Restrunde beginnt in Karbach
Kevin Kraus ist beim SC Idar natürlich gesetzt
Florian Zimmer (links), Torwart Tobias Edinger, Danial Rafisamii (Dritter von links) und Kevin Kraus (rechts) sind beim SC Idar-Oberstein für das Gastspiel beim FC Karbach gesetzt.
Stefan Ding

Über die Aufstellung muss Tomasz Kakala in Zukunft ein bisschen mehr grübeln. Der Kader des SC Idar-Oberstein ist vor dem Restrundenstart am Samstag beim FC Karbach besser geworden. Gesetzt sind außer Kevin Kraus trotzdem einige Akteure.

Es hätte sicher schlechtere Möglichkeiten für den SC Idar-Oberstein gegeben, als beim FC Karbach in die zweite Hälfte der Fußball-Oberliga-Saison zu starten. Die Erinnerungen an diesen Kontrahenten sind nämlich positiv. Gegen Karbach gelang beim 1:0 im Hinspiel im Haag schließlich einer von bisher fünf Saisonsiegen. Nummer sechs haben die Idarer zum Restrundenauftakt ins Auge gefasst. „Wir werden uns jedenfalls nicht verstecken“, sagt Tomasz Kakala vor dem Rückspiel am Samstag (14.30 Uhr) auf dem Kunstrasen des Vereins nahe Emmelshausen.

Der Coach des SC Idar-Oberstein ist guter Dinge. „Ich habe ein besseres Gefühl als vor der Vorrunde“, verrät Kakala und erklärt: „Unser Kader ist größer und besser geworden, und wir haben uns im bisherigen halben Jahr in der Oberliga weiterentwickelt.“

„Unser Kader ist größer und besser geworden“
SC-Trainer Tomasz Kakala

Zweifellos hat der überarbeitete Kader mit Mega-Zugang Kevin Kraus und dem Ex-Baumholderer Danial Rafisamii, aber auch mit dem genesenen Luca Baderschneider nun mehr Klasse und Tiefe. Er gibt Kakala Optionen an die Hand, hat aber auch dafür gesorgt, dass die Trainingsqualität gestiegen ist. Der Coach kann nun besser auf Gegner reagieren, kann variieren und zudem von der Bank nachlegen. Ins Grübeln, wem er das Startelfmandat erteilt, dürfte Kakala nun öfter kommen - vor allem, wenn sich irgendwann auch Angreifer Justus Klein, Mittelfeldmann Juri Amidon und Innenverteidiger Niklas Baus wieder fit melden.

Vor dem Spiel beim FC Karbach lässt sich Kakala nur bedingt in die Karten schauen. Klar ist, dass Tobias Edinger das Tor hüten wird und Kevin Kraus in der Innenverteidigung gesetzt ist. „Dass der Ex-Kapitän des 1. FC Kaiserslautern sein Pflichtspieldebüt für den SC bei einem Verein bestreitet, der sich auch „FCK“ abkürzt und nennt, ist eine feine Randnotiz. Wer neben Kraus verteidigt, lässt Kakala offen. Niklas Brach oder Paulo den Souza heißen die Optionen. Weil Brach gerade wichtige Klausuren schreiben musste und entsprechend viel um die Ohren hatte, spricht viel für den Brasilianer, der den SC im Sommer verlassen wird. Es sieht also nach einer äußerst erfahrenen, robusten und kopfballstarken Idarer Inennverteidigung aus.

Flavius Botiseriu spielt hinten links

Links flankiert wird diese Innendeckung von Flavius Botiseriu. Kakala hat sich darauf festgelegt, dass der Kapitän in Karbach als Linksverteidiger beginnen wird. Ob das zur Dauerlösung wird, lässt der Coach offen, zumal Luca Baderschneider nach seinem Kreuzbandriss auf einem sehr guten Weg ist. „Luca ist sehr weit, die Spritzigkeit fehlt noch, aber er wird bald zu einer super Option“, erklärt Kakala.

