„Natürlich hätten wir gegen Koblenz gerne Glück gehabt und das Ding gewonnen“, bekennt der Trainer der Sportfreunde. „Aber früher haben wir solche Spiele oft noch verloren. Jetzt haben wir wenigstens einen Punkt geholt.“ Letztlich sei es wohl eine Frage der Zeit gewesen, wann der Ausgleich fällt. „Somit ist das Ergebnis insgesamt auch verdient“, gesteht Reifenscheidt.
Während die TuS nach dem 1:2-Pausenrückstand das Geschehen in Halbzeit zwei an sich zu reißen wusste, „waren bei uns nicht nur die Beine schwer, sondern auch der Kopf“, wie es der Eisbären-Coach formuliert. „Meine Mannschaft war nach der Pause wie ausgewechselt.“ Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Ohnehin von vielen Ausfällen geplagt, verschärfte sich die personelle Situation im Laufe des Spiels weiter. Moritz Hannappel musste schon nach knapp 40 Minuten raus und wird ebenso ausfallen wie Johannes Moog, der sich zu Beginn des zweiten Durchgangs kurz nach seiner Einwechslung schwer verletzte.
„Tragisch, traurig, nervig“ sei das ganze Thema, fasst Reifenscheidt den Komplex „Verletzungen“ zusammen, der dazu führe, dass Spieler auf Positionen eingesetzt werden, die ihnen fremd sind, oder ungewollt Wechsel vorgenommen werden müssen, die so nicht vorgesehen sind.
„In dieser Klasse werden die Spiele oft von der Bank entschieden“, sagt der Trainer der Eisbachtaler Sportfreunde. „Wenn du da nicht nachlegen kannst, musst du auch mal einen Punkt mitnehmen wie jetzt gegen die TuS.“ In jedem Spiel dieser körperlich wie mental fordernden Runde gehe es letztlich auch um Frische. Das sei am Mittwochabend in Engers wieder der Fall, wo für Reifenscheidt „Entschlossenheit und Konzentration“ wichtige Faktoren sind, um zum Erfolg zu kommen.
„Wir müssen alles reinwerfen“, fordert der Trainer von seiner Eisbachtaler Mannschaft, die er grundsätzlich „als Außenseiter“ sieht. Schließlich haben die Gastgeber nach schwachem Start zuletzt das Siegen für sich entdeckt. „Dieser Trend war zu erwarten“, sagt Reifenscheidt. Seinem Engerser Trainer-Kumpel Sascha Watzlawik gönnt er den Erfolg auch – eben nur nicht am Mittwoch.
„Bis jetzt haben wir aber immer ganz gut ausgesehen gegen Engers“, findet Reifenscheidt. Auch im bis dato letzten Aufeinandertreffen war das der Fall, jedoch entschied ein Treffer des Ex-Wirgesers Sören Klappert in der sechsten Minute der Verlängerung am 15. August vergangenen Jahres das damalige Rheinlandpokal-Halbfinale zugunsten des FV Engers. Eine der überragenden Figuren auf dem Platz war damals Eisbachtals Julius Duchscherer, dem an diesem Tag vieles gelang – nur kein Tor. Zuletzt fehlte der Kreativspieler seiner Mannschaft, am Mittwoch in Engers ist er wieder dabei. Vielleicht ist das ein gutes Omen im Duell des Tabellensechsten beim Tabellenachten, in dem es auf jede Kleinigkeit ankommen kann.