Der FC Karbach hat nach schwacher Leistung seine Fußball-Oberliga-Partie beim Tabellenvorletzten TuS Mechtersheim mit 1:3 (1:0) verloren. Trainer Patrick Kühnreich war ob des dargebotenen „Sommerkicks“ seiner Elf angesäuert. Dabei war die Niederlage trotzdem nicht zwangsläufig. Aber es wurde einer, die den TuS auf 27 Punkte hievte und Karbach bei 34 Zählern stehen lässt, der FCK hat als Zehnter sechs Punkte Vorsprung auf den viertletzten Platz (Eisbachtal). Der könnte der erste Abstiegsplatz werden, muss es aber nicht je nach Konstellation in den Ligen darüber. Sollten sogar Mainz II und Trier aus der Regionalliga Südwest absteigen, gäbe es fünf Absteiger aus der Oberliga, allerdings steht ja auch noch die Aufstiegs-Relegation für den Oberliga-Zweiten nach der Saison an. Am realistischsten sind drei oder vier Absteiger aus der Oberliga. Karbach trifft nun in seinem nächsten „Matchball“ am Samstag um 15.30 Uhr auf Tabellennachbar FV Diefflen (32 Punkte).
In der ersten Hälfte bot sich der Kühnreich-Elf durchaus die Möglichkeit, die drei Zähler schon unter Dach und Fach zu bringen. Der TuS sah wie ein Absteiger aus. Nach vorne spielte er zwar immer mal wieder gefällig, war aber im Abschluss völlig harmlos. Und hinten führte ein weiteres Mal ein langer Einwurf zu einem Gegentor, weil die Mechterheimer am eigenen Fünfmeterraum nicht Herr der Lage waren. Der Karbacher Sebastian Saftig bedankte sich mit dem 0:1 (19.), als sich TuS-Keeper Nazmi Seyman und Verteidiger Benjamin Franz gegenseitig behinderten. Dann hatten die Gastgeber Glück, dass Ufuk Kömesögütlü mit seinem Freistoß aus 25 Metern nur den Pfosten traf.
Verletzung bei Gastgebern sorgt für die Wende
Ausgerechnet eine Verletzung auf Gastgeberseite sorgte für die Wende: Leon Müller musste auf der linken Außenbahn raus (25.), der eingewechselte Can Güney avancierte zum besten Mann auf dem Platz und hatte entscheidenden Anteil an der Wende. Schon in der 53. Minute hatte er nach einer guten Einzelleistung den Ausgleich auf dem Fuß, verfehlte aber das Tor. Dann setzte er sich mit Gino Portella nahe der Eckfahne stark gegen zwei Karbacher durch, seine Maßflanke köpfte Leander Helbig aus sieben Metern zum 1:1 ein (64.).
Ähnlich fiel das 2:1: Diesmal machte TuS-Kapitän Max Lichti eine zu weit geratene Ecke nochmals scharf, Portella stocherte das Leder aus kurzer Distanz zum 2:1 ins Netz (71.). Zwar versuchte Karbach nochmals zu antworten, doch weil Jannik Mohr aus 20 Metern das Tor der Hausherren ganz knapp verfehlte (79.), war es wieder Güney vorbehalten, den Schlusspunkt zu setzen, als er mit einem souverän abgeschlossenen Konter seine starke Leistung mit dem 3:1 krönte (88.). Damit war der Sieg unter Dach und Fach, auch weil Kömesögütlü ein weiteres Mal nach einer Ecke nur Alu traf (90.+3).

Dass die TuS-Trainer in der 79. Minute statt Max Lichti versehentlich Max Laubersheimer vom Feld geholt hatten, war so nur eine kuriose Randnotiz, die keinen Schaden anrichtete. Nauwid Amiri, Bruder das Mainzer Nationalspielers Nadiem Amiri, freute sich über seinen ersten Erfolg als Mechtersheimer Trainer: „Ich wollte, dass man spürt, dass hier eine Mannschaft spielt, die ums Überleben kämpft. Das ist vor allem in der zweiten Hälfte gut umgesetzt worden. Die entscheidenden Impulse kamen von den Einwechselspielern. Der Sieg ist hochverdient.“
Eine Einschätzung, die auch Kühnreich teilte. Er habe schon von Minute eins an den Eindruck gewonnen, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen sei, wann ein Tor für den TuS falle. Mit einer taktischen Umstellung in der 59. Minute auf ein defensives 5-4-1-System habe er vor allem die Mechtersheimer Überlegenheit auf den Flügeln in den Griff bekommen wollen. „Auch das ist nicht geglückt. Das hatte heute eher etwas mit einer Charakterfrage zu tun. Und die haben wir nicht beantwortet bekommen.“
TuS Mechtersheim - FC Karbach 3:1 (0:1)
Mechtersheim: Seyman – Wagensommer, Franz, Portella, Krüger (53. Bozic) – Lichti, Imre, Karakus (46. Helbig), Müller (25. Güney) – Anli (46. Lauberheimer, 79. Sulejmani), Arnst.
Karbach: Bast – Kunz (74. Mahrla), Mohr, Puttkammer, Kömesögütlü, Fischer (55. Bresser) – Saftig (55. Ahlert), Denguezli – Otto (59. Niemczyk), Leidig, Ike.
Schiedsrichter: Grauer (Nieder-Wiesen).
Zuschauer: 176.
Tore: 0:1 Saftig (19.), 1:1 Helbig (64.), 2:1 Portella (71.), 3:1 Güney (88.).