Offen ist dagegen, wer rechts hinten spielt. Malik Yerima, der wie Baderschneider am Ende der Saison zu Wormatia Worms wechseln wird, kränkelte unter der Woche ein bisschen und hat zudem interne Konkurrenz bekommen. David Bauer bot im wichtigsten Testspiel, dem 1:1 gegen den FK Pirmasens, eine erstklassige Leistung auf dieser bis dahin für ihn ungewohnten Position.

16-Tore-Mann Zimmer und Hattricker Bambach gemeinsam?

Gesetzt ist auch Florian Zimmer. Zwar laborierte der 16-Tore-Mann an einem Bluterguss im Oberschenkel und konnte nicht ganz so trainieren wie erwünscht, doch Kakala hat volles Vertrauen: „Florian Zimmer ist Florian Zimmer“, lacht der Coach und erinnert sich gerne daran, dass der Torjäger ja auch im Hinspiel geliefert und in der Nachspielzeit das Siegtor gegen Karbach erzielt hatte.

Doch auch der zweite Goalgetter im SC-Kader ist gut drauf. Alexander Bambach hat mit einem lupenreinen Hattrick den Abschlusstest gegen Landesligist FC Schmittweiler-Callbach im Alleingang entschieden. Kakala schließt nicht aus, in Karbach mit beiden Stürmern anzufangen. Auflaufen wird bestimmt auch Alex do Nascimento. Der brasilianische Edeltechniker steht in Karbach vor seinem 300. Pflichtspieleinsatz für den SC.

Kakala stellt Rafisamii gutes Zwischenzeugnis aus

Sicher beim Anpfiff auf dem Platz stehen wird auch Daniel Rafisamii. Dem Winter-Zugang fürs zentrale Mittelfeld stellt Kakala ein gutes Zwischenzeugnis aus: „Er ist die Verstärkung, auf die ich gehofft hatte. Er bringt alles mit, ist extrem ballsicher und arbeitet sehr gut in der Defensive mit.“ Noch ist der Kanadier dem Coach aber etwas zu ballverliebt, und Kakala wünscht sich, dass Rafisamii torgefährlicher auftritt. Wer neben Rafisamii im Zentrum mitmischen wird, ist spannend. „Ich weiß es selbst noch nicht“, sagt Kakala und ergänzt gut gelaunt: „Da haben wir echt Mega-Optionen.“

Für den Trainer geht es nun darum, die richtige, auf Karbach passende,  Personalwahl zu treffen. Kakala stuft den Gastgeber als „sehr erfahren, aggressiv und robust“ ein und warnt: „Ihr Spiel ist auf Max Wilschrey ausgerichtet. Da müssen wir sehr konzentriert sein.“

FC Karbach spielt am Mittwoch im Pokal gegen Eintracht Trier

Anders als der SC Idar-Oberstein tanzt der FC Karbach noch auf einer zweiten Hochzeit, und dort im Rheinlandpokal liegt am Mittwoch im Viertelfinale der dickste Brocken auf dem Weg zum Titel und zur DFB-Pokal-Teilnahme im Weg. Die Karbacher empfangen in Emmelshausen Regionalligist Eintracht Trier. Ob dieses Highlight Auswirkungen auf Auf- oder Einstellung beim Oberligaspiel gegen den SC hat, bleibt abzuwarten. Zu denken gab FCK-Trainer Patrick Kühnreich allerdings der letzte Test am vergangenen Samstag. Da setzte es nämlich beim 14. der Mittelrheinliga (vergleichbar mit der Verbandsliga), dem FV Bonn-Endenich, eine 2:3-Niederlage.

Gegen den SC Idar-Oberstein dürften die Karbacher eine deutlich konzentriertere und bessere Leistung brauchen, um sich durchzusetzen, schließlich spürt der SC im Abstiegskampf Rückenwind. Mit einem Auswärtssieg würde das Kakala-Team bis auf zwei Punkte an den FC Karbach heranrücken und zudem ein Zeichen an die Konkurrenz im Keller senden. Genau das ist das große Ziel des SC.

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