„Pierre und ich sind befreundet. Ich kann das auch klar trennen, habe ihm aber meinen Entschluss in einem ruhigen und guten Gespräch mitgeteilt“, erläuterte Eberhardt, der die weitere Abwicklung der Angelegenheit an Klaus Schuster, den Sportlichen Leiter, übergeben hat. Schließlich besitzt Merkel noch einen Vertrag bis 2023 bei den Bingern. Der Stürmer war am Mittwoch unübersehbar unzufrieden gewesen über seine Nichtberücksichtigung für das Oberliga-Derby gegen die Alemannia aus Waldalgesheim. Nach dem 4:3-Sieg seines Teams stand er lange mit dem Trainerstab des Gegners zusammen. Das Derby-Verhalten Merkels dürfte das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Der Bad Kreuznacher wollte sich gestern auf Anfrage nicht äußern. Der ehemalige Zweitliga-Spieler war im Januar 2020 vom Regionalligisten Berliner AK an den Rhein gewechselt und markierte in 24 Oberliga-Partien 15 Buden.
Nicht nur Merkel fehlte in Ludwigshafen. Eberhardt hatte auch auf Julian Hohns, Antonio Serratore und Baris Yakut verzichtet, alle drei kehren aber am Samstag zum Start der Abstiegsrunde zurück. Hohns fehlte aus privaten Gründen, Serratore und Yakut wurden geschont, weil sie angeschlagen waren. Dafür feierte Burak Tasci sein Debüt und Comeback bei den Bingern. „Er hat das sehr gut gelöst. Menschlich ist Burak eh klasse, auch sportlich hilft er uns“, sagte Eberhardt. Die beiden schnellen Gegentore, die das Spiel frühzeitig entschieden hatten, konnte aber auch Tasci nicht verhindern. David Braun traf nach drei Minuten für die Arminia, Matteo Monetta erhöhte nach 19 Minuten. „Die restlichen 71 Minuten haben wir ein 0:0 gehalten. Das war ordentlich“, urteilte Eberhardt, der sich allerdings ärgerte, dass die beiden Treffer so früh nach eigenen Fehlern gefallen waren. „Das war so nicht eingeplant“, erklärte der Coach. Zu Beginn der zweiten Hälfte flog ein Kopfball von Sebastian Platten nach einer Ecke am Pfosten vorbei. „Gelingt uns da das 1:2, geht vielleicht ein Ruck durch die Mannschaft. Was so ein Tor bewirken kann, haben wir ja gegen Waldalgesheim gesehen“, sagte Eberhardt.
Sehr ungewöhnlich: In der englischen Woche liefen nun drei Torhüter für die Hassia auf. „Fabian Haas hat das in Trier gut gemacht, Ivan Tadic hat es gegen die Alemannia bravourös gelöst, und auch Kay Schotte hat in Ludwigshafen zwei, drei Dinger gehalten“, zählte Eberhardt auf und ergänzte: „Torhüter sind bei mir wie Feldspieler. Ich bin gespannt, was sie diese Woche im Training anbieten und welche Entscheidung wir dann für Eppelborn treffen.“Olaf Paare
Hassia Bingen: Schotte – Vassiliou, Platten, Tasci, Neal – Neumann, Majchrzak (55. Mukamba) – Seo, Yüksel (66. Wex), Esmaieli – Ürel.