Nach der Neuordnung des Vorstands mit Christian Schwinn als Vorsitzendem und Marko Schwarz als Teil des geschäftsführenden Vorstands hat der SC Idar-Oberstein die nächste große Personalentscheidung getroffen. Marco Reich fungiert ab sofort als Sportlicher Leiter und Kaderplaner des Oberligisten. Der ehemalige Profifußballer, der Deutscher Meister geworden ist und Länderspiele für Deutschland bestritten hat, trägt damit die Verantwortung für die sportliche Ausrichtung und Kaderplanung der aktiven Mannschaften sowie aller Jugendmannschaften des Vereins im Leistungsbereich. Reich kümmert sich also maßgeblich auch um die Zusammenstellung der Oberligamannschaft des SC.
Reich untersteht in der neuen SC-Struktur direkt dem kommissarischen 1. Vorsitzenden Christian Schwinn, der sich über den Personalcoup freut und erklärt: „Mit Marco Reich gewinnen wir nicht nur einen Ex-Profi mit internationaler Erfahrung, sondern auch einen ausgewiesenen Fachmann, der für einen modernen, ganzheitlichen Fußballansatz steht. Sein Wissen, sein Engagement und sein Netzwerk werden uns helfen, gemeinsam die nächsten Schritte im sportlichen Bereich zu gehen.“
„Marco Reich wird als Bindeglied zwischen Teammanager Christoph Hahn, dem Trainerstab und der Vereinsführung agieren“
Christian Schwinn, kommissarischer 1. Vorsitzender des SC Idar-Oberstein
Schwinn und Reich arbeiten schon seit einiger Zeit ziemlich eng beim SC zusammen - zuletzt bei den B-Junioren, die Reich zum Meistertitel in der Verbandsliga und damit in die Regionalliga geführt hat. Schwinn wird diese Mannschaft in der kommenden Saison coachen und unterstützte Reich zuletzt schon beim Training, nachdem der frühere FCK-Akteur wegen einer Fußverletzung auf Krücken angewiesen war. „Marco Reich wird als Bindeglied zwischen Teammanager Christoph Hahn, dem Trainerstab und der Vereinsführung agieren“, erklärt Schwinn weiter.
Reich ist voller Tatendrang. „Mich reizen Herausforderungen grundsätzlich. Ich habe eine solche Funktion noch nie ausgeübt und mich interessiert das total“, erklärt er, um dann hinzuzufügen: „Außerdem glaube ich, dass wir Bedarf haben.“ Reich berichtet, dass ihm der jüngst verstorbene Hans Dieter Krieger von seinem Wunsch erzählt habe, den SC Idar-Oberstein wieder dauerhaft in der Oberliga zu etablieren. Das zu schaffen und dabei die vielen Talente von der Nahe, die mittlerweile in den Jugendteams des SC spielen (Reich: „Wir haben tolle Talente“), zu integrieren, das versteht der neue Sportliche Leiter unter dem von Schwinn postulierten „ganzheitlichen Ansatz“.
„Kurzfristig geht es erst einmal darum, eine konkurrenzfähige Oberligamannschaft zusammenzustellen“
Marco Reich
Doch Marco Reich sieht sich nicht in erster Linie als Visionär, sondern weiß, dass zuerst handfeste, kurzfristige Probleme zu lösen sind. „Kurzfristig geht es erst einmal darum, eine konkurrenzfähige Oberligamannschaft zusammenzustellen – und das ist in der Kürze der Zeit, bis es wieder losgeht, gar nicht so einfach“, betont er und stellt klar: „Wir hatten jetzt doch einige Abgänge, die nicht nur aus sportlichen Gründen gewichtig sind, sondern auch wegen ihrer Persönlichkeiten.“ Reich fügt hinzu: „Vor allem, dass wir Luca Baderschneider, Malik Yerima und Tobias Edinger verloren haben, tut unglaublich weh.“ Mit Edinger habe der Verein sogar einen seiner vier Schlüsselspieler, der abgelaufenen Saison abgeben müssen.
Reich macht keinen Hehl daraus, dass der SC nun „natürlich einen neuen Tormann“ suche, stellt aber gleichzeitig klar, dass er auch großes Vertrauen in Youngster Ruben Strack setze: „Ruben ist sehr talentiert, und ich hätte überhaupt keine Angst, ihn in der Oberliga ins Tor zu stellen.“ Gleichwohl schauen sich Reich und der SC nach einem gestandenen Torhüter um.
Hoffnungsvoll bei Kevin Kraus
Ganz wichtig ist es in den Augen von Reich, Kevin Kraus weiter an den SC Idar-Oberstein zu binden. Der Deutsche Meister von 1998 adelt den ehemaligen FCK-Kapitän als „fußballerisch über jeden Zweifel erhaben und menschlich überragend“ und sagt: „Es gibt eine große Hoffnung, dass wir ihn halten werden.“
Ansonsten möchte Reich eine „vernünftige Kadergröße“ des SC-Oberligateams und sieht Bedarf für die Verpflichtung von „vier gestandenen Oberliga-Spielern“. Er erklärt: „Wenn uns das gelingt, dann sind wir ganz gut aufgestellt.“