 Enrico Rößler (87.).

Schiedsrichter: Jan-Vincent Ritter (Münchweiler-Alsenz).

Zuschauer: 200.

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