Die alles entscheidende Szene spielte sich schon in der 9. Minute im Idarer Haag ab. 1043 Zuschauer erlebten, wie sich der Kirchberger Kapitän Florian Daum im Duell mit Christian Henn, dem spielenden Kotrainer des SC Idar-Oberstein, robust durchsetzte, um dann von links draußen präzise zu flanken. Yannik Kerzan war mitgelaufen und stand deshalb in der Mitte vorm Tor goldrichtig. Der ehemalige Akteur des SC Idar-Oberstein ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und köpfte das 1:0 für den TuS Kirchberg.
Beinahe hätte Kerzan noch einen zweiten Treffer draufgepackt, doch in der Nachspielzeit scheiterte er an Michel Schmitt im SC-Kasten (45.+1).
Davor und danach hatte nur der SC Idar-Oberstein Möglichkeiten. Die Zahlen sind eigentlich erdrückend. 13:2 lautete das Chancenverhältnis für die Gastgeber, 14:2 das Eckenverhältnis, aber die Mannschaft von Trainer Andy Baumgartner, die freilich recht gehemmt und nervös ins Spiel gestartet war, brachte den Ball nicht über die Linie. Florian Zimmer besaß schon in Durchgang eins vier gute Möglichkeiten, schoss aber zweimal knapp vorbei (12., 19.), wurde einmal von Patrick Sehn Henn auf der Linie geblockt (17.) und scheiterte mit einem Kopfball an Marc Reifenschneider im Kirchberger Kasten (22.).
Die Gäste kämpften und verteidigten voller Leidenschaft, brauchten aber auch in Durchgang zwei eine ordentliche Portion Glück. Vom Außennetzschuss durch Danny Lutz (48.) über einen auf der Linie tanzenden Ball, den Lutz und Justus Klein nicht ins Netz zu drücken vermochten (75.), bis zu einem Lattenknaller von Zimmer in der Nachspielzeit reichte die Chancenpalette der Idarer (90.+3). Es blieb beim 1:0 für die Kirchberger, die nun mit einer Top-Ausgangsposition am Sonntag Borussia Neunkirchen empfangen. Der SC Idar-Oberstein braucht jetzt schon am Donnerstag im Neunkirchener Ellenfeldstadion einen Sieg, um im Rennen um den Aufstieg in die Oberliga zu bleiben.
„Ich kann meiner Mannschaft nicht viel vorwerfen, sie hat alles versucht. Es gibt so Tage, an denen der Ball nicht ins Tor will“, sagte SC-Coach Andy Baumgartner, während TuS-Trainer Patrick Joerg herausstrich: „Wir hatten die Mentalität, die man in so einem Relegationsspiel braucht. Jannik Kerzan hatte beim SC Idar eine Rechnung offen. Er hat sie zurückgezahlt.“
Fazit: Am Ende musste der SC Idar-Oberstein eine bittere Niederlage beklagen, und der TuS Kirchberg durfte sich über einen zwar glücklichen, aber leidenschaftlich errungenen und deshalb nicht unverdienten Sieg freuen.